Die Burnout-Lüge: Ganz normaler Wahnsinn
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Raimund Allebrand. Die Burnout-Lüge: Ganz normaler Wahnsinn
Inhalt
Burnout: Meine postmoderne Existenz
Unsere tägliche Prominenz
Der Kerkeling-Effekt
Holzweg nach Santiago
Ich bin dann mal weg
Schein-Riesen der Medienlandschaft
Reality oder Illusion?
Deutschland sucht den Superstar
Unsere tägliche Prominenz
Der Trend zum Event
Was ist echt?
My second life
Guggenheimisierung der Kultur
Trend zum Event
Kultur des Glotzens
Event und Prominenz
Kaisers neue Kleider
Die Burnout-Gesellschaft
Geborgte Leidenschaft
Vagabunden der Postmoderne
Renaissance der Leidenschaft
Tango forever
Das Fremde und das Eigene
Erotik und Exotik
Leiden und Leidenschaft
Nur nicht aus Liebe weinen!
Coolness
Diktatur des Frohsinns
Liebe ist nur ein Wort
Kein Gefühl
Emotional farbenblind
Wo kaufe ich mir ein Gefühl?
Anleitung zum Burnout
Normaler Wahnsinn
Neurosen ändern ihr Gesicht
Die narzisstische Dynamik
Ein postmoderner Menschentyp?
Das geborgte Selbst
Pathologie der Normalität
Ganz normales Burnout
Ausgebrannt
Im Biotop des Marktes
Die Stunde der Spekulanten
Der spekulative Charakter
Narzisstische Epidemie?
Die marktorientierte Persönlichkeit
Ein erschöpftes Selbst
Die Burnout-Lüge
Störungen haben Vorrang
Nachtrag: Erinnerung an die Zukunft
Literatur
Zum Autor
Отрывок из книги
Einleitung: Burnout – meine postmoderne Existenz
Unsere tägliche Prominenz
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Der Reiz des Formats besteht im schnellen Aufstieg in die Prominentenriege, wie er etwa im hautengen Kontakt mit Spinnen oder Kröten erreicht werden soll. Die Sendung wird im Durchschnitt von fünf bis acht Millionen Zuschauern verfolgt. Der Psychiater Mario Gmür erläutert dazu in der Frankfurter Allgemeinen, die Sendung künde von einer regrediert-infantilen Verfassung. Das Sadistische werde längst nicht mehr sozial geächtet: Die Zuschauer wollten bei der Geburt und der Hinrichtung von Helden dabei sein. Wer aber für ein Honorar von 50.000 Euro Maden und Mäuse verzehrt – was wird der wohl für die doppelte oder die zehnfache Summe tun?
Auf anderen Frequenzen zelebriert man die Einladung zu einem vorgeblich privaten Dinner, dessen Tischgenossen unter dem Vorwand vermeintlicher Bekanntheit vor die Kamera gezerrt werden (Zur Erläuterung: Die Teilnehmer eines so genannten Promi-Dinners sind Prominente, weil sie am Promi-Dinner teilnehmen – Tautologie, die uns sagen will: Eigentlich sind wir alle Promis). In langen Sequenzen wird der Zuschauer Zeuge eines häuslichen Ablaufs vom Erwerb der Zutaten bis zur Zubereitung der Speisenfolge, vom Tafeldecken und Kredenzen des Menus über ein animiertes Tischgespräch (Thema ist das Dinner selbst) bis zur abschließenden Bewertung der gastronomischen Leistung durch die illustren Teilnehmer eines Gastmahls, die ihrerseits demnächst ihre lukullischen Qualitäten offenbaren sollen; womit die nächste Folge einer nicht enden wollenden Gastgeberstory bereits programmiert ist (Das perfekte Dinner seit 2006 auf VOX).
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