Winfried von Franken
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Mit Winfried von Franken erwacht der legendäre Ritter von der traurigen Gestalt wieder zum Leben. Auf unbekannter Mission zieht er in den Kreuzzug, um sich einer unbekannten Aufgabe zu stellen.
Im dichten Morgennebel erscheint eine Gestalt auf der Frankfurter Mainbrücke. Winfried von Franken – ein Kreuzritter und Held, der die Welt verändern wird. Gekleidet in eine eigentümliche Rüstung, die er selbst zusammengestellt hat, trägt er ein markantes Zeichen, das seinen Helm ziert: ein rot leuchtender Gummihandschuh, das Symbol eines Hahnenkamms, der seine Heimat Frankfurt-Gallus repräsentiert. Der Held ruft alle Götter des Himmels an. Keiner antwortet. Vor 900 Jahren waren es Tausende. Winfried ist allein. Ein einsamer Held, der in den Nahen Osten zieht und das Schicksal der Welt in die Hand nimmt. Bald schließt sich seinem Kreuzzug ein Knappe mit dem Namen Sancho an – in Wahrheit sein arbeitsscheuer Ex-Arbeitskollege Waldemar, der zu Sarkasmus und Jähzorn neigt und keine Gelegenheit auslässt, Unheil zu stiften. Als Knappe an der Seite des Kreuzritters lässt er nun seiner sadistischen Ader freien Lauf und verwirklicht seinen Traum, die Abenteuer seiner Kindheit, die abrupt ein blutiges Ende gefunden hatten, fortzusetzen. In Gestalt der zwei Helden sucht das Chaos seinen Weg.
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Hat man die 40 überschritten, liegen vor einem noch zwei nennenswerte Ereignisse: das Erreichen des Rentenalters und der Tod. Es war ein Tag nach Winfrieds vierzigstem Geburtstag, ein Büroalltag wie jeder andere, an dem er in Gedanken zum Berserker wurde, eine Streitaxt schwang und seinen Bildschirm zertrümmerte, danach die gesamte Büroeinrichtung in Stücke schlug und sich daran ergötzte, wie seine Kollegen die Flucht ergriffen und schreiend davonrannten. Doch er behielt seine Contenance. Wie jeden Tag. Seit mittlerweile 20 Jahren.
Wenigstens hat er dieses Alter erreicht – anders als sein früherer Chef, den zwei Jahre zuvor ein Herzinfarkt niedergestreckt hatte. Mitten in einer hitzigen Abteilungsbesprechung. Danach wurde mir diese Pappnase von Chef vorgesetzt, dieser Nichtskönner, diese aufgeblasene Luftnummer, diese komplette Fehlbesetzung … grübelte Winfried. Egal, ich muss mich konzentrieren.
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Drecksau! - dachte Winfried und rief seine Erinnerungen ab: »Philosophie und Literatur hat sie studiert, oder?«
»Ja. Zehn Jahre lang. Rainer meinte, sie wäre vollkommen ausgerastet … und hätte laut geschrien. ›BWL studieren nur die größten Vollpfosten‹, wäre das harmloseste gewesen. Danach wäre sie aus dem Büro gerannt.«
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