Weil wir anders sind

Weil wir anders sind
Автор книги: id книги: 2341577     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 484,7 руб.     (4,74$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783748563853 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Kein Ereignis, kein Gedanke in diesem Buch, der nicht fesselt, erkennen lässt: Enis Rôm ist einer, der anders ist, als Sohn von Zigeunern, die die Gesellschaft verachtet und diskriminiert. Anders, weil er nicht darunter leidet. Als Sechsjähriger spielt er perfekt die Geige. Mit achtzehn ist er überzeugt, dass Musik die Menschen toleranter macht. Das Studium am Mozarteum in Salzburg besteht er mit Summa cum Laude. Immer schon reizte ihn Neues, machte er sich Gedanken; über alles, was er täglich erlebte, in Büchern las. Zweifel an Gott und Religion, Liebe und Eifersucht treiben ihn um. Er schreibt alles auf, um sich selbst zu vergewissern: die Grundlage dieses Buches. Leser die Musik lieben. vom hilosophischen, religiösen Fragen bewegt werden, von Gewissenkonflikten gequält sind, kommen voll auf ihre Kosten. Es geht um die Beziehung zwischen Mann und Frau, Sehnsucht, endlich ein Zuhause zu haben. Und um die Angst eingesperrt und getötet zu werden – von den Nazis. Weil Anderssein für sie ein Grund ist, ganze Völker umzubringen. Er hat den Vater im KZ sterben sehen und weiß, er kann der Nächste sein. Wer kann, rette sich selber.

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Otto W. Bringer. Weil wir anders sind

Wer bin ich? Wie sehen mich andere?

Nicht lange und ich bin volljährig

Ich bin, der ich bin

Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst?

Warum mögen sie uns nicht?

Was erwartet uns im Mai?

Unterwegs nach Bayern

Zum ersten Mal allein

Verliebt in Klatschmohnrot

Das Mozarteum lockt

Die Prüfung

Jelena muss es wissen

Osterferien

Was ist Liebe?

Das Jahr hat schlecht begonnen

Zum Glück gibt ʼs andere

Telefongespräch mit Folgen

Ob Weihnachten wie früher ist?

Glauben oder wissen?

Anders als gedacht

Abschied für immer?

Die Nazis sind da

Der Überfall

Wird sie mich wieder abkanzeln?

Glücklich wie noch nie

Geahnt, gefürchtet, passiert

Die Eltern im KZ

Gedanken kommen und gehen

Musik muss mich retten

Unterwegs nach Amerika

Es ist gut, Freunde zu haben

Wellcome to Amerika

Mein Problem

Samstagabend

Chance verpasst

Unser neues Zuhause

Ich muss sie wiedersehen

Schüsse schrecken uns auf

Independens Day

Bleiben oder nicht?

Eine echte Guarneri

Auf ewig verbunden

Seltsame Wünsche

Erstmals in einem richtigen Theater

Endlich am Ziel

Gewissenskonflikte

Im schwarzweißroten Berlin

Spiele auf Risiko

Meine Guarneri

Schlagabtausch

Mein Auftritt in Carnegie Hall

Kann ich den Nazis entkommen?

Im Gestapo-Gefängnis

Anne Grace ahnt Schlimmes

Lustiges Intermezzo

Flug ins Ungewisse

Keine Ahnung, was mich rettet

Ist es das Ende vom Lied?

Wird Musik mich retten?

Bin ich noch der ich bin?

Über den Autor

Weitere Bücher von Otto W. Bringer

Impressum

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Laut Melderegister in Österreich heiße ich Enis Badžo. So steht es tintenblau auf Weiß in den Akten. Und auf dem Papier, das wir immer bei uns haben müssen. Abgestempelt und bestätigt von einem gewissen Herrn Myrhff, wenn ich es richtig entziffert habe. Ja, diese Art Unterschriften sind wichtig in einem Beamtenstaat. Unleserlich, mit so viel Schnörkeln, als wollten sie einen Schreibkunstpreis gewinnen. Aber unleserliche Hieroglyphen. Woher ich dieses Wort habe? In Wien besuchte ich vor kurzem eine Ausstellung über Ägypten. An einem Tag der offenen Tür, der Eintritt gratis. Auf großen Tafeln stand, was eine Mumie ist und die Schrift darunter bedeutet. Diese für uns unlesbaren Schriftzeichen nennt man Hieroglyphen.

Meine Eltern sind Roma. Bin ihr einziges Kind. Einer von denen, die man hier Zigeuner nennt. Weil sie anders aussehen. Nicht in Häusern wohnen. Von Land zu Land ziehen, von Ort zu Ort, eine Heimat zu finden. Blicke ich in den Spiegel, erkenne ich den typischen Roma. Meine Haut nicht weiß, sondern dunkel. Nicht wie die von Afrikanern, die man Schwarze nennt. Heller wie gebrannte Siena auf der Künstlerpalette. Oder gegerbtes Leder von Tierhäuten. Meine Augen sind Dunkel. Von einem Schwarz, das leuchtet von innen her. Die Haare schwarz, mal lang wie sie wachsen. Mal kürzer geschnitten. Rasiert habe ich mich noch nicht wie mein Papa. Unsere Sprache ist anders. So anders, dass wir uns nur untereinander verständigen können. Deshalb lernen wir die Sprache des Landes, in dem wir ankommen auf unserer Pilgerfahrt.

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In der Gesellschaft als Menschen aus Fleisch und Blut mit Geist und Charakter nicht anerkannt. Weil wir anders sind. Anders aussehen und nicht in Häusern wohnen. Insgeheim aber wünschen, als Menschen wahrgenommen und behandelt zu werden. Jeder einzelne von uns akzeptiert, als Bürger einer Dorf- oder Stadtgemeinschaft. Da es nicht so ist, sind wir gezwungen, von Land zu Land, von Ort zu Ort zu wandern oder in Wagen zu fahren. In der stillen Hoffnung, irgendwo auf der Welt ein Mensch unter Menschen zu sein.

Bunt sind unsere Kleider, aus verschiedenen Stoffen genäht, fantasievoll bestickt, nicht nur aus Not. Denn wir lieben die Improvisation, das Fantastische. Wenn uns andere schon nicht mögen, lieben wir uns selber umso farbenprächtiger. In einigen Ländern Europas nennt man uns deshalb Zigeuner, obwohl wir Roma sind. Zigeuner mag niemand leiden, vielleicht, weil sie sich fürchten. Wie vor allen, die umherziehen. Nicht wie sie in Häusern wohnen. Mit Mauern, Zäunen oder Hecken ringsum abgegrenzte Festungen. Wir Roma hoffen, eines Tages anzukommen, wo man uns bleiben lässt. Häuser bauen, die sich nicht abkapseln. Kein Zaun, keine Hecke. Offen für Jedermann. Österreich scheint uns willkommen zu heißen.

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