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Miriam Rathke. Fernhalten. Ein Neuseeland-Roman
Liebster,
Liebster Gabriel,
Hallo mein Liebster,
Meine liebste Clara,
Guten Morgen mein Liebster,
Mein Gabriel,
Mein liebster Gabriel,
Vermisster Gabriel,
Meine liebste Clara,
Mein Liebster,
Clara …
Vermisster Gabriel,
Mein lieber Gabriel,
Meine Liebe,
Liebster Gabriel,
Geliebte Clara,
Liebster geliebter, so sehr begehrter und über alle Maßen vermisster Gabriel,
Mein Herz,
Geliebte Clara,
Liebster,
Liebster Gabriel,
Hallo mein Liebster,
Clara,
Mein lieber Gabriel,
Liebste,
Geliebter,
Geliebter Gabriel,
Hallo mein Herz,
Gabriel,
Ach Liebster,
Hallo meine Liebste,
Hallo mein Herz,
Liebster,
Hallo mein Liebster,
Liebster Gabriel,
Hallo meine Schöne,
Vermisster Gabriel,
Hallo Lieblingsmensch,
Liebster Gabriel,
Liebster,
Liebster,
Hallo meine Schöne,
Mein Gabriel,
Mein Herz,
Liebste und zutiefst verehrte Clara,
Liebster Gabriel,
Hallo mein Herz,
Liebster Gabriel,
Clara Liebes,
Hallo mein Herz,
Liebster,
Vermisster Gabriel,
Hallo mein Liebster,
Liebster Gabriel,
Mein liebster Gabriel,
Clara meine Liebe,
Liebster Gabriel,
Hallo mein Herz,
Hallo geliebte und so verrückte Frau,
Hallo mein Liebster,
Mein Gabriel,
Liebster Gabriel,
Liebste Clara,
Hallo mein Liebster,
Liebster Gabriel,
Hallo mein Liebster,
Liebste Clara,
Mein geliebter Gabriel,
Mein liebster Gabriel,
Hallo mein Liebster,
Liebste Clara,
Liebster Gabriel,
Liebster Gabriel,
Liebster Gabriel,
Mein Mädchen,
Gabriel,
Liebster Gabriel,
Guten Morgen, Abend liebster Gabriel,
Vermisster Gabriel,
Hallo mein Liebster,
Mein liebster Gabriel,
Meine Schöne,
Ach Liebster,
Gabriel …
Geliebter Gabriel,
Mein Liebster,
Liebste Clara,
Liebste Banane,
Hallo mein Liebster,
Mein Mädchen,
Liebster Gabriel,
Mein Liebster,
Meine schöne Clara,
Gabriel,
Geliebter Gabriel,
Liebster Gabriel,
Liebe Clara,
Liebster Gabriel,
Liebster Gabriel,
Gabriel,
Gabriel!
Clara,
Liebster Gabriel,
Clara,
Liebster Gabriel,
Gabriel,
Gabriel,
Clara,
Gabriel,
Liebster Gabriel, so grauenvoller Gabriel,
Отрывок из книги
MIRIAM RATHKE
leider bin ich sehr schlecht darin, Entfernungen zu schätzen. Vor allem, wenn es um Geschwindigkeit und Strecke in Relation zueinander geht und ich keinen Tacho in Sichtweite habe. Es muss also nicht mal ansatzweise richtig sein, wenn ich sage, dass ich vielleicht 2000 km von dir entfernt bin. Hin und wieder erscheint natürlich das kleine, langsam vorwärts zuckende Flugzeug auf dem Monitor vor meiner Nase, aber da ich die letzten zwei Stunden in einen mich bestens unterhaltenden Hollywoodstreifen vertieft war, habe ich irgendwie den Anschluss verpasst. Nun denn … was macht es auch für einen Unterschied, ob wir 1000, 2000 oder 18000 Kilometer voneinander entfernt sind? Die Sehnsucht bleibt ohnehin dieselbe.
.....
Jetzt sitzen wir erneut im Flieger. Dieses Mal wird die Flugzeit jedoch geringfügig länger sein. Gute 13 Stunden bis nach Sydney, kurzer Zwischenstopp und dann weiter nach Auckland. Leider haben wir von besagten 13 Stunden bis jetzt gerade einmal vier hinter uns gebracht.
Ich will nicht sagen, dass ich mich zerrissen fühle. Zerrissenheit spürt man bei wichtigen Entscheidungen. Entscheidungen, bei denen Herz und Verstand eine gegensätzliche Position beziehen. So ist es hier nicht. Für mich gab es keine Entscheidung. Diese Reise nach Neuseeland war immer mein Traum. Luise und ich hatten akribisch unsere Route ausgearbeitet, die Flüge gebucht und uns Rucksäcke und Wanderstiefel gekauft, längst bevor wir beide einander begegnet sind. Aber sind wir uns wirklich begegnet? War es nicht vielmehr die eigene Hand, die am Schicksal drehte? Deine Hand und letztendlich auch meine Hand, die nachgiebig wurde, als ich begriff, dass es keine Option gab? Und nun sitze ich hier, und auch ohne dass ich eine Entscheidung treffen muss oder musste, fühle ich, dass ich ganz und gar nicht im Einklang mit mir bin. Ich versuche mit aller Kraft meine Freude hervorzuzaubern. Die Freude und die Neugier auf dieses beeindruckende Land, das ich in wenigen Stunden endlich betreten darf. Und doch kommt es mir vor wie ein riesengroßer Fehler. Denn ein noch viel größerer Traum als Neuseeland, ein Traum, den ich mir selbst nicht erfüllen kann, warst immer du. Wir haben in den letzten Wochen jede freie Minute miteinander verbracht, wir sind zu einer Symbiose geworden, zu einer Einheit. Ich muss mir nicht die Frage stellen, ob das gesund ist, ob es richtig ist, ob man eine Beziehung so intensiv leben sollte. Eigentlich stellt sich diese Frage ohnehin niemals. Ich hatte (zu) viele Beziehungen und noch mehr Liebeleien. Es gab Freiraum für ihn und Freiraum für mich. Man blieb stets schön bei sich selbst, ohne dass man eben dies wirklich hätte beeinflussen können. Man kann eine Symbiose nicht forcieren und wenn man es könnte, dann hätte es keiner gewollt. Diese Art von Nähe ist da oder passiert nie. Ein Mann in meinem Bett war immer ein Störfaktor. Manchmal, wenn er mit mir, ganz sicher aber, wenn er nur neben mir schlief. Sobald er die Augen schloss, war meine Nacht vorbei, bevor sie angefangen hatte. Sein Atmen störte, seine nächtlichen Bewegungen waren zu raumgreifend. Ich fühlte mich eingeengt, regelrecht am Schlaf gehindert. Arme, die mich liebevoll halten wollten und doch nur schrecklich unbequem waren und für Kopf- und Nackenschmerzen sorgten. So bin ich einfach nicht, dachte ich oft. Das kann ich nicht, war die logische Konsequenz dieses Gedankens. Also habe ich stets versucht, dieser erzwungenen Zweisamkeit aus dem Weg zu gehen. Habe in irritierte Gesichter geschaut, wenn ich mitten in der Nacht nach Hause schickte, was nicht in mein Bett gehörte.
.....