Die weise Schlange

Die weise Schlange
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Описание книги

Der Roman spielt im Jahre 58 n. Chr. im Frühling.
Die Hauptfigur des Buches ist eine junge Chirurgin und somit eine ausgebildete Druidin der Heilkunst – sie ist eine weise Schlange. Die Schlange galt damals als Symbol für Weisheit, wobei die Druiden die geistigen Oberhäupter der Gesellschaft waren, durchaus vergleichbar mit unseren Wissenschaftlern. Auch heute noch begegnet uns die Schlange zum Beispiel in Mythen und Sagen oder auf dem Äskulapstab als das Symbol für den gesamten Sektor der Medizin. Die Chirurgie in der Eisenzeit war auf einem bewundernswert hohen Stand und technisch sehr fortgeschritten.
Nach fast sechs Jahren Ausbildung in Heil- und Kriegskunst treten Viviane und ihr guter Freund, Merdin, in den alten britannischen Bund des Drachenschwertes ein. Für den letzten Initiationsritus verbringen sie eine Nacht im Drogenrausch, danach erfolgt die feierliche Schwertübergabe, womit sie beide den gesellschaftlich zweithöchsten Rang erreichen und einen besonderen noch dazu. Jetzt sind sie Druiden, gleichzeitig Elitekrieger. Stolz präsentieren sie ihre Langschwerter mit dem Symbol ihres Bundes: Zwei Schlangen, die sich um den Baum des Lebens winden, geprägt in Meteoreisen. Ihre erste Mission führt sie in den Hafen von Londinium, wo sie mit anderen Drachenkriegern ein römisches Schiff erobern und darin befindliche Sklavinnen befreien sollen. Dank weitreichender Kontakte ist die Aktion perfekt geplant, ein griechisches Handelsschiff gibt sogar Deckung und der junge Grieche, Loranthus, winkt, als ihr gekapertes Schiff ausläuft. Nun trennen sich Viviane und Merdins Wege. Er bleibt in Britannien und hilft mit, die Druiden vor den Römern zu schützen, sie kehrt heim ins Land der Hermunduren, um ihre Pflicht zu tun. Durch sichere Quellen weiß sie vom Krieg, den die benachbarten Chatten planen, obwohl zwischen beiden Stämmen seit Ewigkeiten Friede herrscht. Sie vermutet eine neue Strategie Roms, um sich der rechtsrheinischen Stämme zu bemächtigen. Hierfür haben die romtreuen Chatten vor zwei Jahren begonnen, Überfälle in Grenznähe zu verüben, um die Hermunduren zum Friedensbruch zu animieren, was ihnen bis jetzt noch nicht gelungen ist. Doch das ist nur eine Frage der Zeit, denn kurz vor ihrem Dorf entdeckt Viviane zur Schau gestellte tote Chattenkrieger sowie den jungen griechischen Händler, Loranthus, mit seiner äthiopischen Sklavin, Hanibu, die gerade brutal ausgeraubt worden sind. Viviane nimmt die beiden mit in ihr Dorf, wo sie das Leben und die Bräuche der Hermunduren kennenlernen. Zu Beltane trifft sich der gesamte Clan zur Opferfeier und die drei finden jeweils ihre große Liebe. Bei Musik, Tanz, Wettstreiten und Bardenkunst schwelgen sie im Glück, bis die Weissagung der Seherin eine Wendung ahnen lässt. Tatsächlich findet das ruhige Leben ein jähes Ende, als die Chatten den Krieg erklären. Die Hermunduren sind empört, sobald der rechtliche Grund hierfür bekanntgegeben wird: Einer ihrer jungen Krieger soll sieben Druiden der Chatten auf deren Land ermordet haben. Eine solche Tat ist schier unglaublich, doch der Krieger hat gestanden und wurde bereits auf fünfunddreißig verschiedene Todesarten hingerichtet. Nun haben die Hermunduren tatsächlich keine andere Wahl, als sich den Chatten entgegenzustellen, in aller Eile rüsten sie sich zum Kampf und der Tross setzt sich in Bewegung; Loranthus will unbedingt als Beobachter mit. Viviane wird zum Heerführer der Streitwagenflotte ernannt und wundert sich, weil ein benachbarter König, Nahar, nicht am Kriegszug teilnimmt, aber sämtliche Streiter seines Clans schickt. Offiziell ist Nahar seit zwei Jahren krank, doch er ist auch von mütterlicher Seite ein halber Chatte; beides zusammen erregt ihren Argwohn bezüglich eines Landesverrats. Im hercynischen Wald schlagen die Hermunduren ihr Lager auf und Viviane meldet sich als Späher. Gemeinsam mit Freunden erkundet sie das Chatten-Lager und lockt deren Späher in Hinterhalte.

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Petra Wagner. Die weise Schlange

Inhalt

Initiation

Die Spur der Drachen

Glück im Unglück

Langsame und schnelle Gegner

Heimkehr ist die beste Umkehr

Die Quelle

Das Experiment

Zauber der Klänge

Wolfstochter – Hirschmutter

Elektra

Jäger und Gejagte

Der neue Geheimbund

Verschlafen

Beltane beginnt

Drei Dinge, die auf einem guten Markt nie fehlen: gute Ware, gute Unterhaltung, gutes Essen

Eier und Speck

Wo ein Wille, da ein Weg

Was – außer Geister – soll man in einem Geisterzug erwarten?

Freudenfeuer

Glücksbrot, Spiele, Sonnenschein

Wenn zwei sich streiten …

Tanz der Schwerter

Wenn der Schwan singt, lauscht der Löwe

Jenseits des Wassers

Überrumpelt

Tränen der Angst

Gewissheit

Es gibt Wege, die will man nicht gehen, man muss

List und Taktik

Was braucht ein Späher mehr zum Leben? Mehr Glück als Verstand. Mehr Sinn als Verstand. Mehr Gegner ohne Verstand

Wenn Drachen Netze spinnen

Das Gold der Berge

Schaukampf

Sieh nicht hin!

Guter Rat kommt oft auf alten Beinen

Falscher Verdacht

Rückkehr

Personenverzeichnis

Die Autorin

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Petra Wagner

Die weise Schlange

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Bedächtig traten sie auseinander, der Kreis der Zwölf wurde weit und weiter, und schließlich zerstreute er sich unter lauten Jubelrufen in alle Himmelsrichtungen.

Scheppernde Speere auf Schilde, trampelnde Füße, donnernde Trommeln und gebrüllte Glückwünsche vermischten sich zu einem ohrenbetäubenden Lärm, der regelrecht in Tumult ausartete, als Viviane und Merdin ihre Schwerter wieder aus den Scheiden zogen und über Kreuz der Sonne entgegenstreckten. Diesen Gruß hielten sie fünf, sieben, zwölf Herzschläge lang, dann schwenkten sie ihre Waffen im weiten Bogen, bis die Spitzen zur Erde zeigten, und warteten auch hier zwölf Herzschläge ab. Akanthus blies fortwährend in sein Horn, und kaum hatte er es wieder auf den Rücken geschoben, beugten sie fast synchron ihre drei Köpfe. Sofort trat Ruhe ein, nur ein vielfaches Schleifgeräusch sang von stiller Trauer.

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