Einführung in die Septuaginta
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Michael Tilly. Einführung in die Septuaginta
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
1. Die handschriftliche Überlieferung der Septuaginta
2. Die gebräuchlichen modernen Textausgaben
3. Titel, Umfang, Anordnung und Inhalt
a) Frühe Erwähnungen
b) Entstehungslegenden
c) Weitere Anhaltspunkte zur Datierung
a) Juden in Ägypten
b) Die hellenistische Großstadt Alexandria
c) Die Bedeutung der Tora für die alexandrinischen Juden
d) Der Hellenismus als Herausforderung und Chance
e) Die Koine
f) Die Synagoge
3. Gründe und Funktion der griechischen Toraübersetzung
4. Ursprüngliche Gestalt und Abfolge der Toraübersetzung
5. Die griechische Übersetzung von Prophetenbüchern und Hagiographen
1. Das Verhältnis zwischen hebräischem und griechischem Bibeltext
a) Der hebräische Bibeltext
b) Vorlage und Übersetzung
c) Die Frage nach dem „Urtext“ der griechischen Bibelübersetzung
2. Übersetzungstechniken
3. Übersetzungstendenzen
1. Jüngere Übersetzungen und Überarbeitungen des griechischen Bibeltextes
2. Die Hexapla des Origenes
3. Nachhexaplarische Rezensionen
4. Tochterübersetzungen
1. Die Septuaginta und das Neue Testament
2. Der Gebrauch der Septuaginta in der Alten Kirche
VI. Die Distanzierung des rabbinischen Judentums von der Septuaginta
Literatur
Bibelstellen
Personen, Orte und Sachen
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Michael Tilly
Einführung in die Septuaginta
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Der Name „Septuaginta“ verweist zunächst allein auf die Entstehungsgeschichte und insbesondere auf die antike jüdische (von kirchlichen Autoren aufgegriffene und ausgestaltete) Entstehungslegende der griechischen Toraübersetzung, in der wiederholt von 72 jüdischen Übersetzern (je 6 Männer aus den 12 Stämmen Israels) die Rede ist (s. u. 28). Die vereinfachte Zahl 70 (in griechischen Zahlzeichen: οἱ oʹ) als Rundung bzw. Abkürzung der 72 (οἱ οβʹ) setzte sich bereits früh in der christlichen Tradition durch; sie begegnet allerdings auch in einigen jüdischen Quellen, wo sie wahrscheinlich der Angleichung dieser Legende an die biblisch Erzählung von den 70 Ältesten diente, die Moses zum Sinai begleiteten (Ex 24,1–11) und auf die später ein Teil seines Geistes überging (Num 11,16–25), indem sie anzeigte, daß die jüdischen Septuagintaübersetzer gleichsam als bevollmächtigte Gehilfen des Offenbarungsempfängers Moses erscheinen und an seiner Autorität teilhaben (vgl. den Traktat Sefer Tora [I 8], eine in ihrem Grundbestand auf das 3. Jahrhundert n. Chr. zurückgehende rabbinische Sammlung von Vorschriften über das Schreiben von Torarollen).
Im eigentlichen und engeren Sinne der jüdischen Übersetzungslegende bezieht sich der Begriff „Septuaginta“ also allein auf die im 3. Jahrhundert v. Chr. im ptolemäischen Alexandria entstandene älteste griechische Übersetzung der Tora, der fünf Bücher Moses, im Unterschied sowohl zu den verschiedenen nach dieser entstandenen jüdischen Übersetzungen der Prophetenbücher und der Hagiographen ins Griechische als auch zu den jüngeren (jüdischen und christlichen) Überarbeitungen sämtlicher übersetzten biblischen Bücher. Erst im frühen Christentum wurde der Begriff auf Prophetenbücher und Hagiographen ausgedehnt; das griechische Zahlwort wuchs als inscriptio („Überschrift“) dem Gesamtwerk zu und prägte fortan seinen Namen.
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