Отрывок из книги
NIKOLAUS KLAMMER
KLEINE LICHTER
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Aber jetzt befand sich Bergmann im Hotelzimmer seines Feindes, wie er Pasenow inzwischen in Gedanken bezeichnete. Viel Zeit würde ihm nicht bleiben, es zu durchsuchen, vielleicht ein paar Minuten, nicht länger. Wahrscheinlich würde Pasenow den fehlenden Schlüssel bald bemerken und nach dem Rechten sehen. Die Zimmerflucht war geschnitten wie seine eigene. Bergmann fand sich in einem kurzen Gang wieder, links führte eine Tür ins Badezimmer, rechts stand ein Spiegelschrank. Kurzentschlossen sah Bergmann in das Möbel, in dem Pasenow seine Kleidung bewahrte. Der Hochstapler hatte sie sauber übereinander gelegt und ordentlich aufgehängt, sie roch jedoch muffig und aufdringlich nach billiger Seife. Im unteren Fach lag eine leere Reisetasche. Hier war auch ein kleiner Safe in die Rückwand eingelassen, der, wie Bergmann von seinem eigenen Zimmer wusste, mit einem Zahlenschloss gesichert war. Da er gehofft hatte, der Hochstapler würde seinen Ausweis offen herumliegen lassen, war er enttäuscht. Hoteldieb war vielleicht doch kein so toller Beruf. Bergmann verzichtete auf einen Blick ins Bad und ging in den Hauptraum. Hier standen neben einem Doppelbett, das nur auf einer Hälfte bezogen war, eine Anrichte mit einem kleinen Fernseher und nahe an der Balkontür ein Schreibtisch, an den Bergmann nun zufrieden nickend trat. Auf ihm lagen ein Ledermappe mit dem Briefpapier des Hotels, ein schmales Taschenbuch … und ein dickes Manuskript!
„heimat ist erinnerung ein ort an dem ich verweilen und ruhen kann sie ist der platz zwischen dem abend und der nacht ein trügerisch grauer ort weithin verschwimmen die umrisse der wogenden getreidefelder aber die vom walde aufsteigende kühle hat mich nicht erreicht hier sitze ich der ich noch keine schatten kenne und lausche den büschen die leise von stille und dauer erzählen. alle konflikte finden ihr ende und der morgen das morgen ist fern.“
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