Parabel über das Erwachsen, über Sinn und Sprachlosigkeit, über Macht und Ohnmacht, über Liebe und Triebe und all das. Der Stall liegt in einer fernen Schwarz-Weiß-Welt, vielleicht im 'Pommernland' aus dem Maikäferlied oder sonst wo. Y verliert sein Sprechvermögen, mutiert zu einem aasfressenden Vierbeiner und wird von 'xandra in Besitz genommen, einer energischen Mitvierzigerin, die ihn mit Hingabe und ununterbrochenem Redefluss zu einer Art Reitpferd ausbildet. Sie verliebt sich gar in ihn, aber Y verlangt es nach Lilli, dem Ackerpferd aus dem Nachbarverschlag, wenngleich er doch nur Elke begatten darf, das unglückliche Nichtschwein, welches von 'xandras Freundin gequält wird. Bei der Wolfsjagd wirft Y , der sonst keine Angst kennt, 'xandra ab – mit schwerwiegenden Folgen. Der Winter wird einsam und lang, und nur der Krieg, der bedrohlich um den Stall kreist, bringt unwillkommene Abwechslung und findet seinen Höhepunkt darin, dass ein von seinem Luftschiff abgesprungener feindlicher Soldat in Y's Box auftaucht. Als der Frühling anbricht und Y endlich zur Hochzeit schreiten darf, glaubt er, seine Sprache wiedergefunden zu haben – doch niemand versteht die gestammelten Versuche, Helmut Kohls Mauerfallrede zu rezitieren. Und das ist auch gut so.
Оглавление
null DERHANK. Y
- 3
- 2
- 1
0
Kapitel 1 - Wie Yosy in den Stall verbracht wird
Kapitel 2 - Wie Yosy im Stall ankommt
Kapitel 3 - Wie Yosy seine erste Nacht im Stall erlebt
Kapitel 4 - Wie Yosy von 'xandra longiert wird
Kapitel 5 - Wie Yosy deckt und beim Verladen zusieht
Kapitel 6 - Wie Yo 'xandra abwirft
Kapitel 7 - Wie Y. ohne 'xandra den Winter verbringt
Kapitel 8 - Wie 'xandra Y reitet und heiratet
Kapitel 8½ - Wie Y zur Hochzeit spricht
Mitwirkende. Y
'xandra
Clara
Elke
Lilli
Jeanette
Das dicke, birnenförmige Mädchen
Herr Markwart
Schatt
Der Andere
Der Fahrer
Der Hufschmied
Der englische Soldat
Der Wolf
Dank
DERHANK
Der LSD-Verlag
Leseprobe ich du er sie es
Leseprobe Their Teacher
Leseprobe Grænländer Sternhagel
Impressum
Отрывок из книги
Titel
- 3
.....
So kam es, dass Yosy, dem man ein altes Hemd und eine kurze Freizeithose angezogen hatte, wenige Minuten später zwischen den Männern auf der breiten Bank in der Fahrerkabine saß, während der Fahrer hinten im weichen Bett aus Sägespänen versuchte, seine Übelkeit wegzuschlafen. Die aufrechte Haltung war Yosy bereits ungewohnt. Es fiel ihm schwer, die Hände länger als nötig freizulassen, und die Füße wollten immer wieder fast automatisch hoch auf die gepolsterte Bank. Aber das ging nicht, sogar angeschnallt hatte man ihn, und so war es noch das Bequemste, die Finger oben gegen die Hutablage zu stützen und sich dort wie ein Affe einzuhängen.
Man fuhr schweigend. Die Männer rauchten ununterbrochen Zigaretten, deren Qualm Yosy in den Augen brannte und sich auf seine Zunge legte. Die Straße führte noch ewig lang durch den Wald, und dann durch eine endlose Prärie aus mondbeschienenen Weizenfeldern, in denen winzig kleine Vogelscheuchen ein beinahe gleichmäßiges Raster schwarzer Punkte bildeten. Sie tankten an einer menschenleeren Tankstelle und fuhren auf die Autobahn, die nicht weniger einsam war als die Landstraße davor. Der Wagen besaß keine Klimaanlage. Die Lüftung war zwar angeschaltet, doch weder konnte sie den Zigarettenrauch vertreiben, noch brachte sie Abkühlung. Die Nacht war wolkenlos und ohne Wind, stickig und heiß. Im Radio lief ein träges Instrumentalstück mit Westerngitarre; ein langsamer Rhythmus, ein blechernes »Ploioioing« - und das über Stunden, als wäre auch dem Moderator zu heiß, nur ein Wort zu sagen.