Die Farben des Mörders
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Miriam Rademacher. Die Farben des Mörders
Inhalt
Goldgelb
Lehmbraun
Maigrün
Butterblumengelb
Marineblau
Ocker
Purpurrot
Indischgelb
Bordeauxrot
Schneeweiß
Staubgrau
Mausbraun
Nebelgrau
Aquamarin
Pechschwarz
Mahagoni
Geisterweiß
Stahlgrau
Hanfgrün
Lichtweiß
Tieforange
Ackerbraun
Blutrot
Julstärnor. Rezept für Schwedische Ingwerkekse
Отрывок из книги
Christine stand auf ihrem Balkon und sah in den Innenhof des Hauses hinab. Der nächtliche Himmel über ihr war sternenklar. Obwohl es bereits recht spät am Abend war, sah sie viele Lichter hinter den Fenstern des zweistöckigen, u-förmigen Gebäudes, in dem auch sie sich befand. Dieses Haus schlief nie. Ganz egal, zu welcher Uhrzeit sie auf ihren Balkon hinaustrat, das Haus lag niemals in völliger Dunkelheit. Der Theorie, dass alte Menschen weniger Schlaf benötigten, schien viel Wahrheit anzuhaften. Doch außer Christine stand im Moment keiner der Heimbewohner auf seinem kleinen Balkon. Und auch der Vorplatz, stets beleuchtet von langweiligen weißen Kugellampen, die den Weg zum Haupteingang flankierten, lag verlassen da.
Christine umklammerte die eiserne Brüstung ihres Balkons, als wollte sie sie erwürgen, und war dabei zutiefst unzufrieden mit sich selbst. In der letzten Stunde hatte sie intensiv an einem Brief gearbeitet. An einem Brief, mit dem sie sich vieles von der Seele schreiben, vieles erklären wollte. Doch was sie zustande gebracht hatte, erinnerte eher an die schwülstigen Liebesbekenntnisse eines unreifen Teenagers und erklärte so gut wie nichts. Das Geschreibsel war die Tinte nicht wert und sie hatte keine Zeit für einen zweiten Versuch. Sie hatte eine Verabredung. Sie ließ von dem unschuldigen Eisengeländer ab und trat zurück in ihr übersichtliches Reich. Ein Zimmer, kaum größer als eine Garage, ausgestattet mit einem Bett, einem Schreibtisch und einem Bücherregal.
.....
Entschlossen stand sie auf, strich sich das blonde Haar zurück und das altmodische sonnengelbe Petticoatkleid glatt und stolzierte hocherhobenen Hauptes aus der Wohnungstür, die hinter ihr ins Schloss flog. Wenigstens hatte die Tür wieder eines. Nach seinem mörderischen Abenteuer im Frühsommer hatte es noch Wochen gedauert, bis Colin wieder eine funktionstüchtige Tür sein Eigen nennen konnte.
Colins Blick haftete noch eine Weile an der geschlossenen Tür. Er war sich ganz sicher, dass Lucy mit mehr als einem Hut heimkommen würde, auch wenn sie nur einen Kopf hatte. Lucy liebte Hüte.
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