Lesereise Irland
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Ralf Sotscheck. Lesereise Irland
Lesereise Irland
Vorwort
Als wäre man ein Muezzin
Die Hexen von Islandmagee
Der Berg ruft
Wir sind doch keine Hinterwäldler
Immer den Horizont im Auge behalten
Das Spukschloss in Monaghan
Der Totengräber von Glasnevin
Die magische Vierzig
Der Stammesweise aus Fanore
Wenn ich eine Orange esse, denke ich an Irland
Der Tiger ist ausgewandert
Das Bildnis des Paddy Ryan
Hunde und Iren verboten
Jahrhundertfeier für die Rebellen
Männer aus Zinn
Ein dünner Koch ist nicht vertrauenerweckend
Delfin im Schlafrock
Brot und Butter für die Engländer
Отрывок из книги
Ralf Sotscheck
Lesereise Irland
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Zur selben Zeit gründete der klassische Komponist Seán O’Riada in Irland ein »Kammerorchester«, die »Ceoltóirí Chúlann«, mit ausgesuchten traditionellen Musikern, aus denen später die »Chieftains« hervorgingen – heute die Gralshüter der irischen Musik. Die Puristen waren zunächst entsetzt, doch der Erfolg gab O’Riada recht: Anfang der siebziger Jahre verschmolz seine Musik mit der Folk- und Balladentradition und löste damit eine Entwicklung aus, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Donal Lunny, einer der einfallsreichsten Musiker Irlands, war unmittelbar an dieser Entwicklung beteiligt. Er sagt: »Christy Moore hat das alles in Gang gebracht, als er vor vielen Jahren ein paar Musiker zusammenbrachte. Er selbst, Andy Irvine, Liam O’Flynn und ich hatten damals die Idee, ein Lied mit einem traditionellen Instrumentalstück zu kombinieren. Viele Gruppen machten das dann nach.« Später waren es neben Moore und Lunny der Dudelsackspieler Davy Spillane und Gruppen wie »Planxty«, die »Bothy Band«, »Horslips« und »Moving Hearts«, die O’Riadas Werk fortsetzten und es mithilfe von Schlagzeug und Saxofon weiterentwickelten, sodass die irische Musik seit den achtziger Jahren auch die internationale Rockmusik beeinflusst.
Die traditionellen Sessions gibt es aber immer noch. Heute geht es jedoch weniger spontan zu: Die Sessions sind organisiert, viele Musiker verdienen sich ihren – wenn auch bescheidenen – Lebensunterhalt oder zumindest ein paar Freigetränke damit. Nachdem O’Donoghue’s in den sechziger Jahren den Weg bereitet hatte, erwarb sich Slattery’s, eine andere Dubliner Kneipe, in den siebziger Jahren mit den traditional music sessions, die jeden Mittwoch im ersten Stockwerk stattfanden, auch bei Touristen einen geradezu legendären Ruf. Während die Musikerinnen und Musiker auf der Bühne hauptsächlich traditionelle Volkstänze spielten, war das Publikum zum Stillsitzen und Schweigen verurteilt. »Nur Zuhörer sind willkommen«, verkündete ein nicht zu übersehendes Plakat an der Wand, und selbst die Getränke mussten flüsternd bestellt werden.
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