Hereinspaziert!
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Mike Nebel. Hereinspaziert!
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
Impressum
Отрывок из книги
Titel
1
.....
Drei Tage schälte ich alles im Bett, was Marianne mir brachte und es waren nicht nur Kartoffeln und Zwiebeln. Anfangs war ich langsam und von den meisten Kartoffeln blieb oft nichts mehr übrig, da ich sie förmlich weg schälte. Marianne lief ein wenig der Speichel aus dem Mund, als sie sah, wie ich ihre großen Erdäpfel zu Miniaturausgaben verarbeitete. „Mach 's richtig du depperta Bursche, do schau zua wia ma 's macht“, herrschte sie mich ein ums andere Mal richtiggehend an. Doch mit jedem Tag lief es besser, was auch der guten Marianne nicht entging und sie dazu veranlasste, mir immer mehr, und immer auch mehr neue Gemüsesorten ans Bett zu stellen. Und nicht nur das, am vierten Tag brachte sie mir zehn Schnitzel ans Bett, die ich auf einem Holztisch mit einem großen Holzhammer plattschlagen sollte, was mir viel Spaß bereitete. Ich schlug drauflos, bis die Fleischstücke so groß waren, dass kaum noch was vom Tischchen zu sehen war. Marianne war zufrieden. Ich dagegen verlangte nach mehr Schnitzel.
An jedem frühen Morgen kam Elisabeth zu mir und machte mein Zimmer. So, wie für jeden Gast des Hauses. Sie stellte das Fenster auf kipp, schlug zweimal aufs Kopfkissen und die Decke auf, um sich sodann, mal im Bademantel, mal bereits in ihrer düsteren Aufmachung für die kommende Nacht, auf das sozusagen frisch gemachte Bett fallenzulassen. Nicht weiter schlimm, fast gleichzeitig lag ich selbst wieder darin, und es fühlte sich stets so an, als ob wir uns fürs allmorgendliche Toben oder wenigstens für leichtes, gegenseitiges Necken mit einem Hauch einer Kissenschlacht bei mir treffen würden. Eine erste Vertrautheit machte sich breit zwischen einer vielleicht Siebzehnjährigen und einem humpelnden fast vierzigjährigen Mann. Was die Zimmerreinigung als solche anging, Elisabeth benötigte für alles kaum eine Minute, allerhöchstens. Das Machen der Gästezimmer war eindeutig nicht ihr Steckenpferd und so wie ich Elisabeth einschätzte, sagte sie sich bestimmt, lieber kurz und bündig, als es lang und langweilig zu erledigen.
.....