Отрывок из книги
Was bisher geschah
Auf den Überlebenden Landen lastet der ungewöhnlich heiße Sommer des Jahres 5879 nach der Großen Welle, die die alte Welt der Vorgänger zerstörte. Der Stadtstaat Karukora ist auf der Höhe seiner Macht. Das Juwel der Wüste, wie die große Stadt von ihren Einwohnern genannt wird, befindet sich inmitten unwegsamer Wüsteneinöden und westlich eines gewaltigen, von einem Ringgebirge umschlossenen Kraters. Dort liefern sich in den sogenannten Ebenen des Ewigen Krieges seit Jahrtausenden drei Roboterarmeen Nacht für Nacht eine erbitterte und doch nie endende Schlacht – eine Schlacht, die keinen Sieger und keine Verlierer kennt. Aber Karukora liegt auch am Kreuzungspunkt der wichtigsten Handelsrouten der Überlebenden Lande mitten im Mündungsdelta des vielbefahrenen, gewaltigen Stromes Marat ins Südmeer. Die erste Erwähnung Karukoras, das offenbar auf den Grundmauern der alten Vorgängerstadt Athini errichtet wurde, findet sich in der Khronika prima Kaesari sine nomine von der legendären Geschichtsschreiberin Hannalah d‘Ryst aus dem Jahre 3112. Stadt und Staat werden von jeher durch eine Abfolge von Herrscherfamilien und ihrer Satrapen regiert, deren erste, die sogenannte Bingh–Dynastie, sich direkt von dem legendären Gründer Karukoras herleitete, dessen Name jedoch im Dunkel der Zeit verlorengegangen ist. An der Spitze des Staates steht deshalb seit vielen Jahrhunderten der sogenannte Namenlose Herrscher, der, von seinem Diwan und seinem Vezir–Bey beraten, vom Falkenthron des Elfenbein–Palastes aus, die Geschicke der Stadt und der umliegenden Wüsten– und Oasenlandschaften bis hinauf zum Helmgebirge und dem Großen Wall lenkt. Dort grenzt das Herrschaftsgebiet der Namenlosen an das Fürstentum der Lamargue, mit dem Karukora seit seinen Gründungstagen in Grenzstreitigkeiten und kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt ist und sich heutzutage in einem prekären und brüchigen Waffenstillstand befindet.
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Auch der alte Alis Dabinghi hat eigene Pläne für das Fest. Er lebt mit seinem Enkel Selin, dessen Mutter bei seiner Geburt starb, und mit seiner älteren Tochter Sirtis in ärmlichsten Verhältnissen in Hamdala, dem Scherbenviertel von Karukora, dem er mit seiner Familie entfliehen möchte. Er will den Abend des Fests dazu nutzen, um mit der Hilfe eines Dieners von Ómer, seines stummen, alten Freundes Muhar, einen wertvollen Schatz aus dem Elfenbein–Palast zu stehlen. Diesen Raub soll für ihn der junge und geschickte Selin durchführen, während Alis selbst auf der Bühne steht und eines seiner Märchen vorträgt. Das Objekt seiner Begierde ist der „Weg, der in den Tag führt“. Dabei handelt es sich der Sage nach um eine Karte oder eine Wegbeschreibung, die eine Möglichkeit aufzeigt, wie man unbeschadet die Ebenen des Ewigen Krieges durchqueren kann, um zu der legendären Stadt des Friedens und des Glücks Pardais zu gelangen, die inmitten des Schlachtfelds liegt. Soweit Alis, der ein direkter Nachfahre der früheren Bingh–Dynastie ist, aus den Familienüberlieferungen weiß, ist „Der Weg, der in den Tag führt“ in einem Geheimfach im Falkenthron direkt im Thronsaal des Elfenbein–Palastes verborgen. Da Selin zwar seinem Großvater gehorsam, aber kein Dieb, sondern ein Student ist, der sich auf seine Staatsexamen vorbereitet, macht Alis einen Vertrag mit der Diebeszunft von Karukora, damit diese ihn bei seinem Raubzug unterstützt. Die Diebe schmuggeln zwei ihrer Mitglieder auf das Fest, die Selin unterstützen sollen: Das sind Jalah, die Dienerin von Semira Binsa, die mit ihren reichen Eltern ebenfalls an dem Fest teilnimmt und Selins heimliche Geliebte ist, und der geheimnisumwitterte Meisterdieb Ludo Sorriento, der sich als der Kaufmann Juel aus dem 5–Städte–Bund ausgibt und niemand anderer als der von Sahar gesuchte, ehemalige Meister Siebenhardt ist.
Schließlich beginnt Ómers Gastmahl und während sich Sahar und Alis vor den hohen Gästen ein Duell liefern, wer von ihnen der bessere Märchenerzähler ist, machen sich Selin und Juel heimlich in Richtung Thronsaal auf, um den „Weg, der in den Tag führt“ zu rauben. Auch Jalah schleicht sich davon. Sie wird von der neugierigen und aufmerksam gewordenen Semira verfolgt, die sich fragt, was ihr Freund und ihre Dienerin vorhaben.
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