Ich bin ja nur ein Plüschtier

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Mona Mai. Ich bin ja nur ein Plüschtier
Ich bin ja nur ein Plüschtier
Mona Mai
Ich bin ja nur ein Plüschtier
Eumels Tagebuch. Am Anfang war Polyester, am Ende war – Ich!
Ich kann sprechen, du hörst mir nur nicht aufmerksam zu
Schwarzer Humor ist, wenn der Mensch lacht und ich nicht
Ameisen sind nützliche Tiere, solange sie meinen Menschen nicht fressen
Ein Plüschtier ist ein Gegenstand, eine Eule ist ein Tier, ein Mensch ist ein Mensch. Ich bin alles
Was ist das? Nichts kann heraus und ich nicht hinein: Ein Fernseher
Sport ist, wenn am Ende eine Medaille um den Hals hängt
Warum muss ich mich zum Schlafen hinlegen, ich habe doch gar keine Augenlider
Wer Zeit hat, hat kein Geld. Wer Geld hat, hat keine Zeit
Der Mensch funktioniert, weil er atmet: oben ein und hinten aus
Ich bin eine trockene lebendige Mumie
Ein Haustier macht das, was der Mensch will. Der Mensch will nicht, dass ich etwas mache
Eine Pflanze ist stärker, als der Mensch glaubt, auf alle Fälle ist sie schlauer als ein Hund
Nachts ist es kälter als draußen
1 Huhn plus 1 Fuchs = Huhn tot, Fuchs satt
Weihnachtshase? Ostermann? In der Faschingszeit ziehen alle Kostüme an
Links, rechts, zusammen, verkreuzen, drehen, überziehen, fallen lassen, aufheben und dabei abnehmen oder zunehmen: Das ist kein Tanz, sondern Stricken
Warten ist die Zeit, die ich geduldig hoffend verbringe
Ich sitze mit dem Geschirr und der dreckigen Wäsche in der Badewanne. Es ist sowieso alles ein Abwasch
Verkaufen oder Entsorgen, Lehren oder Leeren, Fahren oder auf dem Stuhl sitzen. Gearbeitet wird überall mit Augen, Ohren, Stimme und Händen
Ich habe nicht versucht, die Sandkörner am Strand zu zählen oder die Wassertropfen im Meer, denn ich bin im Urlaub und will mich erholen
VITAMINE, FLEISCH, APFEL, SALAT, EIER …
In der Zeitung steht, was gestern war. Im Radio höre ich, was heute ist. Und was ist morgen?
Spinnen sind überall. Sie haben sogar ein Netz über die ganze Welt gewebt – das Internet
Eins, zwei, drei – schon war’s mit dem Mond vorbei. Vier, fünf, sechs – ich hab‘ ihn wieder hergehext
Alle wollen, dass es überall schön ist. Warum macht der Mensch dann die Welt kaputt?
Von klein zu groß, von jung zu alt
Ein Ortsnamen-Märchen
Ich bin ja nur ein Plüschtier und das ist gut so
Impressum:
Отрывок из книги
An meine Geburt kann ich mich nicht erinnern. Fellartiger Stoff wurde zusammengenäht und ausgestopft. Ich erhielt einen Körper und einen Kopf mit einem Gesicht bestehend aus zwei schwarzen Punkten und einem gelben länglichen Stupps-Ding in der Mitte. Später wurden Flügel an meine Seiten genäht, Füße unten ran und dann war ich auf der Welt. Ein Ding bestehend aus 100 % Polyester. Hinten am Schwanz hing meine „Geburtsurkunde“, damit jeder weiß, wo ich herkomme und wie ich gepflegt werden muss. Von der Welt sah ich nichts, denn ich wurde hin und her geworfen, in Folie gepackt und später in einen Karton. Lange Zeit war es dunkel um mich herum und ich versank in einen langen Schlaf. Nur manchmal hörte ich Stimmen. Irgendwann erwachte ich an einem anderen Ort. Jemand hatte mich „bestellt“. Dieser Mensch hatte auf einem Bestellzettel an einer bestimmten Stelle ein x gemacht, weil ich als Geschenk angeboten wurde. Man steckte mich in einen anderen Karton und ab ging die Reise in meine zukünftige Heimat. Von der Fahrt bekam ich nichts mit, denn im Karton war es dunkel. Endlich öffnete ein Mensch mein Gefängnis und befreite mich aus der Folie. Allmählich gewöhnten sich meine Augen an das Licht und Bewusstsein erwachte in mir. Ja, ich bin bloß ein Plüschtier. Ich habe keine Knochen, kein Blut, keine Muskeln, keine Verdauungsorgane und erst recht kein Gehirn. Folglich kann ich nicht denken und keine Seele haben. Glaubt, was ihr wollt. Ihr braucht für alles eine logische Erklärung und demnach kann ein Plüschtier keine Gefühle haben und hat null Intelligenz. Macht nichts. Besser ich werde unterschätzt. Ihr werdet mich noch kennenlernen!
Nun war ich in meiner neuen Heimat, in der ich mein zukünftiges Leben verbringen werde. Freudige Erwartung erfüllte mein Inneres. Ich würde ein schönes Leben haben und geliebt werden, schließlich wurde genau ich ausgesucht. Ich bin also ein Wunsch-Plüschtier. Ich erwartete eine standesgemäße Begrüßung, die sich in etwa so anhört: „Ist das nieeeeedlich! Wie süüüüß! Oooooh!“ Stattdessen sagte der Mensch zu mir:
.....
„Ich weiß nicht.“
Zittern die Flügel schnell und heftig bin ich in freudiger Erwartung.
.....