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Philipp Gassert. 11. September 2001. 100 Seiten
11. September 2001. 100 Seiten
Inhalt
Der Anschlag: Vom Terror zum Krieg
9/11 wird als Kriegsakt gedeutet
Das Pearl Harbor unserer Generation?
Die Welt steht still
Der Anfang vom Ende des amerikanischen Jahrhunderts
Ursachenforschung tut not
Die Ursachen. Amerika und Saudi-Arabien: Bündnis der Kontraste
Die Herausforderung der islamischen Welt durch die Moderne
Der islamistische Fundamentalismus als Antwort
Afghanistan, Mekka und die Formierung von al-Qaida
1989 – Der Triumph des Westens und der Islamisten
Hypermacht, Hybris und die Folgen des ersten Irakkriegs
Al-Qaida und der islamistische Terror
Amerikas historische Erfahrungen mit Terror
Die Reaktionen. Die Realität der Apokalypse und die Wiederkehr der Angst
Traumata, Feindbilder und die Psychologie des Terrors
Die Jagd auf die Terroristen und der Sturz der Taliban
Regimewechsel im Irak und die Spaltung des Westens
Die Entgrenzung der nationalen Sicherheit und die imperiale Präsidentschaft
Protestbewegungen und Widerstände
»Nichts ist so, wie es scheint.« Verschwörungsmythen
Literatur, Kunst und Film
Die Folgen. Weltfeind Nummer eins: Antiamerikanismus global
Menschenrechtsverletzungen und Rechtsstaatlichkeit
Die Proliferation des Terrors
Angst, Nationalismus und gesellschaftliche Spaltung
Ein gespaltener Westen? Außenpolitische Folgen
Halbherzige Korrekturversuche unter Obama und Trump
Der Kult der gefallenen Helden. 9/11 in der Erinnerung
Zeitenwende 11. September? Eine Bilanz zu 9/11
Zeittafel
Lektüretipps
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Über dieses Buch
John F. Kennedy. 100 Seiten
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Отрывок из книги
Philipp Gassert
In New York spielen sich währenddessen apokalyptische Szenen ab. Die Welt starrt gebannt auf Lower Manhattan. Im Fernsehen kann die globale Zuschauergemeinde den Feuerball nach dem zweiten Einschlag klar erkennen; wie auch den dunklen Rauch, der zum Himmel steigt. Doch den in den Doppeltürmen eingeschlossenen Menschen fehlt der Überblick, wie der Journalist Garrett Graff in seiner Oral History des 11. September herausgearbeitet hat. Ein Mann, der sich im 105. Stock des Nordturms aufhält, ruft seine Mutter an: »Mach dir keine Sorgen […] Ich gehe jetzt ins Treppenhaus«. Elfhundert Menschen sitzen oberhalb der Einschlagstellen fest. Es wird heiß, sehr heiß; sie wählen verzweifelt 911; verstehen nicht, dass sie nicht befreit werden können: »Ich verglühe hier«, sagt eine Frau der Mitarbeiterin der Notrufnummer, dann wird es still. Weiter unten steigen im Gänsemarsch Hunderte die Treppen hinab, während sich die Feuerwehr in der Gegenrichtung entschlossen nach oben arbeitet. Einige, weit oben tödlichem Rauch und unerträglichen Temperaturen ausgesetzt, springen: allein, zu zweit, zum Teil sich an den Händen haltend in Gruppen. Dieser Anblick übertrifft jeden anderen Schrecken: »Man hörte ein Zischen und dann plötzlich ein platschendes Geräusch vom Aufprall.«
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Feuerwehr und Rettungswagen lärmen heulend durch die Straßen, überall ist Polizei, auch in Washington, wo das Pentagon brennt und der Vizepräsident und die Nationale Sicherheitsberaterin unter dem Rasen des Weißen Hauses eingebunkert sind. Es kommt noch schlimmer: Dass das WTC einstürzen könnte, erwarten wenige. Noch nie sind derartig hohe Gebäude in sich zusammengefallen. Der Südturm, obwohl als Zweiter getroffen, kollabiert um 9:59 Uhr als Erster, der Nordturm folgt 29 Minuten später. Rasend geht es nach unten, orkanartige Winde schleudern Menschen und Trümmer durch die Stadt: »Da war diese gigantische Kanonenkugel aus Staub, die durch die Straßen auf mich zukam«, berichtet ein Überlebender. Um 11:02 Uhr ordnet Bürgermeister Rudy Giuliani die Evakuierung von Lower Manhattan an. Knapp 3000 Menschen sterben bei den Anschlägen, davon vermutlich 2606 am WTC, 125 im Pentagon und 265 in den vier Flugzeugen, inklusive der 19 Selbstmord-Attentäter. 343 der Toten sind zu Hilfe geeilte Feuerwehrleute, 71 Mitglieder der Polizei. Die Opfer gehören 90 Nationen an. Es ist der tödlichste Terroranschlag der Weltgeschichte.
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