... wenn nichts bleibt, wie es war

... wenn nichts bleibt, wie es war
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Über Jahrhunderte war die katholische Kirche souveräne Herrin ihrer selbst. Sie beherrschte die Interpretation des Kosmos, die Ordnung der Gesellschaft und – bis vor kurzem – den Körper der Menschen. Mit all dem ist es vorbei, auch bei den eigenen Mitgliedern. Sie wurde von der Machtposition vertrieben und auf den religiösen Markt geworfen. Diese radikale Kontextveränderung lässt nichts in ihr, wie es war, ob sie es will oder nicht. Alles wird prekär, also unsicher und abhängig von anderen: vom Partizipationsverhalten der eigenen Mitglieder etwa, von der politischen Unterstützung oder den religiösen Bedürfnissen der Gesellschaft. Wie auf dem Markt bestehen, ohne ihm zu verfallen? Wie die eigene Aufgabe unter diesen Bedingungen erfüllen? Welcher Umbau ist notwendig? Diesen Fragen stellt sich Rainer Bucher mit analytischer Schärfe und zukunftsweisenden Vorschlägen.

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Rainer Bucher. ... wenn nichts bleibt, wie es war

… wenn nichts bleibt, wie es war

Inhalt

Einleitung. 1

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I. Die Unvorstellbarkeit der Zukunft

1. Das Neue am Neuen: ein kleines Gedankenexperiment

2. Kulturelle Revolutionen

3. Die merkwürdige Geschichte der »Gegenwart«

II. Die Vertreibung von der Macht

1. Drei Thesen zur Erklärung der Lage der Religion

2. Konsequenzen für die Kirche

3. Das pastoraltheologische Problem des religiösen Marktes

III. Das Scheitern der Gemeindeutopie

1. »Gemeindetheologie«: Worum es geht

2. Genese der Gemeindetheologie

3. Das Scheitern

4. Die Gemeinde und die Zulassungsbedingungen zum Priestertum

5. Individualisierung versus Vergemeinschaftung

IV. Pastoral: Risiko, Erinnerung und Ereignis

1. Risiko

2. Erinnerung

3. Ereignis

V. Volk Gottes: Berufung und Hingabe

1. Die Kirche als das von Gott berufene, in Christus versammelte Volk Gottes

2. Eine Rücknahme: die Communio-Ekklesiologie

3. Überstieg zur Hingabe

VI. Die Zeichen der Zeit: die Gegenwart als Aufgabe

1. Jenseits des Kulturpessimismus

2. Die ekklesiologische Entdeckung der »Zeichen der Zeit«

3. Pastoral unter den »Zeichen der Zeit«

VII. Gott: Geheimnis und Umkehr

1. Gott und Pastoral: das Problem

2. Gott und Pastoral: der Zusammenhang

3. Die sozialen Folgen der Gottesverkündigung Jesu

4. Gott und Pastoral individuell: Was könnte es heißen: »an Gott glauben«?

VIII. Priester und Laien

1. Ein kleiner Rückblick

2. Ein epochaler Machtwechsel

3. Die Kirche der Laien14

4. Priester und Laien in der Kirche der Zukunft

IX. »Hauptamtliche« und »Ehrenamtliche«

1. »Ehrenamtliche«: ein durchaus neues Phänomen

2. Adressierungen: zu den Grenzen einer Wahrnehmungsperspektive

3. Mehr als »Ehrenamtliche«: berufene Mitglieder des Volkes Gottes

X. Die drinnen und die draußen

1. Um wen es geht

2. Halb »drinnen«, »halb draußen«: die »Kasualienfrommen«

3. »Draußen« oder doch nicht? Die Ausgetretenen

4. Die prophetische Herausforderung

XI. Männer und Frauen

1. Die »Kirche der Frauen«

2. Männer und Frauen: neue Beziehungsrealitäten

XII. Von der Sozialformorientierung zur pastoralen Aufgabenorientierung

1. Die Umkehr

2. Neues Steuerungsdenken: die Grundlagen

3. Das Denken in Projekten

4. Kriterien für neues Steuerungsdenken

XIII. Von der Gemeindezentrierung zum Netzwerkkonzept

1. Eine grundlegende Transformation kirchlicher Pastoralmacht

2. Vorschein einer neuen Sozialform von Kirche

3. Grundlegende Optionen für die Zukunft der Territorialgemeinde. Erste Option: Nachvatikanisch entmythologisieren!

Zweite Option: Gesamtpastoral relativieren!

Dritte Option: Gnadentheologisch reformulieren

XIV. Vertrauen auf die prophetische Kraft des Konzils

1. Der unvermeidliche Abstieg

2. Die konziliare Prophetie

3. Sicherer: das Wagnis

4. Nur der pastorale Weg ist noch offen

Anmerkungen. Einleitung

I. Die Unvorstellbarkeit der Zukunft

II. Die Vertreibung von der Macht

III. Das Scheitern der Gemeindeutopie

IV. Pastoral: Risiko, Erinnerung und Ereignis

V. Volk Gottes: Berufung und Hingabe

VI. Die Zeichen der Zeit: die Gegenwart als Aufgabe

VII. Gott: Geheimnis und Umkehr

VIII. Priester und Laien

IX. »Hauptamtliche« und »Ehrenamtliche«

X. Die drinnen und die draußen

XI. Männer und Frauen

XII. Von der Sozialformorientierung zur pastoralen Aufgabenorientierung

XIII. Von der Gemeindezentrierung zum Netzwerkkonzept

XIV. Vertrauen auf die prophetische Kraft des Konzils

Priester des Volkes Gottes

Hitlers Theologie

Rainer Bucher im Gespräch mit …

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Rainer Bucher

… wenn nichts bleibt, wie es war

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Dies alles bedeutet nichts weniger als das faktische und unabweisbare Ende lang anhaltender und bis heute wirksamer Grundannahmen über unsere zeitliche Situierung. Nach Hartmut Rosa erleben wir gegenwärtig »das Ende der verzeitlichten Geschichte der Moderne, d.h. das Ende einer Zeiterfahrung, in der die historische Entwicklung ebenso wie die lebensgeschichtliche Entfaltung als gerichtet und kontrollierbar … erscheinen.«8

Die Gegenwart ist uns seit einiger Zeit doppelt entzogen: Als etwas, das uns drängend und distanzlos umgibt, war sie es schon immer. Als gegenwärtige Gegenwart aber ist sie es doppelt. Denn eine der merkwürdigeren Irritationen beim Blick auf die Gegenwart ist, dass es offenbar eine Geschichte des Bewusstwerdens der eigenen Zeit gibt. Die Gegenwart war offenbar nicht immer in jener Weise gegenwärtig, wie es uns heute selbstverständlich ist. Die Art des Gegebenseins der Gegenwart ist selber ein kulturelles Phänomen. Es gibt eine »Geschichte der Gegenwart«. In ein Schema gebracht: In vor-neuzeitlichen Zeiten, also vor der europäischen Expansion des 16. Jahrhunderts, war die Gegenwart die Verlängerung der Vergangenheit und sie wollte auch nichts anderes sein; in der Moderne, also bis vor kurzem, war die Gegenwart die Vorgeschichte einer erhofften, erstrebten besseren Zukunft; heute, in einer unsicher und vorsichtig gewordenen späten Moderne, ist sie vor allem eines: die Chiffre für die Unsicherheit darüber, was sie eigentlich ist.

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