Keine Zeit für Wut und Tränen
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Reimar Oltmanns. Keine Zeit für Wut und Tränen
Furcht vor dem Nichts – Versuch eines Vorworts
Bei Hitlers am Küchentisch - Zu Hause im Hauptzollamt in Emden/Ostfriesland
Im Heim zu Osnabrück – Lazarett der Kinder – Sex und Prügel in Verlassenheit
Sein und Sinn im Hamsterrad „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ - Irgendwo hinziehen, irgendwo hin flieht. Bruchstellen. Erwarte nichts im Leben, dann ist alles, was du bekommst, ein Bonus
Aufbruch ohne Ankunft - Langer Marsch in deutschen Lande. Du gehst Dein Leben lang auf tausend Straßen; du siehst auf Deinem Gang, die dich vergaßen. Ein Auge winkt, die Seele klingt; du hast gefunden … nur für Sekunden … Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, Die Braue, Pupillen, die Lider; Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück … Vorbei, verweht, nie wieder. Du musst auf Deinen Gang durch Städte wandern; siehst einen Pulsschlag lang den fremden Andern. Es kann ein Feind sein, es kann ein Freund sein, es kann im Kampf dein Genosse sein. Er zieht vorüber … Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, die Braue, Pupillen, die Lider. Was war das?“
Heimatblättchen am Elbestrand - Leer- und Lehrjahre in Cuxhaven
Vom roten Punkt zur roten Gasse in Hannover an der Leine Im Beziehungsgeflecht der Sozialdemokratie – Jüngster Pressesprecher der Republik
Tragik-Figuren deutscher Politik oder vom Kalten Krieg der Männer. Von Grenzen und Grenzgängern in der Bonner Republik
Papiertiger der Bewusstseins-Industrie: Von Hamburgs Pöseldorf über Alsterdorf bis Ohlsdorf – Sitten und Gebräuche in modernen Lagen
Afrika – Massenmorde unter schwarzen Diktatoren oder: Gelder, die im Busch verschwinden
Ein KZ am Rio de la Plata, das Freiheit heißt – verhaftet, gefoltert, verschwunden. Abgründe in Südamerika
Deutsche Orte im Niemandsland – Du hast keine Chance, aber nutze sie
Ausstieg und Abstieg oder Hassliebe zur entrückten Metropole – Frankfurt, Bankfurt, Krankfurt, Zankfurt, Angstfurt
Gemeinsam erlebte Einsamkeit – Tagträume vom anderen Leben im Sinai. Du gingst vom schweigen ins schweigen Die wie ist ein ferner ort Ich wollt dich den worten zeigen Da waren die worte dort Ins schweigen steh ich hier Kein regen konnte uns fangen Kein regen regnet von dir
Ausgewandert in die Hoffnung. Leben in Italien – auf den Spuren des Fabrizio de André
L’amour verliert ihre Eleganz oder im verschmolzenen Schnee der Illusionen – Frauen Macht in Frankreich
Sinnsuche in späten Jahren – Felix Austria oder Irrungen und Verwerfungen im Land der Klöster
Ich war angekommen in meinem „Märchen“ mit verausgabenden
Endstation Heimat
Anmerkungen
Отрывок из книги
Reimar Oltmanns
Keine Zeit für Wut und Tränen
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Dabei richtete sie offenkundig ihr Augenmerk mit Vorliebe auf Kommandanten, die in der Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger waren. Helden. Eine Selbstverständlichkeit. Hießen sie nun Korvetten-Kapitän Kurt Lindemann oder gar der Führungsoffizier der NSDAP, Kapitänleutnant Schmieder usw. usf. Längst im Keller späterer Jahrzehnte abgelegte, mittlerweile arg verstaubte Fotoalben deuten darauf hin, dass die überaus attraktive Wehrmachtshelferin Jutta mit Käppi, langen schwarzen Stiefeln und einem Schal aus Fallschirmseide die allseits drohenden Tieffliegerangriffe nicht nur aus der Luft zu bewältigen hatte. Feinsäuberlich, wie in einem Poesiealbum, schenkte sie ihren letzten Männern des verlorenen Krieges ein hingebungsvolles Andenken in ihrem liebevoll arrangierten Foto-Sammelbuch. „Ein Liebesbeweis“, nannte sie das einmal.
Derlei gab es viele. Etwa in den 700 Kilometern von Norddeutschland weit entfernten tschechischen Stadt Mariánské Lázne, die sich unter deutscher Besatzung Marienbad nannte. Dort löste eine schmucke 21jährige Wehrmachtsoberhelferin namens Jutta, wie viele junge deutsche BDM-Mädchen, eine von der NSDAP speziell ausgestellte Urlaubsauszeichnung ein, was so viel bedeutete: Raus aus dem roten Kasernen-Klinkerbau mit gewölbtem Dach und drei Meter hohen Bogen-Fenstern, Butzenscheiben, Sperrgitter, Betonpfeiler an der Nordsee-Küste. Runter in den Süden mit ungewissen Vorahnungen, gespannten Erwartungen. Prosaisch war die Stimmung, pathetisch ihre Ferse: „Noch einmal flammt mir je der grelle Glanz der Erfüllung ins Gesicht… Dem Führer ein Kind schenken.“
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