Vorgeschichte des politischen Antisemitismus

Vorgeschichte des politischen Antisemitismus
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Описание книги

Es ist «von größter Wichtigkeit, daß man in Deutschland lernt, daß es sich beim Nationalsozialismus nicht um einen Betriebsunfall auf der Autobahn fortschreitender Humanität handelt, sondern daß der Unfall etwas mit der Struktur dieser Bahn selbst zu tun hat» Adorno zur Bedeutung der Studie Massings und deren Aktualität einer Übersetzung ins Deutsche 23.1.1959

Die im Rahmen des Forschungsprojekts zum Antisemitismus des in die USA emigrierten Instituts für Sozialforschung entstandene geschichtswissenschaftliche Darstellung von Paul W. Massing über die Entstehung des politischen Antisemitismus im Deutschen Kaiserreich wurde erstmals 1949 in der Reihe Studies in Prejudice' unter dem Titel «Rehearsal for Destruction» veröffentlicht und 1959 in deutscher Übersetzung in der Europäischen Verlagsanstalt. Die Stärke der seinerzeit als richtungweisend gelobten Pionierstudie liegt insbesondere darin, dass Massing die Entstehung des Antisemitismus in den politischen Kontext stellt, den Machtverhältnissen der Zeit nachgeht und die sozialen und ökonomischen Bedingungen einbezieht. Die Bedeutung seiner Studie zeigt sich auch darin, dass er herausarbeitet, wie sich das antisemitische Potential von der politischen Bewegung hin zu den Interessenverbänden des Bürgertums und Mittelstands verlagert und wie genau diese sozialen Klassen zu den entscheidenden Akteuren des Antisemitismus wurden.

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Paul W. Massing. Vorgeschichte des politischen Antisemitismus

Vorgeschichte des. politischen Antisemitismus

Inhalt

Vorwort von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno zur deutschen Erstausgabe

Vorwort von Paul W. Massing zur amerikanischen Ausgabe

KAPITEL I. Die Liberale Ära (1871-1878)

KAPITEL II. Der christlich-konservative Gegenangriff (1879-1886)

KAPITEL III. Konservativer Staat und soziale Demagogie

KAPITEL IV. Stoeckers Niedergang (1886-1890)

KAPITEL V. Die Ara Caprivi (1890-1894)

KAPITEL VI. Die völkische Bewegung

KAPITEL VII. Zur Charakteristik des völkischen Antisemitismus

KAPITEL VIII. Der Niedergang des politischen Antisemitismus

KAPITEL IX. Nationale Sammlung und Antisemitismus

KAPITEL X. Der Standpunkt der Sozialisten

KAPITEL XI. Marxistische Politik

EXKURS: DER FALL FRANZ MEHRING

KAPITEL XII. Die Sozialdemokratische Partei in der Ära des Imperialismus (1895 – 1914)

Eine Zusammenfassung

KAPITEL I

KAPITEL II

KAPITEL III

KAPITEL IV

KAPITEL V

KAPITEL VI

KAPITEL VII

KAPITEL VIII

KAPITEL IX

KAPITEL X

KAPITEL XI

EXKURS: Der Fall Franz Mehring

KAPITEL XII

ZUSAMMENFASSUNG

Register

Paul W. Massing (1902–1979) und seine Pionierstudie über die Entstehung des politischen Antisemitismus im Deutschen Kaiserreich. Ein Nachwort zur Neuauflage*

Zur Biographie von Paul W. Massing

Das Institut für Sozialforschung im Exil. Forschungsprojekte zum Antisemitismus

Vom Schreiben des Buches

Die Rezeption

Die Übersetzung

Das Original und die Übersetzung. Ein Vergleich

Rezensionen der deutschen Ausgabe

Grenzen und Aktualität der Studie von Paul W. Massing

Anmerkungen zum Nachwort

Zur Biographie von Paul W. Massing

Das Institut für Sozialforschung im Exil

Vom Schreiben des Buches

Die Rezeption

Die Übersetzung

Das Original und die Übersetzung. Ein Vergleich

Rezensionen der deutschen Ausgabe

Grenzen und Aktualität der Studie von Paul W. Massing

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Die im Rahmen des Forschungsprojekts zum Antisemitismus des in die USA emigrierten Instituts für Sozialforschung entstandene geschichtswissenschaftliche Darstellung von Paul W. Massing über die Entstehung des politischen Antisemitismus im Deutschen Kaiserreich wurde erstmals 1949 in der Reihe Studies in Prejudice unter dem Titel „Rehearsal for Destruction“ veröffentlicht und 1959 in deutscher Übersetzung in der Europäischen Verlagsanstalt.

Das Buch wurde seinerzeit als richtungweisende Pionierstudie gelobt. Ihre Stärke liegt insbesondere darin, dass Massing die Entstehung des Antisemitismus in den politischen Kontext stellt, den Machtverhältnissen der Zeit nachgeht und die sozialen und ökonomischen Bedingungen einbezieht. Die Bedeutung seiner Studie zeigt sich auch darin, dass er herausarbeitet, wie sich das antisemitische Potential von der politischen Bewegung hin zu den Interessenverbänden des Bürgertums und Mittelstands verlagert und wie genau diese sozialen Klassen zu den entscheidenden Akteuren des Antisemitismus wurden.

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Die Vorstellung von produktivem und unproduktivem Kapital war keine Erfindung der deutschen Antisemiten. Sie stammt aus der katholischen Wirtschaftsphilosophie, liegt der Wirtschaftstheorie der deutschen Romantik zugrunde, wurde von Proudhon theoretisch ausgearbeitet und von den deutschen Proudhonisten übernommen. Im Kommunistischen Manifest verspottet Marx die Konstruktion als den ideologischen Grundstein sowohl des »aristokratischen« wie des »wahren« Sozialismus.

Ein festes Einkommen und ein »gerechter Lohn für ehrliche Arbeit« waren von jeher die ökonomischen Ideale des deutschen städtischen und ländlichen Mittelstandes gewesen. Diese Schichten fürchteten und haßten die Dynamik der kapitalistischen Wirtschaft, ihre Mobilität und ihre Spekulation. Besonders das Geldkapital, Kapital in seiner abstraktesten und anonymsten Form, galt ihnen als Symbol für den unmoralischen, wucherischen und unheimlichen Charakter des Systems, dessen gefährlichsten Agenten sie in der Hochfinanz sahen. Je weniger sie deren Arbeitsmethode kannten und persönlichen Kontakt mit der Finanzwelt hatten, desto mysteriöser und drohender erschien sie ihnen. Diese ganze Sphäre empfanden sie als etwas eminent Jüdisches. Das Stereotyp vom jüdischen Zwischenhändler, Bankier und internationalen Finanzmann–»alles Schwindler« – zog seine Nahrung sicherlich aus den Legenden, die sich um mittelalterliche jüdische Geldgeschäftspraktiken gesponnen hatten; auch wußte man um den traditionell hohen Anteil der Juden an Handel und Zwischenhandel. Aber die Langlebigkeit des Stereotyps beruht vermutlich auf wirklichen wirtschaftlichen Gegensätzen, die sich in der Unterscheidung zwischen »jüdischem« (finanziellem) Kapital und »deutschem« (industriell-landwirtschaftlichem) Kapital Luft machten. Dem Geschmack des Mittelstandes war diese Zweiteilung wie auf den Leib geschnitten, gab sie doch Gelegenheit, an der bestehenden Ordnung zu nörgeln, ohne ihre Grundlage, das Privateigentum, anzutasten. Antisemitische Agitatoren ließen sich nie die Gelegenheit entgehen, Antikapitalismus dieser zweigleisigen Art auf ihre Fahnen zu schreiben. Er barg nicht die Gefahr, die Anhänger des Antisemitismus den herrschenden Gruppen zu entfremden, im Gegenteil: er förderte die Pseudosolidarität des christlichen Staates und führte später dem Mythos der Volksgemeinschaft neue Nahrung zu. Wie groß die psychologische und taktische Wirkung einer derartigen Differenzierung war, hat keiner besser beschrieben als Hitler. Als er zum ersten Mal Gottfried Feder über die »Brechung der Zinsknechtschaft« sprechen hörte, wußte er »sofort, daß es sich hier um eine theoretische Wahrheit handelt, die von immenser Bedeutung für die Zukunft des deutschen Volkes werden würde. Die scharfe Scheidung des Börsenkapitals von der nationalen Wirtschaft bot die Möglichkeit, der Verinternationalisierung der deutschen Wirtschaft entgegenzutreten, ohne zugleich mit dem Kampf gegen das Kapital überhaupt die Grundlage einer unabhängigen völkischen Selbsterhaltung zu bedrohen.«34)

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