Neueste Generationenforschung in ökonomischer Perspektive
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Rüdiger Maas. Neueste Generationenforschung in ökonomischer Perspektive
Inhalt
Vorwort
1 Prolog
2 Die gängigen Generationeneinteilungen in der freien Marktwirtschaft und ihre Kritik
2.1 Die Geschichte des Generationenbegriffs
2.2 Die gängigen Generationeneinteilungen von der Nachkriegsgeneration zur Generation Alpha
Die Stille Generation
Die Babyboomer
Die Generation X
Die Generation Y
Die Generation Z
Die Generation Alpha
2.3 Die Theorien der prägenden Phase
2.4 Über die generationelle Erbsünde und ihr Wirbelsturm in Neuseeland
2.5 Praxistipp: Vorsicht vor Pauschalierungen
3 Ansprüche eines interdisziplinäreren Ansatzes in der Generationenforschung
3.1 Methodologische Faustregeln für die Generationenforschung
3.2 Integration psychologischer Erkenntnisse
3.2.1 Das autobiographische Gedächtnis und die Mär von der prägenden Phase
3.2.2 Die Individualisierung der Generationsmitglieder
3.3 Praxistipp: Das Profil der Generationen
4 Ein soziologisch-psychologischer Erklärungsansatz für Generationen
4.1 Das Maas-Peters-Modell (Mape-Modell)
4.1.1 Vom Ereignis über die prägende Phase zur Handlung
4.1.2 Durch Individualisierung zur Kollektivierung
4.2 Ein neuer Möglichkeitshorizont der Generationenforschung
4.3 Praxistipp: Generationen und das Internet
5 Der Generationenbegriff wiederbelebt: »Der Homo interneticus«
5.1 Die Trennlinien der Generationen im Wandel
5.2 Generationen als Spiegel der Gesellschaft
5.3 Schwarmdummheit psychologisch erklärt
5.3.1 Wissen ist googeln
5.3.2 Virtuell das Analoge gestalten
5.3.3 Durch Erleichterung zur Überforderung
5.4 Praxistipp: Anwendung von Generationen und Social Media
6 Fazit
Sind die Daten vertrauenswürdig?
Was können die Daten wirklich aussagen?
Was bringen mir die Daten?
Literaturverzeichnis
Отрывок из книги
»Nicht stolze Kathedralen haben wir vor uns, sondern baufällige Ruinen, architektonische Mißbildungen, deren prekäres Dasein, von ihren Baumeistern durch unschönes Flickwerk nur mit Mühe verlängert wird. Das ist die wissenschaftliche Wirklichkeit.« (Feyerabend 1978: 224).
Das Zitat von Feyerabend beschreibt in zutreffender Weise die aktuelle Situation der Generationenforschung sowie Debatten und Sichtweisen um dieses Thema. Jeder scheint mitreden zu können und jeder beansprucht für sich Richtigkeit: Die mediale Flut an Generationenbegriffen und -experten verwehrt sich meist jeglicher Reflexion. Für uns als Institut für Generationenforschung Anlass genug, um Theorie in das Chaos um die Generationenkonzeptionen zu bringen. Die ganzheitliche Perspektive, die wir durch die Integration verschiedenster wissenschaftlicher Disziplinen einnehmen, lässt immer wieder die »baufälligen Ruinen« und »architektonischen Missbildungen« erkennen, denen wir im Umgang mit der Generationenforschung konfrontiert sind. Gerade die »methodische Einäugigkeit« mit der oft in der Generationenforschung hantiert wird, hat der Generationenforschung wohl zu Recht in manchen wissenschaftlichen Disziplinen einen schlechten Ruf eingebracht. Man könnte meinen, dass das von Feyerabend vorgestellte methodologische Konzept des unreflektierten, aber von Feyerabend so nicht intendierten »anything goes«, gerade ein Spezifikum der Generationenforschung ist. Tatsächlich aber steckt in diesem Konzept weitaus mehr, was sich aus seiner begrifflichen Analyse erschließen würde. Dieser vorliegende Ansatz verfolgt das Ziel, durch eine Interpretation der Philosophie Feyerabends, die wissenschaftliche Wirklichkeit der Generationenforschung auf einige Pfähle zu stellen. Das geschieht über eine reflektierte methodologische Grundlage der Generationenforschung, jenseits von »anything goes«.
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Ähnlich verhält es sich bei den gängigen Generationen X, Y und Z. Da heißt es mal in der Literatur die Generation Z (die zwischen 1995 und 2010 Geborenen) sei politisch, andere »Wissenschaftler« sprechen der Generation Z ein Interesse an Politik prinzipiell ab. Doch kann man 16-Jährige einfach fragen, ob sie politisch sind? Was verstehen die heutigen 16-Jährigen überhaupt darunter? Ist denn Greta Thunberg, die bekannteste Vertreterin der sogenannten Generation Z, politisch? Oder bedient sie ausschließlich das Thema Umweltschutz bzw. globale Erwärmung und hat mit der »wirklichen« Politik nichts am Hut? Und hätten 16-Jährige vor 15 Jahren vielleicht ähnlich geantwortet?
Ganz so einfach wie es sich populärwissenschaftliche und breite Teile der gängigen »Generationenforschung« machen, ist es tatsächlich nicht, wie man unschwer an den Fragen erkennen kann.
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