Entwicklungspädagogik
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Oliver Hechler. Entwicklungspädagogik
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Zur pädagogischen Perspektive auf die Entwicklung des Menschen
1 Pädagogik als praktische Wissenschaft
2 Pädagogische Grundlagen
2.1 Form der Erziehung
2.2 Operationen der Erziehung
2.2.1 Das Zeigen
2.2.2 Das Lernen
Lerndimension Können
Lerndimension Wissen
Lerndimension Wollen
2.3 Ziel der Erziehung
3 Lernen und Erziehen im Lebenslauf
3.1 Die Zirkelstruktur des Lernens – die horizontale Dimension der Personagenese
3.2 Räume der Erziehung und pädagogische Lebensalter – die vertikale Dimension der Personagenese
3.2.1 Familie und Familienerziehung
3.2.2 Schule und Schulerziehung
3.2.3 Eigenverantwortung und Selbsterziehung
3.3 Die pädagogischen Lebensalter
4 Entwicklungsthemen, Lerndimensionen und Lebensalter – die Koordinaten der Personagenese
4.1 Entwicklungslinie im Bereich des Könnens
4.2 Entwicklungslinie im Bereich des Wissens
4.3 Entwicklungslinie im Bereich des Wollens
4.4 Entwicklungslinien im Überblick
5 Lernaufgaben, Lerndimensionen und Lebensalter
5.1 Familienerziehung
5.1.1 Säuglingsalter
5.1.2 Kleinkindalter
5.1.3 Kindergartenalter
5.2 Schulerziehung
5.2.1 Mittlere Kindheit
5.2.2 Frühes Jugendalter
5.2.3 Jugendalter
5.3 Selbsterziehung
5.3.1 Frühes Erwachsenenalter
5.3.2 Mittleres Erwachsenenalter
5.3.3 Spätes Erwachsenenalter
6 Rückblick und Ausblick
7 Literatur
Отрывок из книги
Die Autoren
Prof. Dr. phil. Stephan Ellinger, Dipl.-Pädagoge, Soziologe (MA) und ev. Theologe, ist Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen an der Universität Würzburg. Er forscht und lehrt im Wesentlichen zu Fragen, die den Zusammenhang von pädagogischer Haltung und Lernerfolg fokussieren.
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Entsprechend den Forderungen des Themas entfalten wir unsere Gedanken zur Entwicklungspädagogik in zweifacher Hinsicht. Zum einen werden wir die pädagogischen Grundlagen der Entwicklungspädagogik kurz skizzieren, um den Rahmen abzustecken, in dem wir unser entwicklungspädagogisches Modell verorten. Denn es scheint ja mittlerweile nicht mehr klar, was im Allgemeinen unter Pädagogik und im Besonderen unter Erziehung zu verstehen ist bzw. verstanden werden soll. Die Entwicklungspädagogik ist eingebettet in ein Verständnis von Pädagogik als eine praktische Wissenschaft, dessen Grundbegriff die Erziehung darstellt. Diese Bestimmung findet sicherlich nicht ungeteilten Zuspruch – das muss sie auch nicht. Doch lässt sich erzieherisches Sehen, Denken und Handeln ohne einen grundlegenden, weitestgehend kohärenten Entwurf von Pädagogik schlichtweg nicht realisieren, wenn man es mit der Eigenständigkeit der Erziehung in Theorie und Praxis ernst meint.
Zum anderen wird dann die Explikation dessen, was wir unter Lernen und Erziehen über den Lebenslauf verstehen, entfaltet. Hier finden sich genaue Darstellungen von Entwicklungsthemen und Lernaufgaben, die sich dem Menschen über seinen gesamten Lebenslauf in den unterschiedlichen Lerndimensionen stellen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Lernen, seinen Themen und seinen Hemmungen. Dieser Schwerpunkt ergibt sich daraus, dass das Lernen gewissermaßen die »Betriebsprämisse« (Prange 2011, 35) erzieherischen Handelns abgibt. Das Lernen ist dem Erziehen vorangestellt und soziales Handeln wird dann zu Erziehung, wenn es sich auf das Lernen bezieht mit dem Ziel, Themen so zu vermitteln, dass sie sich vom Gegenüber auch aneignen lassen. Insofern ergeben sich die Formen pädagogischen Handelns aus den Lernanforderungen. Wie noch ersichtlich werden wird, fokussieren wir also mehr auf die anthropologische Seite der Erziehung und weniger auf die didaktische. Diese wird dann thematisch, insofern sie Lernhilfen für anstehende Lernaufgaben mit den damit einhergehenden Lernhemmungen bereitstellt. In diesem Sinne verstehen wir die Formen pädagogischen Handelns immer als Mittel zum Zweck des Lernens – nie als Selbstzweck. Der Fokus auf die Lernaufgaben, die Lerndimensionen und auf deren Entfaltung über den Lebenslauf bringt es mit sich, gelegentlich auch die besonderen und erschwerenden Bedingungen zu thematisieren, die aus Lernhemmung durchaus auch umfängliche Beeinträchtigungen, Störungen oder Gefährdungen entstehen lassen und damit massiv auf die Bewältigung von Lernaufgaben Einfluss nehmen können.
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