Go, Josephine, go
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Frisch und frech erzählt Paula Charles ihr turbulentes Leben, das für viele schwarze Frauen in der Fremde gezwungenermaßen typisch ist.
Paula – das ist zunächst ein schwarzes, schüchternes Mädchen, das zur Großmutter auf die Karibikinsel St. Lucia zurückgebracht wird; zu ungewiß ist für die Mutter das Leben in London. Fünfzehn Jahre später steht Paula vor der gleichen Situation. Nachdem sie ihre Tochter einer fremden Obhut im fernen Afrika anvertraut hat, entschließt sie sich, in Deutschland einen Neuanfang zu wagen – und landet als Gogogirl namens Josephine in der Schweiz.
Mit unbestechlichem Blick, manchmal wütend und verletzt, manchmal ironisch und mit Witz, beschreibt sie ihre zermürbenden Tingeltouren durch die allgegenwärtige männliche Vergnügungswelt, die Zürcher Bars und die Lokale auf dem Land, die Launen der Bosse und Kunden, die Konkurrenzkämpfe unter den «Mädchen». Sie weiß, daß ihr Körper ihr einziges Kapital ist, und begehrt dagegen auf, kämpft um Anerkennung und Liebe, um Respekt für ihre Persönlichkeit. Doch im Gogobusiness ist das ebenso illusorisch wie die Hoffung auf Karriere; der Ausstieg wird zum Neubeginn.
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Paula Charles. Go, Josephine, go
St. Lucia. Anfang in London
Überfahrt mit Miss Sara
Vaters St. Lucia
Gran
London. Mutters neue Familie
Mr. Jonny
Sister Mandy
Sandy
Michelle, meine Tochter
Playboy
Die Anzeige in der Zeitung
Hornussen. Die Grenze
Mr. Pussy Cat
Mr. Meiers «Happy Life»
Gogo-Taufe
Der Barman
Die Deutsche
Im Showbusiness. Die Agenten
Sängerin sein
Tommy und Christine
Boyfriend Ossi
Aus die Träume!
Gogo-Business. Leben mit Bony
Gäste wie Huey
Die Bosse der Zürcher Bars
Rausschmiss
Ohne Arbeit
Editorische Notiz
Отрывок из книги
Über dieses Buch
Frisch und frech erzählt Paula Charles ihr turbulentes Leben, das für viele schwarze Frauen in der Fremde gezwungenermaßen typisch ist.
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Manchmal waren wir zu erschöpft, um die Bananen den ganzen Weg wieder nach Hause zu tragen – und sie zu essen, gekocht oder gebraten, war mir auch verleidet. So überliessen wir sie andern, die ein Transportmittel hatten. Die nahmen sie mit, kochten sie und verfütterten sie den Schweinen. Wenn wir ohne Geld und Bananen zurückkamen, sah ich jeweils den Schmerz und die tiefen Furchen in Granmas Gesicht.
Wann immer sie konnte, schickte uns Mutter Geld und manchmal ein Paket. Sie sandte uns alles, was ihr in den Sinn kam: Süssigkeiten, Puppen, Murmeln, Höschen, Schuhe, Strümpfe, Haarspangen, Seifen – aber genug war es nie. Grossmutter blieb arm. Hunger litten wir jedoch nie, weil da die beiden Tanten waren, die nebeneinander wohnten und einen kleinen Laden besassen. Die eine mussten wir «Auntie» nennen, obwohl sie nicht wirklich eine Tante war, sondern einfach eine gute Freundin von Gran. Sie hatte auch zwei englische Mädchen, und sie mochte uns sehr. Unserer richtigen Tante, einer Halbschwester meines Vaters, standen wir nie sehr nah. Sie grüsste uns, gab uns manchmal einen Keks, aber sie war ziemlich geizig. Sie hatte elf Kinder. Meine «falsche» Tante war älter und intelligenter; meine richtige Tante war nur Bäckerin.
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