Eugenio Pacelli im Spiegel der Bischofseinsetzungen in Deutschland von 1919 bis 1939
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Raphael Hülsbömer. Eugenio Pacelli im Spiegel der Bischofseinsetzungen in Deutschland von 1919 bis 1939
Eugenio Pacelli im Spiegel der Bischofseinsetzungen in Deutschland von 1919 bis 1939
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Inhalt
II.4 Sachsen. II.4.1 Bautzen und Dresden, Wenden und Deutsche – Konfliktfelder einer Bistumsgründung: Meißen 1920/21 (Christian Schreiber)1. Kirchenrechtliche Prämissen
Der Tod von Bischof Franz Löbmann und die Frage der Wiederbesetzung des Apostolischen Vikariats
Das Eingreifen von Kardinal Bertram
Sondierungen der Nachfolge Löbmanns durch das Dresdener Konsistorium und König Friedrich August
Päpstliche Nomination oder Kapitelswahl? Pacelli und Bertram
Weitere Bischofskandidaten
Römische Zustimmung zur Bistumserrichtung und Watzls Kritik am Dresdener Konsistorium
Die Ambitionen Hartmanns und Skalas auf das Bischofsamt
Ernennung des neuen ‚Diözesanbischofs‘ vor Wiederherstellung der Diözese?
Das Memorandum Pater Watzls
Pater Watzl CSsR: Ein geeigneter Bischof?
Ein Einflussversuch der sächsischen Regierung und die Endphase von Pacellis Kandidatensondierung
Votum für Schreiber und ‚Tausch‘ mit dem Staat: Pacellis Bericht für Gasparri
Eine Konvention mit der Reichsregierung: Delbrueck, Watzl und Pacelli
Freie Hand für Pacelli und ein knapper Zeitplan
Pacellis Sachsenreise und die Kritik des Dresdener Konsistoriums
Die Bekanntgabe des neuen Diözesanbischofs
Schreibers Amtsantritt und die Opposition der Dresdener Geistlichkeit
Ergebnis
II.4.2 Ein Besetzungsverfahren über zweieinhalb Jahre: Meißen 1929–31 (Conrad Gröber)323. Pacellis Vorausschau: Antonius Hilfrich für den Meißener Bischofsstuhl?
Zwei Eingaben an Pacelli: Schreiber gegen Hartmann und Hartmann für einen Deutschen
Im Leerlauf des Verfahrens: Kandidatenwünsche aus Sachsen und Ansprüche der Regierung
Pacellis neuer Kandidat: die Ernennung Conrad Gröbers zum Bischof von Meißen
Gröbers Weihe und Amtsantritt
Bilanz nach einem Jahr: Gröber, ein umsichtiger Oberhirte
Ergebnis
II.4.3 Seelsorge in der Diaspora: Meißen 1932 (Petrus Legge)419. Die Translation Conrad Gröbers nach Freiburg
Die Suche nach dem neuen Oberhirten: Pacellis Kandidatentrias und die Entscheidung für Petrus Legge
Die Einsetzung Legges zum Bischof von Meißen
Ergebnis
II.4.4 Die Entscheidungsmacht des Kardinalstaatssekretärs: Meißen 1936/37 (Heinrich Wienken)471. Das Devisenverfahren gegen Petrus Legge und der Plan eines Koadjutors mit Nachfolgerecht
Die Kandidatenvorschläge Orsenigos
Die Hilflosigkeit Giuseppe Pizzardos bei Pacellis Abwesenheit
Die Anordnung des Papstes: Nexus von Verurteilung und Amtsrücktritt
Die ‚Handschrift‘ Pacellis
Das staatliche Plazet für Wienken
Die Einsetzung Wienkens zum Koadjutor des Bistums Meißen
Ergebnis
III. Vergleichende Auswertung und Fazit
III.1 Pacelli und die Kandidaten. III.1.1 Ideales Kandidatenprofil
III.1.2 Lokale Umstände und Opportunitätskriterien
III.1.3 Kandidatenkorpus und Sondierungen
III.2 Pacelli und der Besetzungsmodus. III.2.1 Phase der Normfindung: päpstliche Nomination oder Kapitelswahl?
III.2.2 Phase der Normanwendung: Maximierung der römischen Freiheit
III.3 Pacelli und der Staat. III.3.1 Alles für ein Konkordat? Die Bischofseinsetzungen in den Konkordatsverhandlungen
III.3.2 Ideal und Konfliktvermeidung: die Bischofseinsetzungen nach den Konkordaten und im Nationalsozialismus
III.4 Pacelli und die Informanten. III.4.1 Institutionalisiertes ‚Informantensystem‘
III.4.2 Informelle Ratgeber und Gutachter
III.5 Pacelli und die Kurie. III.5.1 Pacelli als Nuntius
III.5.2 Pacelli als Kardinalstaatssekretär
III.6 Fazit
Quellen- und Literaturverzeichnis
Archivio Segreto Vaticano [ASV] Archivio della Nunziatura di Berlino [ANB]
Archivio della Nunziatura di Monaco [ANM]
Cancelleria Apostolica [Canc. Ap.]
Segreteria di Stato [Segr. Stato]
Segreteria di Stato, Guerra (parte moderna, 1914–1918) [Segr. Stato, Guerra, 1914–1918]
Segreteria di Stato, Sezione per i Rapporti con gli Stati, Archivio Storico [S.RR.SS.] Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari [AA.EE.SS.]
Archivio della Congregazione per la Dottrina della Fede [ACDF] Sanctum Officium [SO]
Archivio Storico della Congregazione per l’Evangelizzazione dei Popoli [ASPF]
Archivio della Congregazione per l’Educazione Cattolica [ACEC]
Anhang. 1. Dokumente und Kandidatenlisten. 1.1 Die Ausführungsdekrete vom 4. April 1926 zum Listenverfahren von Artikel 14 § 1 des bayerischen Konkordats von 1924
1.2 Die bayerischen Triennallisten. 1.2.1 Die Triennallisten des Episkopats
1.2.2 Die Triennallisten der Domkapitel
1.3 Die Bischofskandidaten in Preußen nach Artikel 6 des preußischer Konkordats von 1929
2. Pacellis Bischofskandidaten
Personenregister
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Отрывок из книги
Raphael Hülsbömer
Teil 4
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Trotz seiner offensichtlichen Kritik an der Haltung der Regierung sah Pacelli Ansatzpunkte, um mit ihr einen friedlicheren Kontakt aufzubauen und die Spannungen zu entschärfen, was für die Diasporakirche sicherlich von Vorteil war. Deshalb gewichtete er die staatlicherseits nachdrücklich gewünschte Nationalitätenzugehörigkeit des künftigen Oberhirten noch stärker als zuvor: Bislang hatte er es nicht als unüberwindliches Problem betrachtet, dass Watzl kein Reichsbürger war. Das änderte sich jetzt, wie aus einem vertraulichen und Rat suchenden Schreiben an Bertram vom 17. April deutlich wird: „Der Umstand indes, dass genannter H[ochwürden] Herr Pater [sc. Watzl, R.H.] nicht Reichsangehöriger ist, scheint es nach reiflicher Überlegung leider nicht zu gestatten, weiter an ihn zu denken.“172 Im Gedankenaustausch zwischen Nuntius und Breslauer Kardinal waren ansonsten nur noch die Namen Hilfrich und Schreiber gefallen. Pacelli erklärte, mittlerweile jedoch erfahren zu haben, dass die gesundheitliche Verfassung Hilfrichs Anlass zu Bedenken gebe und der Pfarrer für den arbeitsreichen Posten in Sachsen daher wohl nicht infrage komme. Es blieb also nur noch Schreiber übrig, über den sich Pacelli von Bertram Auskunft erbat, „ob derselbe die für die praktische Verwaltung erforderten Eigenschaften besitzt, die auch den Verkehr mit ihm leicht und ersprießlich machen würden“173.
Pacelli ging es hier also besonders um das administrative Geschick, das für den Aufbau eines neuen Bistums von herausragender Relevanz war und daher auch von verschiedener Seite für die Leitung Sachsens als besonders wichtig herausgestellt wurde. Dabei dachte der Nuntius aber nicht nur an die dortigen innerdiözesanen Verhältnisse, sondern dezidiert an seinen persönlichen Umgang mit dem neuen Bischof. Verdeutlichen kann das ein Blick in die ursprüngliche Fassung des Textes, den Pacelli dann zu dem eben zitierten veränderte: „Da möchte ich mich nun aber erst durch Eure Eminenz versichern, ob unser Kandidat die für die praktische Verwaltung erforderten Eigenschaften besitzt, die auch mir den Verkehr mit ihm ersprießlich und angenehm machen würden.“174 Zu einem guten Oberhirten gehörte für Pacelli also auch ein guter und „angenehmer“ Umgang mit dem päpstlichen Repräsentanten:
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