Verändere dein Bewusstsein
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Michael Pollan. Verändere dein Bewusstsein
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Über den Autor
Verändere dein Bewusstsein
Prolog. Eine neue Tür
Erstes Kapitel. Eine Renaissance
Im Bann der Pilze
Resümee
Die erste Welle
Erster Teil: Das Versprechen
Zweiter Teil: Der Zusammenbruch
Resümee
Im Untergrund
Erste Reise: LSD
Zweite Reise: Psilocybin
Dritte Reise: 5-MeO-DMT (oder «die Kröte»)
Das Gehirn auf Psychedelika
Psychedelika in der Psychotherapie. Erstens: Sterben
Zweitens: Sucht
Drittens: Depression
Resümee Treffen mit meinem Default Mode Network
Epilog. Lob der neuronalen Vielfalt
Anhang. Glossar
Anmerkungen
Bibliografie
Sach- und Personenregister
Dank
Impressum
Отрывок из книги
Verändere dein Bewusstsein ist die faszinierende Erkundung der neuen Forschung zu Psychedelika wie LSD und Psilocybin, in der die ›neurale Korrelation‹ von mystischer und spiritueller Erfahrung und die Mechanismen von weit verbreiteten mentalen Krankheiten wie Depression, Sucht und Obsessionen untersucht werden. Und ein großartiger Reisebericht über die Geschichte und die Wirkung psychedelischer Substanzen.
In den 50er und 60er Jahren wurden psychedelische Substanzen von Psychiatern als Wundermittel betrachtet, mit denen man psychische Erkrankungen beeinflussen und behandeln konnte. Als aber LSD und Psilocybin »aus dem Labor entkamen« und von der Gegenkultur vereinnahmt wurden, lösten dies moralische Panik aus und führte dazu, dass Anfang der 70er Jahre Psychedelika verboten wurden und die Forschung eingestellt wurde. Seit zehn Jahren wird dank engagierter Wissenschaftler, Aktivisten und Psychonauten wieder geforscht. Diese Forschung verändert unser Verständnis der Zusammenhänge zwischen dem Gehirn und dem Bewusstsein.
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Die Tatsache, dass ein derart ehrgeiziges Forschungsprogramm in Spring Grove bis Mitte der siebziger Jahre fortgeführt werden konnte, deutet darauf hin, dass die Geschichte von der Unterdrückung der Psychedelik-Forschung etwas komplizierter ist als allgemein angenommen. Obwohl es stimmt, dass einige Forschungsprojekte – wie Jim Fadimans Kreativitätsexperimente in Palo Alto – von Washington verboten wurden, durften andere Projekte mit langfristiger Förderung fortgeführt werden, bis das Geld zur Neige ging – was irgendwann auch eintrat. Statt die gesamte Forschung zu stoppen, wie es viele in der psychedelischen Community heute vermuten, erschwerte die Regierung lediglich das Genehmigungsverfahren, und die Finanzierung versiegte allmählich. Im Lauf der Zeit mussten die Forscher feststellen, dass sie es zusätzlich zu all den bürokratischen und finanziellen Hürden auch noch mit «dem Lächerlichkeitsfaktor» zu tun hatten: Wie würden die Kollegen reagieren, wenn man ihnen erzählte, dass man Experimente mit LSD durchführte? Mitte der 1970er Jahre hatten sich Psychedelika in eine wissenschaftliche Peinlichkeit verwandelt – nicht weil sie ein Misserfolg waren, sondern weil man sie mit der Gegenkultur und mit in Ungnade gefallenen Wissenschaftlern wie Timothy Leary verband.
Doch die Psychedelik-Forschung in Spring Grove Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre hatte nichts Peinliches. Damals schien sie die Zukunft zu sein. «Wir dachten, wir betreten unglaubliches Neuland in der Psychiatrie», erinnert sich Richards. «Wir saßen am Konferenztisch und diskutierten, wie wir die Hunderte, wenn nicht Tausende von Therapeuten ausbilden würden, die für diese Arbeit gebraucht wurden. (Und sehen Sie, heute führen wir wieder das gleiche Gespräch!) Es gab internationale Tagungen über Psychedelik-Forschung, und wir hatten überall in Europa Kollegen, die einer ähnlichen Arbeit nachgingen. Die Fachrichtung wuchs rasend schnell. Aber am Ende waren die gesellschaftlichen Kräfte stärker als wir.»
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