Die toten Seelen

Die toten Seelen
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Nikolai Gogol. Die toten Seelen

Teil 1

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Teil 2

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Отрывок из книги

Als der Wagen in den Hof einfuhr, wurde der Herr vom Gasthofdiener oder einem »Polowoi«, wie man sie in russischen Wirtschaften zu nennen pflegt, empfangen – einem dermaßen lebhaften und beweglichen Burschen, daß man nicht mal sein Gesicht erkennen konnte. Er kam eilig, mit einer Serviette in der Hand, herausgelaufen, hoch aufgeschossen, in einem langen Baumwollrock, dessen Taille ihm beinahe auf dem Nacken saß – schüttelte die Haare und führte den Herrn flink durch eine hölzerne Galerie, um ihm das ihm von Gott bestimmte Gemach zu zeigen. Das Gemach war von der bekannten Art, denn auch der Gasthof war von der bekannten Art, das heißt wie die Gasthöfe in den Gouvernementsstädten zu sein pflegen, wo die Reisenden für zwei Rubel täglich ein ruhiges Zimmer bekommen, mit Kakerlaken, die wie die Dörrpflaumen aus allen Ecken hervorgucken, und einer stets mit einer Kommode verstellten Tür zum Nachbarzimmer, in dem sich eben der Nachbar einrichtet, ein schweigsamer und ruhiger, doch äußerst neugieriger Herr, der ein großes Interesse für den Reisenden und dessen Position zeigt. Die Außenfassade des Gasthofes entsprach vollkommen seinem Inneren: sie war sehr lang und hatte zwei Geschosse. Das untere war nicht getüncht und zeigte dunkelrote Backsteine, die infolge der heftigen Wetterstürze nachgedunkelt, aber auch schon an sich etwas schmutzig waren; das obere war mit der obligaten gelben Farbe gestrichen; unten waren Läden, wo Kummete, Stricke und Brezeln verkauft wurden. Im Eckladen, oder richtiger im Eckfenster, befand sich ein Teeverkäufer mit einem kupfernen Samowar und einem Gesicht, das ebenso rot wie sein Samowar war, so daß man aus der Ferne annehmen könnte, daß sich im Fenster zwei Samoware befänden, wenn der eine Samowar nicht einen pechschwarzen Vollbart hätte.

Während der Reisende sich in seinem Zimmer umsah, wurden seine Habseligkeiten hereingetragen: zuerst kam ein etwas abgetragener Koffer aus weißem Leder, welcher zeigte, daß er nicht zum erstenmal auf der Reise war. Den Koffer trugen herein: der Kutscher Sselifan, ein kleiner Mann in einem Halbpelz, und der Lakai Petruschka, ein Bursche von etwa dreißig Jahren, der in einem weiten, abgetragenen Rocke, der offenbar von seinem Herrn stammte, stak, einen etwas strengen Ausdruck, sehr dicke Lippen und eine ebensolche Nase hatte. Nach dem Koffer trug man eine nicht sehr große Schatulle aus Mahagoni, mit karelischem Birkenholz eingelegt, herein, dann ein Paar Schuhleisten und ein in blaues Papier eingewickeltes Brathuhn. Als alle diese Sachen hereingetragen waren, begab sich der Kutscher Sselifan in den Stall, um die Pferde zu versorgen, während der Lakai Petruschka sich in der Vorkammer, einem sehr finstern Loche, einrichtete, wohin er schon seinen Mantel und mit diesem den ihm eigentümlichen Geruch hereingebracht hatte, der auch dem Sack mit seinen Toilettengegenständen eigen war, den er gleich darauf hereinschleppte. In diesem Loche stellte er ein schmales dreibeiniges Bett an die Wand und legte eine Art Matratze darauf, die so zusammengedrückt und flach, vielleicht auch ebenso fettig war wie ein Pfannkuchen und die er mit einiger Mühe vom Gasthofbesitzer erhielt.

.....

»Und du kriegst eine Trommel. Willst du eine Trommel?« fuhr Tschitschikow fort, sich über Alkides beugend.

»Dommel«, antwortete Alkides leise, mit gesenktem Kopf.

.....

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