Отрывок из книги
Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.
Und so stehen wir nur da. Stehen da und schauen uns an. Es ist Folter, und gleichzeitig ist es magisch. Dieses scheue Herantasten, die stummen Fragen, die wie ein Fieber unter der Haut brennen. Ich sehe seine Augen und verliere mich darin, seine Augen in so vielen Farben. Bei Dämmerung, im Schnee, bei Regen, im Herbst, den er so geliebt hat. Jetzt ist es Winter, und alles ist schwarz. Hier drin ist es immer Winter. Immer kalt und dunkel, eine Betonwüste, ein Kerker, manchmal für mich allein, aber heute nicht. Heute bin ich nicht allein. Er ist bei mir, und ich halte mich an ihm fest. Wenn ich die Augen schließe, kann ich beinahe seinen Herzschlag spüren. Sein Herz, wie es schlägt und schlägt und schlägt. Nur für mich. Es verprügelt mich, dieses Herz. Es drischt auf mich ein, drückt mich zu Boden, meinen Kopf gegen den harten Stein, bis der Schmerz die Dunkelheit vertreibt und alles in kochendem Rot versinkt. Ein hartnäckiges Rot ist das. Es spritzt an die Wände, tropft von der Decke, auf meine Stirn, die erneut gegen den Steinboden geschleudert wird.
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»Dann töte mich. Bitte.«
Es sind die Tränen. Sie betäuben seinen Verstand, machen ihn blind, blind vor Liebe. Und wenn ich es tue?, fragen seine Augen. Darf ich dich dann mitnehmen? In meine Heimat, zu meinem kleinen Flammensee? Es ist schön dort. Wir wären zusammen. Du und ich, Madonna. Niemand wird uns finden. Nur wir zwei. Für immer.
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