Der Kampf ums Paradies
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Paul M. Cobb. Der Kampf ums Paradies
Der Kampf ums Paradies
Impressum
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Inhalt
Prolog. Brennpunkt Damaskus
Kapitel 1. Das Haus des Krieges und das Haus des Islams
Die Welt, auf den Kopf gestellt
Der Islam und die Völker des christlichen Europas
Die islamische Oikumene
Der Ring der Gerechtigkeit
Heilige Kriege
Heilige Länder
Kapitel 2. Weit über das Meer
Die Ursprünge der fränkischen Aggression
Der sunnitisch-schiitische Kalte Krieg
Aufstieg und Untergang der Fatimiden
Terror Mundi
Die Geschichte einer Eroberung
Dämmerung über Sizilien
Der Durst nach al-Andalus
Al-Andalus
Der Fall von Toledo
Die Franken blicken nach Osten
Der Zusammenbruch von Rum
Kapitel 3. Opfer des Schwerts
Die Herrschaft der Türken
Tutushs Erbe
Verstreute Scharen
Niemand kam, um sie zu retten
Das Kreuz in der Gebetsnische
Kapitel 4. Gegen die Feinde Gottes
Die ersten Reaktionen
Missgeschicke an der Küste
Tughtakin und Ridwan
Der Sultan reagiert
Kapitel 5. Sie sollen unsere Macht spüren
Zangi kommt nach Aleppo
Tughtakins Damaskus
Zangi und Syrien
Edessas Fall und Zangis Ende
Nur al-Din und Damaskus
Besser Kamele weiden lassen als Schweine hüten
Kreuzfahrer und Almohaden
Sizilien in Afrika
Ägypten und die Zangiden
Kapitel 6. Saladin
Das scharfe Schwert
Die Geschichte des Kaufmanns
Leben mit dem Feind
Wiedersehen mit Córdoba
Das Rad des Verderbens
Jerusalem
Kapitel 7. Aus jedem tiefen Tal
Der Dritte Kreuzzug
Saladins Erben
Tage des Unglücks
Kapitel 8. Wölfe und Löwen
Gog und Magog
Der Eroberer Baibars
Dschihad per Abkommen
Der Fall von Akkon
Anno Domini 1291
Zypriotische Verhältnisse
Kapitel 9. Lasst sie unser Loblied singen
Nach Europa
Verwirrung auf dem Balkan
Auf dem Marktplatz des Todes
Falke und Krähe
Das Schicksal des Islams auf Sizilien
Die Nasriden und Granada
Epilog. Begrabene Reiter
Der Strom der Zeit
Dank
Eine Anmerkung zu den Namen
Die wichtigsten historischen Persönlichkeiten und Dynastien
Abkürzungen
Bibliografischer Überblick
Anmerkungen
Index
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Paul M. Cobb
Eine islamische Geschichte der Kreuzzüge
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Trotz des niederschmetternden Verlusts von Palermo war die normannische Vorherrschaft alles andere als eine ausgemachte Sache, als Roger die Eroberung von Sizilien in die Hand nahm. Starke Argumente sprachen für eine Fortsetzung der muslimischen Herrschaft. Die muslimischen Heere waren den Normannen, die beständig Probleme hatten, Truppen aufzubringen, zahlenmäßig noch immer überlegen. Erschwerend kam hinzu, dass Roger immer wieder aufs Festland zurückgerufen wurde, um seinen Bruder bei dessen dortigen Feldzügen zu unterstützen, und die Insel Untergebenen überlassen musste, die nicht über erfahrene Kämpfer verfügten. Bedeutende muslimische Städte im Zentrum hielten nach wie vor stand, ganz besonders Castrogiovanni. Zwei wichtige Häfen, Syrakus im Südosten und Trapani im Nordwesten, blieben in muslimischer Hand. Und die zerklüftete Landschaft des restlichen zu erobernden Siziliens zwang die Normannen zum Verzicht auf schnellen Landgewinn; stattdessen waren strapaziöse Belagerungen von Städten und Festungen an der Tagesordnung. Kein Wunder, dass es selbst mit Palermo in normannischer Hand weitere zwanzig Jahre dauerte, die Insel endgültig zu erobern, und dass die sizilianischen Muslime zurückschlugen, sobald Roger auf sich allein gestellt war.
Dies war keine zentral organisierte Strategie, um die Normannen zu vertreiben, sondern eine draufgängerische, kompromisslose Woge des Widerstands sizilianischer Muslime. Ihren Anfang nahm sie am Vorabend von Roberts Abreise. Ein muslimischer Würdenträger aus Castrogiovanni namens Ibrahim hatte mit Roberts und Rogers Neffen Serlo (dem aufsteigenden Stern im normannischen Sizilien) einen Pakt geschlossen und vorgegeben, sich mit dem jungen Mann befreunden zu wollen, ihn dann an einen geeigneten Ort gelockt und von einem Trupp seiner Leute töten lassen. Seine Leiche, so berichtet Malaterra, wurde verstümmelt, sein Kopf in Castrogiovanni öffentlich ausgestellt mit der Botschaft, durch den Tod dieses Mannes „kann Sizilien von nun an eher ruhen“.22 Der Chronist fügt hinzu, Ibrahim habe die Köpfe von Serlos Männern „dem König in Afrika“ gesandt, das heißt: dem Emir der Ziriden in Tunesien, der sich immer noch daran beteiligte, die Normannen zu vertreiben. 1074 überfielen ziridische Schiffe Kalabrien, im Jahr darauf landeten sie in Mazara, eroberten die Stadt zurück und belagerten die Zitadelle. Nach etwa einer Woche kam Roger mit einer Streitmacht zum Entsatz an, die die Ziriden in der Stadt einschloss, wobei es zahlreiche Opfer gab.
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