Das Sprachverständnis des Paulus im Rahmen des antiken Sprachdiskurses

Das Sprachverständnis des Paulus im Rahmen des antiken Sprachdiskurses
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Der Intellekt des Apostels Paulus wurde in der Forschung lange auf eine pharisäische Bildung reduziert. Die Arbeit zeigt am Thema Sprache, dass auf das intellektuelle Profil des Paulus eine neue Sicht zu werfen ist: Sie untersucht, inwiefern Paulus im antiken sprachphilosophischen Diskurs positioniert werden kann und inwiefern ihm auch eine (sprach-)philosophische Bildung zugeschrieben werden darf. Dazu wird die älteste Quelle des Christentums analysiert, das 14. Kapitel des 1. Korintherbriefes. Zuvor führt die Arbeit pointiert in die zentralen sprachphilosophischen Fragestellungen der Antike ein und stellt das Sprachverständnis des frühjüdischen Autors Philon von Alexandria dar. Der abschließende Vergleich zwischen den antiken, frühjüdischen Sprachvorstellungen und Paulus präzisiert die Einordnung des paulinischen Sprachverständnisses in den antik-philosophischen Sprachdiskurs.

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Nadine Treu. Das Sprachverständnis des Paulus im Rahmen des antiken Sprachdiskurses

Inhalt

Vorwort

I. Einführung in die Themenstellung, den Stand der Forschung und die Vorgehensweise. 1. Einführung in die Themenstellung

2. Stand der Forschung

3. Von der antiken Sprachphilosophie über Philon zu Paulus: Begründung der Vorgehensweise

II. Die Entwicklung der Sprachphilosophie von ihren Anfängen bis zur Stoa: Eine Einführung in die zentralen Fragestellungen und Autoren der antiken Sprachphilosophie. 1. Vorbemerkungen

2. Die magisch-mythische Sprachauffassung und die Anfänge sprachphilosophischen Denkens

3. Die Vorsokratiker Heraklit und Parmenides

4. Platon

5. Aristoteles

6. Die Stoa

7. Zusammenfassung der zentralen Fragestellungen

III. Das Sprachverständnis Philons von Alexandria unter besonderer Berücksichtigung des Traktats De confusione linguarum. 1. Vorbemerkungen

2. Einführung in die Forschungsliteratur zum philonischen Sprachverständnis

3. Analyse von De confusione linguarum § 9–15. 3.1 De confusione linguarum im Gesamtwerk Philons

3.2 Das Thema ‚Sprache‘ in De confusione linguarum

3.3 Übersetzung von De confusione linguarum § 9–15

3.4 Nachzeichnung der Argumentation von De confusione linguarum § 9–15

4. Entstehung, Voraussetzungen, Funktionen und Aufgaben der Sprache bei Philon

4.1 Entstehung und Ursache der Sprache

4.2 Voraussetzungen für die Wirksamkeit der Sprache

4.3 Der Zusammenhang von Sprache und Erkennen

4.4 Sprache als Namensgebung

4.5 Sprache als Kommunikationsmittel

4.6 Sprache als Kennzeichen einer Gemeinschaft und eines Sicherheitsgefühls

4.7 Sprache als Bindeglied zwischen menschlichem Denken und Handeln und die daraus resultierenden Aufgaben

4.8 Der Zusammenhang von Sprache, Gott und Mensch und die Rolle der prophetischen Rede

4.9 Die Grenzen der Sprache

4.10 Zusammenfassung der Funktionen von Sprache und Darstellung der daraus resultierenden Aufgaben und Ziele

5. Das philonische Sprachverständnis im Rahmen der antiken Sprachphilosophie

IV. Das Sprachverständnis des Paulus unter besonderer Berücksichtigung von 1 Kor 14. 1. Vorbemerkungen

2. Analyse von 1 Kor 14. 2.1 Übersetzung von 1 Kor 141

2.2 Kontextanalyse und Gliederung von 1 Kor 14

2.3 Grammatisch-argumentative Analyse von 1 Kor 14

2.4 Die Äußerungen des Paulus in ihrem thematischen Zusammenhang: Die Charismenlehre

3. Entstehung, Voraussetzungen, Funktionen, Wirkungen und Ziele sowie Grenzen der Sprachgaben bei Paulus unter besonderer Berücksichtigung von 1 Kor 14. 3.1 Entstehung und Ursache der Sprachgaben: Die Wirkung des πνεῦμα

3.2 Verständlichkeit als Voraussetzung für die Wirksamkeit der Sprachgaben

3.2.1 Die Unverständlichkeit der Glossolalie

3.2.2 Das Zentrum des paulinischen Sprachverständnisses: 1 Kor 14,7–11 und die Verständlichkeit einer sprachlichen Äußerung

3.2.3 Begründung der Verständlichkeit einer sprachlichen Äußerung: 1 Kor 14,14–19 und die Beteiligung des νοῦς

3.2.4 Das Verständnis des sprachlichen Zeichens

3.3 Funktionen, Wirkungen und Ziel verständlichen Sprechens

3.3.1 Die Sprachgabe der Prophetie und ihre Funktionen in 1 Kor 14

3.3.1.1 Die Sprachgabe der Prophetie und die διακρίσεις πνευμάτων

3.3.1.2 Prophetische Rede als ermahnender Zuspruch und Trost

3.3.1.3 Prophetische Rede als σημεῖον τοῖς πιστεύουσιν und ihre missionarische Wirkung auf Außenstehende

3.3.2 Lehre als Vermittlung religiösen Wissens

3.3.3 Erkenntnis als Inhalt verständlichen Sprechens

3.3.4 Die Kommunikationsfunktion der Sprachgaben

3.3.5 Die οἰκοδομή der Gemeinde als Ziel der Sprachgaben

3.4 Die Grenzen der Sprachgaben

3.5 Zusammenfassung der Merkmale, Funktionen und Ziele des paulinischen Sprachverständnisses

V. Das paulinische Sprachverständnis im Vergleich: Kontexte und Erträge

1. Das paulinische Sprachverständnis im Rahmen des antiken Sprachdiskurses

2. Das philonische und das paulinische Sprachverständnis

3. Das paulinische Sprachverständnis als eigene Stimme im gesamtantiken Sprachdiskurs

4. Der Ertrag des paulinischen Sprachverständnisses für das intellektuelle Profil des Paulus

VI. Literaturverzeichnis

1. Quellen und Übersetzungen

2. Hilfsmittel

3. Sekundärliteratur

Fußnoten. 1. Einführung in die Themenstellung

2. Stand der Forschung

3. Von der antiken Sprachphilosophie über Philon zu Paulus: Begründung der Vorgehensweise

1. Vorbemerkungen

2. Die magisch-mythische Sprachauffassung und die Anfänge sprachphilosophischen Denkens

3. Die Vorsokratiker Heraklit und Parmenides

4. Platon

5. Aristoteles

6. Die Stoa

7. Zusammenfassung der zentralen Fragestellungen

1. Vorbemerkungen

2. Einführung in die Forschungsliteratur zum philonischen Sprachverständnis

3.1 De confusione linguarum im Gesamtwerk Philons

3.2 Das Thema ‚Sprache‘ in De confusione linguarum

4.1 Entstehung und Ursache der Sprache

4.2 Voraussetzungen für die Wirksamkeit der Sprache

4.3 Der Zusammenhang von Sprache und Erkennen

4.3 Der Zusammenhang von Sprache und Erkennen

4.4 Sprache als Namensgebung

4.5 Sprache als Kommunikationsmittel

4.6 Sprache als Kennzeichen einer Gemeinschaft und eines Sicherheitsgefühls

4.7 Sprache als Bindeglied zwischen menschlichem Denken und Handeln und die daraus resultierenden Aufgaben

4.8 Der Zusammenhang von Sprache, Gott und Mensch und die Rolle der prophetischen Rede

4.9 Die Grenzen der Sprache

4.10 Zusammenfassung der Funktionen von Sprache und Darstellung der daraus resultierenden Aufgaben und Ziele

5. Das philonische Sprachverständnis im Rahmen der antiken Sprachphilosophie

1. Vorbemerkungen

2.1 Übersetzung von 1 Kor 14

2.2 Kontextanalyse und Gliederung von 1 Kor 14

2.3 Grammatisch-argumentative Analyse von 1 Kor 14

2.4 Die Äußerungen des Paulus in ihrem thematischen Zusammenhang: Die Charismenlehre

3.1 Entstehung und Ursache der Sprachgaben: Die Wirkung des πνεῦμα

3.2.1 Die Unverständlichkeit der Glossolalie

3.2.1 Die Unverständlichkeit der Glossolalie

3.2.2 Das Zentrum des paulinischen Sprachverständnisses: 1 Kor 14,7–11 und die Verständlichkeit einer sprachlichen Äußerung

3.2.3 Begründung der Verständlichkeit einer sprachlichen Äußerung: 1 Kor 14,14–19 und die Beteiligung des νοῦς

3.2.4 Das Verständnis des sprachlichen Zeichens

3.3.1.1 Die Sprachgabe der Prophetie und die διακρίσεις πνευμάτων

3.3.1.2 Prophetische Rede als ermahnender Zuspruch und Trost

3.3.1.3 Prophetische Rede als σημεῖον τοῖς πιστεύουσιν und ihre missionarische Wirkung auf Außenstehende

3.3.1.3 Prophetische Rede als σημεῖον τοῖς πιστεύουσιν und ihre missionarische Wirkung auf Außenstehende

3.3.2 Lehre als Vermittlung religiösen Wissens

3.3.3 Erkenntnis als Inhalt verständlichen Sprechens

3.3.4 Die Kommunikationsfunktion der Sprachgaben

3.3.5 Die οἰκοδομή der Gemeinde als Ziel der Sprachgaben

3.4 Die Grenzen der Sprachgaben

1. Das paulinische Sprachverständnis im Rahmen des antiken Sprachdiskurses

2. Das philonische und das paulinische Sprachverständnis

3. Das paulinische Sprachverständnis als eigene Stimme im gesamtantiken Sprachdiskurs

4. Der Ertrag des paulinischen Sprachverständnisses für das intellektuelle Profil des Paulus

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Nadine Treu

Das Sprachverständnis des Paulus im Rahmen des antiken Sprachdiskurses

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Θεαίτητος: Πῶς γάρ;

Ξένος: Οὐκοῦν καὶ πάλιν ὅταν λέγηται «λέων» «ἔλαφος» «ἵππος», ὅσα τε ὀνόματα τῶν τὰς πράξεις αὖ πραττόντων ὠνομάσθη, καὶ κατὰ ταύτην δὴ τὴν συνέχειαν οὐδείς πω συνέστη λόγος· οὐδεμίαν γὰρ οὔτε οὕτως οὔτ᾽ ἐκείνως πρᾶξιν οὐδ᾽ ἀπραξίαν οὐδὲ οὐσίαν ὄντος οὐδὲ μὴ ὄντος δηλοῖ τὰ φωνηθέντα, πρὶν ἄν τις τοῖς ὀνόμασι τὰ ῥήματα κεράσῃ. Τότε δ᾽ ἥρμοσέν τε καὶ λόγος ἐγένετο εὐθὺς ἡ πρώτη συμπλοκή, σχεδὸν τῶν λόγων ὁ πρῶτός τε καὶ σμικρότατος. (Soph. 262a-c)

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