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(…) Und wieder war Nacht und Stille ringsum. Nur der klagende Schrei einer Eule durchdrang das dunkle Gewirr der Blätter und Äste. Hu, hu, hu, hu … klang es durch den Wald. Kein Luftzug regte sich. Irgendwie schien dem Zitronenbaum in dieser Nacht alles anders. Das Dunkel war dunkler als sonst, die Stille stiller, die nächtliche Kühle kühler. Es fröstelte ihn. Aus den Wurzeln heraus zog eine eisige Kälte langsam am Stamm entlang nach oben. Er konnte kein Auge schließen. Plötzlich war ihm, als griff etwas Großes, Starkes in seine Äste. Er fühlte sich emporgehoben. Es schmerzte, als zerrte eine Urgewalt an ihm. Aber nicht nur an ihm. Um ihn begann ein Jammern und Stöhnen. Ein fürchterlicher Sturm wütete unter den Bäumen. Ein Orkan, wie ihn dieser Wald noch nicht erlebt hatte. (…) Der Zitronenbaum klammerte sich mit den dünnen schwachen Wurzeln an den Rest der Erde, die ihn noch hielt. Und dann … ein fürchterlicher Ruck! Er konnte sich nicht mehr halten. (…) Es war einmal ein Regenwurm. Der war schon ganz schön groß. Jedenfalls fühlte er sich so. Er sah aus wie die meisten Regenwürmer seines Alters. Das heißt, nicht ganz. Er war etwas kleiner als die, die mit ihm in die Regenwurmschule gingen. Nur ein paar Zentimeter, aber die fehlten ihm halt. (…) Das war auch der Grund dafür weshalb unser kleiner Regenwurm nicht das werden konnte was er sich schon immer wünschte zu sein. Nämlich Stewardess. Du hast richtig gehört. Stewardess wollte unser kleiner Regenwurm werden, bei der Regenwurm-Airlines. (…) Unseren kleinen Regenwurm zog es in die Ferne. Er verabschiedete sich von den Eltern und von den Freunden. Er kroch und kroch, kroch und kroch … bis er nicht mehr weiterkonnte, weil das, was er kannte, zu Ende war. Vor ihm lag etwas Seltsames, etwas Glänzendes, Wackelndes, etwas, was er noch nie gesehen hatte. Und es roch nicht nach Erde. Vorsichtig tauchte er einen Zentimeter seines schlanken Regenwurmkörpers hinein in das, was glänzte und wackelte. …