Komplexitätsmanagement
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Michael Reiss. Komplexitätsmanagement
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Einführung in das Thema »Komplexitätsmanagement«
1 Grundlagen des Komplexitätsmanagements. 1.1 Komplexitätsfokussierte Modellierung. 1.1.1 Spektrum von Komplexitätsmodellen
1.1.2 Standort von Komplexitätsmodellen
1.1.3 Stellenwert von Komplexitätsmodellen
1.1.4 Zusammenfassung
1.2 Komplexitätsterminologie. 1.2.1 Architektur der Komplexität
1.2.2 Komponenten der Komplexität
1.2.3 Dimensionen der Komplexität
1.2.4 Domänen der Komplexität
1.2.5 Verbund zwischen Komplexitätsbausteinen. 1.2.5.1 Nexus der Komplexität
1.2.5.2 Komponenten-Verbund
1.2.5.3 Dimensionen-Verbund
1.2.5.4 Domänen-Verbund
1.2.6 Komplexitätsmetrik. 1.2.6.1 Präzisierungsbedarfe
1.2.6.2 Konzepte der Komplexitätsmessung
1.2.7 Zusammenfassung
1.3 Komplexitätstheorie. 1.3.1 Theoriespektrum
1.3.2 Explizite und implizite Komplexitätstheorien
1.3.3 Wirkungsfokussierte Komplexitätsmodelle
1.3.4 Ursachenfokussierte Komplexitätsmodelle
1.3.5 Wirkungs- und ursachenfokussierte Komplexitätsmodelle
1.3.6 Zusammenfassung
1.4 Komplexitätsmanagement. 1.4.1 Grundlagen des Komplexitätsmanagements
1.4.2 Komplexität des rationalen Management-Paradigmas. 1.4.2.1 Bausteine des rationalen Komplexitätsmanagements
1.4.2.2 Komplexität des Ziel-, Bedingungs- und Instrumentalsystems
1.4.2.3 Zusammenfassung
1.4.3 Paradigmen des Komplexitätsmanagements. 1.4.3.1 Spektrum der Paradigmen
1.4.3.2 Kongruenz-Paradigma
1.4.3.3 Zusammenfassung
1.4.4 Patterns des Komplexitätsmanagements. 1.4.4.1 Spektrum
1.4.4.2 Komponentenfokussierte Patterns
1.4.4.3 Dimensionenfokussierte Patterns
1.4.4.4 Domänenfokussierte Patterns
1.4.4.5 Zusammenfassung
1.4.5 Parameter des Komplexitätsmanagements. 1.4.5.1 Spektrum der Parameter
1.4.5.2 Komponentenfokussierte Prozeduren
1.4.5.3 Dimensionenfokussierte Prozeduren
1.4.5.4 Domänenfokussierte Prozeduren
1.4.5.5 Zusammenfassung
2 Anwendungen des Komplexitätsmanagements. 2.1 Spektrum der Anwendungsdomänen
2.2 Ganzheitliches Geschäftsbeziehungsmanagement. 2.2.1 Komplexitätsfokussiertes Geschäftsbeziehungsmanagement
2.2.2 Vielfalt verbundener Beziehungsdomänen. 2.2.2.1 Spektrum der Beziehungsdomänen
2.2.2.2 Domänen-Verbund
2.2.3 Mehrschichtigkeit von Geschäftsbeziehungen
2.2.4 Hybrides Geschäftsbeziehungsmanagement
2.2.5 Zusammenfassung
2.3 Multikonflikt-Management. 2.3.1 Konfliktmanagement als Komplexitätshandhabung
2.3.2 Komplexität der Multikonflikt-Landschaft. 2.3.2.1 Komplexitätstreiber
2.3.2.2 Einbettung in einen Interaktionsverbund
2.3.2.3 Verbund zwischen Konfliktgegenständen
2.3.2.4 Verbund zwischen Strategien
2.3.3 Zusammenfassung
2.4 Diversifiziertes Unternehmertum. 2.4.1 Unternehmertum als Komplexitätsphänomen
2.4.2 Kennzeichen des klassischen Unternehmertums
2.4.3 Variantenvielfalt
2.4.4 Hybrides Unternehmertum
2.4.5 Zusammenfassung
2.5 Hybride Strategiekonzepte. 2.5.1 Spektrum der Hybridstrategien
2.5.2 Kundenfokussierte Mass Customization-Strategien
2.5.3 Value Net-basierte Mass Customization
2.5.4 Massenindividualisiertes Marketing
2.5.5 Zusammenfassung
2.6 Flexibles und integriertes Preismanagement. 2.6.1 Domänen des komplexitätsfokussierten Preismanagements
2.6.2 Komplexitätsbedarfe und Komplexitätspotenziale
2.6.3 Flexibles Preismanagement
2.6.4 Integriertes Preismanagement
2.6.5 Zusammenfassung
2.7 Management-Fallen. 2.7.1 Standortbestimmung
2.7.2 Ambivalenter Managementansatz. 2.7.2.1 Fallenmanagement durch Opfer und Täter
2.7.2.2 Defensives Fallenmanagement
2.7.2.3 Offensives Fallenmanagement
2.7.3 Domänentypologie
2.7.3.1 Dosierungsfallen
2.7.3.2 Orientierungsfallen
2.7.3.3 Timing-Fallen
2.7.4 Zusammenfassung
2.8 Komplexitätsoptimiertes Change Management. 2.8.1 Wandel als Komplexitätsphänomen
2.8.2 Komplexitätsfokussierte Paradigmen und Patterns des Wandels
2.8.3 Parameter des komplexitätsfokussierten Change Managements
2.8.4 Zusammenfassung
3 Zusammenfassung und Ausblick. 3.1 Ganzheitliches Komplexitätsmanagement. 3.1.1 Metakomplexität als Chance und Herausforderung
3.1.2 Erkenntnisfortschritte durch den Kongruenz-Framework
3.1.3 Weiterentwicklung des Kongruenz-Framework
3.2 Implementierungsperspektiven
Literaturverzeichnis
Отрывок из книги
In den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wie in allen wissenschaftlichen Disziplinen und Transdisziplinen beschreibt Komplexität eine Situation, in der eine Vielfalt von interdependenten Faktoren einerseits für eine Komplexitätslast, andererseits aber auch für ein Komplexitätspotenzial sorgt. In derart schlecht strukturierten, risikobehafteten, intransparenten und volatilen Situationen ist es Aufgabe des Managements, eine Kongruenz von Last und Potenzial herzustellen. Dies gelingt häufig durch eine aufeinander abgestimmte Vereinfachung der Komplexitätslast und eine Anreicherung der menschlichen, organisatorischen und technischen Komplexitätspotenziale zu deren Handhabung. Das vorliegende Fachbuch verdeutlicht theoretisch fundiert die praktische Bedeutung eines derart ganzheitlichen und ausgewogenen Komplexitätsmanagements anhand von konzeptionellen Grundlagen sowie von Anwendungen in mehreren Managementsparten. Diese Domänen des angewandten Komplexitätsmanagements sind jeweils durch spezifische Komplexitätsmerkmale auf der Ebene der Strategien und Prozeduren geprägt. Im Gegensatz zu vorliegenden Ansätzen steht nicht der Kampf gegen Komplexität, sondern das Engagement für eine ausgewogene Komplexität im Mittelpunkt. Das Buch wendet sich an Leser, die über ein ökonomisches und sozialwissenschaftliches Grundlagenwissen verfügen und dieses Wissen durch einen komplexitätsfokussierten Zugang erweitern, integrieren, verfeinern und mitunter auch neu justieren wollen.
Der letzte Zugriff auf alle zitierten Internet-Quellen erfolgte am 28.05.2020. Kommentare, Kritik und Anregungen von Lesern sind unter michael.reiss@bwi.unistuttgart.de willkommen.
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Vielfalt: Sie erfasst das gleichzeitige Vorkommen von Elementen mit unterschiedlich ausgeprägten Merkmalen in einer Domäne. Vielfalt tritt beispielsweise auf in Form von Arbeitsteilung, Dezentralisation, Delegation und Machtteilung, z. B. der Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Jurisdiktion. Eine schwach ausgeprägte Vielfalt kennzeichnet beispielsweise den Konformismus, die Monokulturen in der Landwirtschaft oder die reduzierte Artenvielfalt durch Artensterben in der Natur. Komplexe Dual-Konzepte erfassen nicht primär die Vielzahl, sondern die Diversität. Dies belegen beispielsweise das duale Bildungssystem, die duale Einkommenssteuer oder die doppelte Buchführung von Geschäftsvorgängen im Journal (zeitliche Ordnung) und im Hauptbuch (sachliche Ordnung). Vielfalt definiert ferner Zweiliniensysteme (z. B. genderdiverse Doppelspitzen, gewählte Schwerbehindertenvertretung und bestellter Inklusionsbeauftragter) oder Prinzipien wie »Ein Land, zwei Systeme«. Hinzu kommen die Multi-Konzepte, etwa multimodale Logistik, multimediale Produkte, multikulturelle Belegschaften, Multi-Rating-Systeme (z. B. 360 Grad-Feedback), multiple Auditierung nach generischen ISO-Normen sowie nach spezifischen Abnehmernormen, Multi-Jobber, Multifunktionsgeräte (wie z. B. Schweizer Armeemesser, Allwetterreifen, All-in-One-Geräte, etwa Tuner & CD-Player oder Drucker-Scanner-Kopierer sowie multifunktionale Geldautomaten), Multi Clouds, sogenannte Mehrarmige Banditen-Beispiele sowie Multi-Sportarten, etwa Triathlon oder Aquathlon. Ferner zählen hierzu die Multiplexität, sprich die Überlagerung unterschiedlicher Arten von Beziehungen zwischen denselben Akteuren: Man denke z. B. an formelle Kommunikationswege (Dienstweg) und informelle Kommunikationswege (»kleiner Dienstweg«, »Flurfunk«) oder Arbeitsbeziehungen und Familienbande in einem Familienunternehmen. Bei Third Country Nationals, etwa einem spanischen Chef der japanischen Beteiligungsgesellschaft eines französischen Konzerns, handelt es sich um eine keinesfalls exotische Kategorie von Managern und Mitarbeitern: Hier stimmen das Geburtsland, das Stammland ihres Arbeitgebers und das Gastland ihres Arbeitsplatzes nicht überein.
Abweichungen als eine meist quantifizierte Erscheinungsform von Vielfalt treten in mehreren Varianten auf. Einerseits geht es um Abweichungen von einer Norm, z. B. Soll-Ist-Abweichungen in Gestalt von Fehlern, Fehlmengen, ungeplanten Terminüberschreitungen oder falschen Aussagen. Hinzu kommen die Ungleichbehandlung, also Diskriminierung in Arbeitsverhältnissen oder Wettbewerbsverzerrungen durch Subventionspolitik, der sogenannte Mittelstandsbauch (schnell steigender Grenzsteuersatz bei den geringen und mittleren Einkommen) oder die Immunität von Mandatsträgern, aber auch das Imparitätsprinzip, d. h. die ungleiche Behandlung nicht realisierter Gewinne und Verluste. Die Palette der Abweichungen enthält ferner mannigfache Erscheinungsformen von abweichendem Verhalten, z. B. ziviler Ungehorsam, Non-Compliance oder Falschfahrer auf Autobahnen, einschließlich illegalem Verhalten, etwa Betrug, Steuerhinterziehung, CEO Fraud, Ransom-Software als Geschäftsmodell oder Insidergeschäfte. Abweichungen zu vermeiden ist das Ziel von Simulationen, Emulationen, Approximationen sowie homomorphen und isomorphen Nachbildungen, etwa digitale Zwillinge, d. h. die weitgehende Übereinstimmung eines Realobjekts und dessen digitaler Repräsentanz.
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