Das Geheimnis von Valmy
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Raimund Lauber. Das Geheimnis von Valmy
1. Kapitel. In dem Wendelin den geheimnisvollen. Signore Francesco Poggibonsi trifft. und Erstaunliches von ihm erfährt
2. Kapitel. Wendelin erfährt, was Freimaurer und Illuminaten. mit der Revolution zu tun haben
3. Kapitel. Was Martin Kruttenschnitt über die Revolution. und die minervische Eule zu sagen weiß. und Wendelin das Gewissen schlägt
4. Kapitel. Wie Wendelin Hauslehrer. des Bürgertöchterchens Sophie wird. und was er von ihr über Petits fours frais lernt
5. Kapitel. Wie Wendelin davon träumte. ein Held zu werden
6. Kapitel. Wie Wendelin als Illuminat verhaftet wird. und trotzdem glücklich ist
7. Kapitel. Wendelin verscherzt es sich mit Sophie. und deckt eine schlimme Intrige auf
8. Kapitel. Wendelin kehrt Mainz den Rücken und bekommt. zwei Aufträge mit auf den Weg, die es in sich haben
9. Kapitel. Wendelin reist nach Paris und bekommt. unerwünschte Gesellschaft
10. Kapitel. Wendelin sucht nach Danton und. gerät in große Gefahr
11. Kapitel. Wie Wendelin beim Sturm auf die Tuilerien seinen Cousin. und beinahe auch den Verstand verliert
12. Kapitel. Wie Danton Wendelin überredet den Kronschatz. der französischen Könige zu stehlen
13. Kapitel. Monsieur D'Astarac macht Wendelin einen Krankenbesuch. und ein Geständnis, das es in sich hat
14. Kapitel. Wendelin sucht nach Fritz Laun. und erlebt Wundersames
15. Kapitel. Wendelin lässt sich mit der Pariser Unterwelt ein. und sie sich mit ihm
16. Kapitel. Die Revolution hat höllische Angst. Wendelin auch, zeigte sie aber nicht
17.Kapitel. In dem Wendelin an der Revolution verzweifelt, Poggibonsi zu ihm nach Paris eilt, aber gleich wieder abreist
18. Kapitel. In dem Wendelin sich seinen Anteil am Schatz der Bourbonen. sichert, ihn aber sogleich wieder verliert
19. Kapitel. Jacqueline wird ermordet, Wendelin flieht nach Reims. und begegnet ihrem Mörder
20. Kapitel. In dem Du Terrail verschwunden bleibt, Poggibonsi verzweifelt, Wendelin aber nicht
21. Kapitel. Es berichtet, wie Poggibonsi mit dem Herzog. von Braunschweig verhandelt
22. Kapitel. Die Kanonade von Valmy. und wie Wendelin sie erlebte
23. Kapitel. wie Wendelin nach Mainz zurückkehrt, und herb enttäusch wird
24.Kapitel. Dort wird berichtet, wie tapfer Wendelin um Sophie. kämpft, sie aber dennoch nicht gewinnt
25. Kapitel. wie Mainz Republik wird, Wendelin zu Tode betrübt ist, aber doch noch glücklich wird
Epilog. Die Historie, auf welcher der Roman basiert
Отрывок из книги
Für meine Söhne
Florian und Felix
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Am Franzosentisch begann der Wein seine Wirkung zu tun. Jedermann in der Gaststube bekam, ob er wollte oder nicht, serviert, was dort höchst angeregt diskutiert wurde. In der Hauptsache ging es um Spekulationen über den Nachfolger auf dem Kaiserthron in Wien und was für erfreuliche Perspektiven daraus für die Emigranten erwachsen, wenn Erzherzog Franz der neue Kaiser würde. Sie malten sich ihre siegreiche Heimkehr in ein königliches Frankreich aus und versuchten sich unter trunkenem Gelächter gegenseitig mit Einfällen zu überbieten, mit welch ausgeklügelter Raffinesse sie dann diejenigen vom Leben zum Tode befördern würden, die sie aus Frankreich vertrieben hatten. Interessant wurde es erst, als der Wortführer sein Glas auf das Wohl des mutigen Mannes leerte, „der den Mut hatte, Leopold das einzuschenken, was er verdient habe, nämlich einen Trank, der ihn zu seinen Ahnen reihte.“ Wie vom Donner gerührt starrte ich zu den Franzosen hinüber. Der Kaiser des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation vergiftet! Ich stand auf. Die Lust auf Wein war mir gründlich vergangen. Von Poggibonsis Geld ließ ich nur so viel auf dem Tisch liegen wie nötig, steckte den Rest ein und, das Triumpfgeschrei der Emigranten im Ohr, eilte ich ins Freie.
Am nächsten Tag fand ich mich wie verabredet am Eisenturm ein. Poggibonsi wartete bereits. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, jedenfalls nicht, ihn auf einem flotten Einspänner sitzen zu sehen. Er winkte mich ungeduldig neben sich auf die Bank und überließ mir die Zügel. „Also los, auf nach Kostheim, Sie kennen den Weg sicher besser als ich.“ Ich wendete den Wagen der Brücke zu und fragte, „was genau machen wir in Kostheim?“ „Wir statten einem höchst eigenwilligen Mann einen Besuch ab.“ „Sollte ich ihn kennen?“ „Ich weiß nicht. Er heißt Adam Lux3, machte hier an der alma mater Moguntina mit 19 Jahren den Doktor der Philosophie und ist glühender Anhänger Rousseaus. Aus dessen Forderung „Zurück zur Natur“ zog er für sich und seine Familie die Konsequenzen und kaufte von der Mitgift seiner Frau die Donnermühle bei Kostheim. Er betreibt dort nun Landwirtschaft und denkt darüber nach, wie die Welt zu verbessern sei. Was sagt man dazu?“ Ich wusste nicht was sagen. Allzu geradlinige Menschen, die bedingungslos ihren Weg gehen ohne rechts und links zu schauen, sind mir unheimlich und, um es frei heraus zu sagen, sie sind mir auch unsympathisch. Ich halte sie für unleidig und rechthaberisch und meist ist mit ihnen kein angenehmer Umgang. Das behielt ich aber lieber für mich und zog mich auf ein lahmes „jetzt haben Sie mich aber neugierig gemacht“, zurück. Als wir in Kostheim nach dem Hof von Lux fragten, betrachtete man uns neugierig und wies uns auf den Weg nach Hochheim. Bis zur Donnermühle am Käsbach sei es nicht mehr weit. Da fänden wir den Herrn Doktor.
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