Baiern und Romanen

Baiern und Romanen
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Описание книги

Immer wieder wird versucht, die im 6. Jahrhundert auftretenden Baiern auf romanische Herkunft zurückzuführen, obwohl ihre Sprache und Dialekte germanischen Ursprungs sind. Als angebliche Zeugnisse dienen meistens die eingedeutschten Gewässer- und Ortsnamen antik-romanischer Herkunft. In dem bis 488 n. Chr. römischen Voralpenraum südlich der Donau vom Lech bis zur Enns in Bayern, Salzburg und Oberösterreich wurden gegenüber der Vielzahl rein deutscher Namen nur relativ wenige Namen antik-romanischen Ursprungs ins Bairisch-Althochdeutsche tradiert. Diese geringen Zeugnisse werden nach Etymologie und Eindeutschungszeit mit linguistischen Methoden analysiert und danach beurteilt, wann sie von den ersten germanisch-römischen Kontakten im 1./2. Jahrhundert an bis in die althochdeutsche Zeit längstens um die Mitte des 11. Jahrhunderts ins Althochdeutsche eingegliedert wurden. Daraus kann man schließen, dass das Romanische im Voralpenraum durchschnittlich und nur inselhaft bis ins beginnende 9. Jahrhundert und nur vereinzelt wie um die Stadt Salzburg auch noch bis gegen die Mitte des 11. Jahrhunderts fortlebte. Die Annahme angeblicher romanischer Herkunft der Baiern lässt sich weder mit Hilfe der Sprache noch der Namen erweisen und ist aufzugeben.

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Peter Wiesinger. Baiern und Romanen

Inhalt

Vorwort

A. Probleme um Baiern und Romanen im frühmittelalterlichen Donau- und Voralpenraum zwischen Lech und Enns

1. Die Baiern der Frühzeit und ihre Erforschung. 1.1. Der Name der Baiern

1.2. Theorien zur Herkunft der Baiern vom 19. bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts

1.3. Die Herkunft der Baiern nach dem Forschungsstand der 1980er Jahre

1.4. Die Stellung des Bairischen innerhalb der germanischen Sprachen

1.5. Herkunft und Identitätsbildung der Baiern in neuer Sicht. 1.5.1. Die Situation

1.5.2. Die Ansichten der Archäologen

1.5.3. Die schon früher vorgetragene, doch widerlegte „Romanentheorie“ über die Herkunft der Baiern

1.5.4. Romanische und biblische Personennamen im bairischen Raum

1.5.5. Neueste Theorien zur Herkunft der Baiern und der Bedeutung ihres Namens

1.5.5.1. Die Baiern aus Sicht der gegenwärtigen germanischen Altertumskunde

1.5.5.2. War Bayern ein ursprüngliches „Boierland?“

1.5.5.3. Die Baiern in neuer historischer Sicht

1.6. Zusammenfassung des neueren Forschungsstandes

2. Die Integrierung antik-romanischer Gewässer- und Siedlungsnamen ins Bairisch-Althochdeutsche. 2.1. Allgemeine linguistische Voraussetzungen

2.2. Die Bedeutung der Dialektaussprachen von Namen und die bairischen Dialekte

2.3. Die Namenschichten im bairischen Dialektraum

2.3.1. Nichtindogermanische Namen

2.3.2. Indogermanisch-voreinzelsprachliche Namen

2.3.3. Keltische Namen

2.3.4. Lateinische und romanische Namen

2.3.5. Germanische Namen

2.3.6. Bairisch-deutsche Namen

2.3.7. Slawische Namen

2.3.8. Ungarische Namen

2.3.9. Slowenische, tschechische und kroatische Namen

2.3.10. Zusammenfassung

2.4. Vulgärlateinische und romanische Lautentwicklungen

2.4.1. Die inlautenden Fortisplosive lat. t – p – c

2.4.2. Der an- und inlautende lat. Fortisplosiv c [k] vor Palatalvokalen

2.4.3. Die Lautfolge lat. -ti- vor Vokal

2.4.4. Die Lautfolge lat. -pi- vor Vokal

2.4.5. Intervokalisches lat. g vor i

2.4.6. Lat. v und b

2.5. Germanische, bairisch-althochdeutsche und bairisch-frühmittelhochdeutsche Lautentwicklungen. 2.5.1. Zur Periodisierung

2.5.2. Letzte gemeingermanische Lautentwicklungen

2.5.3. Der älterer i-Umlaut von germ. e und der a-Umlaut von germ. u als nordisch-westgermanische Lautentwicklungen

2.5.4. Bairisch-Althochdeutsche Lautentwicklungen. 2.5.4.1. Die Zweite Lautverschiebung

2.5.4.2. Die althochdeutsche Monophthongierung und Diphthongierung

2.5.4.3. Die ahd. Wiedergabe von lat./rom. ē – ō

2.5.4.4. Der althochdeutsche jüngere i-Umlaut

2.5.4.5. Die Integrierung der Lautfolgen lat. ti-, te- / rom. ci-, ce- vor Vokalen

2.5.4.6. Der Akzent der integrierten Gewässer- und Siedlungsnamen

2.5.4.7. Die sogenannte „Neuhochdeutsche“ Diphthongierung von mhd. ī – ū – iu

3. Die romanisch-deutschen Mischnamen und weitere auf Romanen Bezug nehmende deutsche Siedlungsnamen

3.1. Die romanisch-deutschen Mischnamen. 3.1.1. Grundsätzliches

3.1.2. Typen romanisch-deutscher Mischnamen

3.1.2.1. -ing-Ableitungen

3.1.2.2. Komposita mit bair.-ahd. Grundwörtern

3.1.3. Zur Datierung der romanisch-deutschen Mischnamen

3.1.4. Zur Verbreitung der romanisch-deutschen Mischnamen

3.2. Die Walchen-Namen

3.3. Die Parschalken-Namen

4. Die Integrierung der antik-romanischen Gewässer- und Siedlungsnamen im Donau- und Voralpenraum. 4.1. Allgemeine Überlegungen

4.2. Methodisches

4.3. Zum anfänglichen Siedlungsraum im Donau- und Voralpenraum

4.4. Germanen und Romanen im bayerischen Nordwesten um Altmühl und Donau

4.5. Baiern und Romanen in der bayerischen Mitte um Freising

4.6. Baiern und Romanen im Salzburger Raum

4.7. Baiern und Romanen im südlichen Oberbayern

5. Baiern und Romanen – ein abschließendes Essay

1. Die tradierten antik-romanischen Gewässernamen (Karte 1)

1.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)

1.2. Oberösterreich

1.3. Salzburg (Stadt, Flachgau und Tennengau) (Karte 3)

2. Die tradierten antik-romanischen Siedlungsnamen (Karte 2)

2.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)

2.2. Oberösterreich

2.2.1. Siedlungsnamen

2.2.2. Waldname

2.3. Salzburg (Stadt, Flachgau, Tennengau) (Karte 3)

2.3.1. Siedlungsnamen

2.3.2. Alm-, Berg- und Flurnamen

3. Romanisch-deutsche Mischnamen (Karte 4) 3.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)

3.2. Oberösterreich

3.3. Salzburg (Stadt, Flachgau)

4. Walchen-Namen (Karte 5) 4.1. Bayern (Oberbayern)

4.2. Oberösterreich

4.3. Salzburg (Stadt, Flachgau)

5. Parschalken-Namen (Karte 5)

5.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern)

5.2. Oberösterreich

C. Auszuscheidende angeblich antik-romanische Gewässernamen und romanisch-deutsche Mischnamen in Altbayern

D. Karten

E. Verzeichnisse

2. Literatur

Fußnoten. 1.1. Der Name der Baiern

1.2. Theorien zur Herkunft der Baiern vom 19. bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts

1.3. Die Herkunft der Baiern nach dem Forschungsstand der 1980er Jahre

1.4. Die Stellung des Bairischen innerhalb der germanischen Sprachen

1.5.2. Die Ansichten der Archäologen

1.5.3. Die schon früher vorgetragene, doch widerlegte „Romanentheorie“ über die Herkunft der Baiern

1.5.4. Romanische und biblische Personennamen im bairischen Raum

1.5.5.1. Die Baiern aus Sicht der gegenwärtigen germanischen Altertumskunde

1.5.5.2. War Bayern ein ursprüngliches „Boierland?“

1.5.5.3. Die Baiern in neuer historischer Sicht

2.2. Die Bedeutung der Dialektaussprachen von Namen und die bairischen Dialekte

2.3. Die Namenschichten im bairischen Dialektraum

2.3.2. Indogermanisch-voreinzelsprachliche Namen

2.3.6. Bairisch-deutsche Namen

2.3.10. Zusammenfassung

2.4. Vulgärlateinische und romanische Lautentwicklungen

2.4.6. Lat. v und b

2.5.1. Zur Periodisierung

2.5.4.1. Die Zweite Lautverschiebung

2.5.4.5. Die Integrierung der Lautfolgen lat. ti-, te- / rom. ci-, ce- vor Vokalen

2.5.4.6. Der Akzent der integrierten Gewässer- und Siedlungsnamen

2.5.4.7. Die sogenannte „Neuhochdeutsche“ Diphthongierung von mhd. ī – ū – iu

3.1.1. Grundsätzliches

3.1.3. Zur Datierung der romanisch-deutschen Mischnamen

3.3. Die Parschalken-Namen

4.2. Methodisches

4.3. Zum anfänglichen Siedlungsraum im Donau- und Voralpenraum

4.6. Baiern und Romanen im Salzburger Raum

4.7. Baiern und Romanen im südlichen Oberbayern

5. Baiern und Romanen – ein abschließendes Essay

1.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)

1.2. Oberösterreich

2.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz)

2.2.1. Siedlungsnamen

2.3.1. Siedlungsnamen

2.3.2. Alm-, Berg- und Flurnamen

3.3. Salzburg (Stadt, Flachgau)

4.1. Bayern (Oberbayern)

5.1. Bayern (Oberbayern, Niederbayern)

5.2. Oberösterreich

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Albrecht Greule / Peter Wiesinger

Baiern und Romanen

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Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass der heutige nieder- und oberbayerische Raum der Raetia secunda jemals mit dem Namen der Boier verbunden war, wofür es auch keine unmittelbaren Zeugnisse gibt. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass die angezogenen Römerorte an der Peripherie sowohl des Römerreiches von Süden aus als auch vom Boierland Böhmen von Norden her lagen. Die Halbinsel von Passau, gebildet von Inn und Donau mit der von Norden in die Donau mündenden Ilz, war seit der Mitte des 5. Jhs. v.Chr. von Kelten besiedelt und ein Kreuzungspunkt der Handelswege in alle vier Himmelsrichtungen, die sich in römischer Zeit fortsetzten. Auf ihr lag ein keltisches Oppidum, dessen Name Ptolomaios um die Mitte des 2. Jhs. v.Chr. als Βοιόδουρον bezeugt und dessen Name dann die Römer nach dem Itinerarium Antonini als Boiodurum auf das von ihnen am Ende des 1. Jhs. n.Chr. auf dem rechten Innufer errichtete Kastell und einen sich anschließenden Vicus übertrugen und das bis ins 3. Jh. bestand, ehe es zerstört wurde.1 Während der Ort für die Kelten wohl ein Handelszentrum war und Brückenfunktion für den Warentransport hauptsächlich vom Süden in das Landesinnere in Böhmen im Norden hatte, diente das Kastell den Römern zur Bewachung und Sicherung der Limesstraße an der Donau gegen die Germanen. Die Notitia dignitatum überliefert dann für die 2. Hälfte des 3. Jhs. neben Batavis/Passau ein neuerrichtetes kleines Kastell Boiodoro stromaufwärts ebenfalls am rechten Innufer. Die Vita Severini von 511 nennt es dann Boi(o)-tro, und in seinen Mauern hatte Severin um 470 ein kleines Kloster errichtet. Sein Name lebt im Ortsnamen Beiderwies und im dort vorbei fließenden Beiderwiesbach weiter. Was das auf einem Scherben einer bauchigen Flasche aus dem keltischen Oppidum von Manching bei Ingolststadt des 1. Jhs. v.Chr. eingravierte boios betrifft, so ist es mehrdeutig und nicht, wie Rübekeil annimmt, als Personenname gesichert.2

Obwohl nicht bekannt ist, welche keltischen Stämme zur Zeit der römischen Eroberungen im Alpenvorland um die Zeitenwende westlich des Inns siedelten, während sich östlich des Inns das keltische Königreich Noricum befand, spricht nichts dafür, dass es die keltischen Boier gewesen wären. Hätte das heutige Nieder- und Oberbayern damals einen mit dem Namen der Boier verbundenen Gebietsnamen getragen oder wären dort die Boier beheimatet gewesen, so hätten ihn die Römer gewiss wie jenen des benachbarten Noricum übernommen, was jedoch nicht geschah. Auf die offenbar namenlose Gegend dehnten sie daher vom Bodensee her den Namen der Räter nach Nordosten bis zur Donau aus. Das keltische Boioduron/Passau war zweifellos ein unterhaltener südlicher Außenposten der Boier als Handelsort. Wenn seinen Namen die Römer fortsetzten, kann dies ebensowenig wie die Gravur von Manching als Beweis für ein einstiges „Boierland“ Bayern dienen.3 Während Rübekeils Erkenntnis, der germanische Baiernname gehört zu einer germanischen Namengruppe im germanisch/römischen Grenzland und bezeichnet germanische Wehrmänner, die das germanische Land vor Übergriffen der Römer schützen und verteidigen und die daher im germanischen Gebiet nördlich des Römerreiches und des Donaulimes beheimatet waren, weiterführt, geht Rübekeils Versuch, sich der Meinung der Archäologen anzuschließen, in die Irre.

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