Dem Täter auf der Spur

Dem Täter auf der Spur
Автор книги: id книги: 2195942     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 952,19 руб.     (9,21$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Историческая литература Правообладатель и/или издательство: Автор Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783896789679 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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In dieser Geschichte der Kriminalistik geht es um die gerichtlichen und polizeilichen Ermittlungstechniken von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Dabei dienen Fallgeschichten jeweils als Ausgangspunkt, um die kriminalistischen Verfahren vorzuführen und in ihren geschichtlichen Zusammenhang einzuordnen. Das Buch ist in drei Teile gegliedert; im ersten Teil geht es um die Vorgeschichte der Kriminalistik, wie die Folter und ihre Abschaffung. Der zweite Teil widmet sich der Entwicklung zentraler Methoden der Fallaufklärung; so waren beispielsweise die Fotografie, der Fingerabdruck und die wissenschaftliche Spurenanalyse Meilensteine auf dem Weg zur heutigen Kriminalistik. Im letzten Teil wendet sich Peter Becker schließlich kriminalistischen Methoden und neuen Ermittlungstechniken im 20. und 21. Jahrhundert zu, so der Nutzung von Fernsehsendungen wie «Aktenzeichen XY ungelöst», der Rasterfahndung oder dem genetischen Fingerabdruck. Diese Geschichte der Kriminalistik versteht sich als eine Kulturgeschichte im weiteren Sinne. Neue Ermittlungstechniken boten nicht nur eine verbesserte Antworten auf die Kriminalität, sondern erforderten die Anpassung der bestehenden Organisation. Der kulturgeschichtliche Blick auf die Kriminalistik vermittelt daher auch einen neuen Blick auf die Veränderungen von Justiz und Polizei seit dem 18. Jahrhundert.

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Peter Becker. Dem Täter auf der Spur

Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kriminalität und ihre Bekämpfung

1. Von der Folter zur Verhörpsychologie

2. Experten vor Gericht – Die Einsatzbereiche der Rechtsmedizin

3. Fotografie im Dienst von Spurensicherung und Erkennung

4. Internationale Polizeikooperation – Kommunikation ohne Grenzen?

5. Der Fingerabdruck revolutioniert die Identifikation von Verbrechern

6. Das kriminalistische Labor – Wissenschaftler auf Verbrechersuche

7. Bürger auf Verbrecherjagd – Die Medien als Hilfsmittel der Polizei

8. „Kommissar Computer“ und die Rasterfahndung

9. Der genetische Fingerabdruck

10. Profiling – neue Wege der Fallanalyse

Die Wiederkehr des praktischen Blicks

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Bildnachweis

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

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Peter Becker

Dem Täter auf der Spur

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Die Richter des späten 18. Jahrhunderts setzten vor allem auf die Verstärkung des psychologischen Drucks auf den Inquisiten. Mit einer raffinierten Verhörtechnik, die sich von der praktischen Erfahrung der Kriminalisten ebenso inspirieren ließ wie von der Psychologie des späten 18. und des 19. Jahrhunderts, wollte man ein zuverlässiges Geständnis auch ohne Gewaltanwendung erreichen. Diese Verhörpsychologie baute auf einer umfassenden Beobachtung von Angeklagten und Zeugen auf und stellte dem Richter eine Semiotik der Gemütsbewegungen sowie eine Reihe von kommunikativen Praktiken zur Überwältigung des leugnenden Schuldigen zur Verfügung. Erst relativ spät – zur Zeit der Jahrhundertwende – setzte sich die Kriminalpsychologie auch mit dem verhörenden Richter auseinander.

Der Kriminalist sollte sich zuerst einen Eindruck vom Charakter des Verhörten verschaffen, um dessen Angaben zur Person kritisch zu prüfen und Strategien für das weitere Verhör zu entwickeln.21 Zur Zeit des Vormärz konzentrierten sich die Kriminalisten noch auf die Körperhaltung und die Physiognomie. Hundert Jahre später verfügten sie bereits über ein ganzes Arsenal an wissenschaftlichen Einsichten zur Charakterbeurteilung, von der experimentellen Psychologie über die Konstitutionsbiologie bis hin zur Psychoanalyse. Das Resultat dieser Beobachtungen war eine erste Klassifizierung des Verhörten anhand von psychologischen Kategorien. In Anlehnung an Kretschmers Buch Körperbau und Charakter (1921) empfahl Friedrich Geerds noch in der Nachkriegszeit die Einteilung in willensschwache Triebmenschen, denen mit Autorität zu begegnen ist, in Willensmenschen, die mit Zurückhaltung zu behandeln sind, in leichtsinnige Vorstellungsmenschen, die der Richter nüchtern und sachlich behandeln sollte, in Gefühlsmenschen, für die man viel Zeit aufwenden müsste, und schließlich in Empfindungsmenschen, bei denen man nur mit Sachlichkeit und Entschlossenheit ein erfolgreiches Verhör führen konnte.22

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