Narren im Purpur

Narren im Purpur
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Описание книги

Auf kurzweilige und respektlose Weise präsentiert Michael Sommer fünfzehn Lebensbilder aus der Antike – von wahnsinnigen Kaisern und mächtigen Prätorianern, vom Aufstand des Spartacus und anderen Rand- und Sonderfiguren der antiken Geschichte. Es gelingt ihm, den Leser gleichermaßen zu amüsieren, zu unterhalten und zu informieren.

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Michael Sommer. Narren im Purpur

Narren im Purpur

Impressum

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Oikumene: Die Globalisierung der antiken Mittelmeerwelt

Gefallene Helden

Was ist Macht?

I. Wie Frösche um einen Teich: Fernhandel und Güteraustausch in der klassischen Mittelmeerwelt

Die Ausgangslage: Fernhandel im „Dunklen Zeitalter“

Phönix aus der Asche

An fremden Küsten

Homo mercator

Zu neuen Ufern: Fernhandel jenseits der römischen Grenzen

II. Jenseits von Hellas und Rom: Die phönizisch-punische Mittelmeerwelt

Zurück zu den Phöniziern

Eine Welt im Wandel

Kontinuität und Innovation

„The flag follows the trade“

III. Sohn des Stiers: Attalos I. und Pergamons Aufstieg zur hellenistischen Mittelmacht

Im Schatten der Großmächte

Der Retter

Bescheidene Anfänge

IV. Das Erbe der Attaliden: Wie aus Pergamon die Provinz Asia wurde

The coming of Rome

Siege mit römischen Waffen

Am Ende des Weges

V. Aufstand der Verzweifelten:Spartacus und der dritte Sklavenkrieg

„Ich bin Spartacus!“

Zurück zu den Quellen

Sklaven gegen Rom

Von Sieg zu Sieg

Vor dem Ziel?

VI. Crassus: Feldherr gegen Sklaven

Dives – der Reiche

Crassus versus Spartacus

Triumph

Macht und Mammon

VII. Hüter der Macht: Die Prätorianer im Rom der Kaiser

Kaisermörder – Kaisermacher

Den Kaiser beschützen

Ehre und Intrige

Das Ende

VIII. Der Narr im Purpur: Zur politischen Morphologie des Cäsarenwahns

Eine politische Seuche nimmt Konturen an

Cäsarenwahn – eine Fehldiagnose?

Vom Sinn des Wahns

Kaiser fallen aus der Rolle

Elagabal

IX. Ein Denkmal für den Sieger:Der Titusbogen auf dem Forum Romanum

Rom und die Juden

Vespasian

Der ewige Triumph

X. Dominus et Deus: Domitian und die Nemesis der Macht

Herrschen ohne Legitimität: Der Prinzipat

Von Jerusalem nach Rom: Die Flavier

Dominus et deus: Eine neue Herrschaftskonzeption schält sich heraus

Die Nemesis der Macht

XI. Wahnwitziger als Nero, grausamer als Domitian: Der merkwürdige Kaiser Elagabal

Stadt des Sonnenkults

Der doppelte Elagabal

Herrschaft als Naturkatastrophe: Dios Elagabal

Der Barbar auf dem Thron: Herodians Elagabal

Alternative Deutungen

XII. Rom im Orient: Ein Reich an seinen Grenzen

Römische Karrieren

Roms orientalische Steppengrenze

Auf dem Höhepunkt der Macht

Kampf um die Hegemonie

XIII. Schwerter und Pflugscharen: Logistik und militärische Infrastruktur unter dem römischen Adler

Asymmetrien

Limes

Brot für Roms Soldaten: Die Versorgung der Armee im Frieden …

… und im Krieg

XIV. Ritt auf dem Löwen: Palmyra und die Rettung des römischen Orients

„Der sonnengesandte Löwe“

Ein kurzes Nachspiel

Die Stadt in der Oase

XV. Ein Imperium steht zur Disposition: Roms „langes“ 3. Jahrhundert

Der severische Prinzipat

Neue Herausforderungen in Ost und West

Eine komplexe Krise

Regionalisierung und Universalisierung

Bibliographie. Allgemeine Literatur

I. Wie Frösche um einen Teich

II. Jenseits von Hellas und Rom

III. Sohn des Stiers

IV. Das Erbe der Attaliden

V. Aufstand der Verzweifelten

VI. Crassus

VII. Hüter der Macht

VIII. Der Narr im Purpur

IX. Ein Denkmal für den Sieger

X. Dominus et Deus

XI. Wahnwitziger als Nero, grausamer als Domitian

XII. Rom im Orient

XIII. Schwerter und Pflugscharen

XIV. Ritt auf dem Löwen

XV. Ein Imperium steht zur Disposition

Abbildungsnachweis

Personenregister

Ortsregister

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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Kaiser Commodus (180–192 n. Chr.). Dargestellt als Herkules mit Löwenfell und Keule. Marmor, 192 n. Chr., Kapitolinische Museen, Rom.

Lebensbilder aus der Antike

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Natürlich konnten sich die Einwohner einer Großstadt, wie es Athen im 6. und erst recht im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. war, nicht selbst mit Lebensmitteln versorgen. Die Stadt bevölkerten unzählige Menschen, die agrarisch nicht selbst produktiv waren. Aber auch die Bauern Attikas, das politisch zu Athen gehörte, produzierten nicht genügend Überschüsse, um die Stadt zu ernähren. Deshalb importierte Athen bereits seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Getreide, vorwiegend aus dem Schwarzmeergebiet. Dessen Städte und deren Eliten wurden von Athen mit Ehrungen überhäuft, um günstige Konditionen für den Import herauszuholen. Außerdem richtete die Polis ein Gutteil ihrer diplomatischen und militärischen Initiative darauf, den Seehandelsweg durch die Dardanellen zu sichern. Vom Nachschub aus dem Schwarzen Meer abgeschnitten zu werden, bedeutete für Athen zweimal den politischen Bankrott: am Ende des Peloponnesischen Kriegs (431–404 v. Chr.) und in der Frühphase der makedonischen Expansion, als Philipp II. Thrakien und die Meerengen unter seine Kontrolle brachte (ab 342 v. Chr.). Die Getreideversorgung war für die Stadt eine vitale Frage.

Entsprechend setzte man die politischen Prioritäten: Gesetze stellten den Export von Lebensmitteln unter Strafe und schufen Anreize für Importeure; in Athen ansässige Kaufleute durften Getreide nur im Piräus anlanden und mussten es dort auch weiterverkaufen; Aufseher überwachten den lokalen Handel und hatten die Aufgabe, Spekulation zu unterbinden; die Polis schließlich streckte ihre Fühler aus zu den getreidereichen Gefilden Zyperns, Ägyptens und Siziliens. Umgekehrt bot der Getreidehandel der Profitgier von Importeuren wie Produzenten ein schier grenzenloses Betätigungsfeld. Sie kauften den Markt leer, horteten Getreide und trieben so den Preis nach oben. Sie versuchten, dasselbe zu erreichen, indem sie Kartelle bildeten. Als gewiefter Geschäftsmann unterhielt Kleomenes von Naukratis, den Alexander zu seinem Statthalter in Ägypten bestellte, ein Netz von Informanten im Ägäisraum, um so Engpässe in der Getreideversorgung zum eigenen Vorteil ausnutzen zu können. Im geeigneten Moment kaufte er große Mengen der ägyptischen Ernte auf und verkaufte sie wenig später zu Wucherpreisen weiter.

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