Helmut Schmidt am Klavier

Helmut Schmidt am Klavier
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Der Bundeskanzler und die Musik: Dieses Buch zeigt Helmut Schmidt von einer weniger bekannten Seite: als großen Kunst- und Musikliebhaber, der immer, wenn sich die Gelegenheit bot, begeistert in die Tasten griff. Helmut Schmidt war der erste Kanzler, der eine eigene Musikschallplatte herausbrachte: Zusammen mit Justus Frantz und Christoph Eschenbach spielte er in den achtziger Jahren Konzerte von Mozart und Bach ein. Reiner Lehberger erzählt die Geschichten hinter Schmidts Liebe zum Klavierspiel: etwa von den Anfängen in jungen Jahren mit der von den Nazis als »Halbjüdin« eingestuften Klavierlehrerin Lilly Sington-Rosdal oder von den Aufenthalten in der Künstlerkolonie Fischerhude, wo Schmidt seine Fähigkeiten an Dorforgel und Flügel verbesserte. Immer musste ein Klavier in Reichweite sein, selbst mitten im Krieg lieh er sich mehrfach eins. Über Helmut Schmidts Liebe zum Klavier entdeckt Lehberger ganz andere Seiten der Biographie des großen Staatsmannes und stößt dabei auch auf einige Ungereimtheiten in Schmidts Lebenserzählung.  

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Reiner Lehberger. Helmut Schmidt am Klavier

1 Einleitung

2 Die Anfänge des Klavierspiels und familiäre Einflüsse

Die Kochs

Die Schmidts

Das erste Klavierspiel

Ein kleiner Nachtrag

3 Ein erstes öffentliches Klavierspiel: Die Lichtwarkschule und musikalische Prägungen

Das erste öffentliche Vorspiel

Das Orgelspiel

4 Lilli Sington-Rosdal: Die »jüdische« Klavierlehrerin

»Unpolitische Jugend«

Die Klavierlehrerin

Die »Halbjüdin«

Die Postkarte

5 Fischerhude und Olga Bontjes van Beek: Kunst, Musik und Politik

Die Künstlerkolonie

Helmut Schmidt und die Künstlerfamilie Breling

Olga Bontjes van Beek

Fischerhude und die Musik

Fischerhude – kein unpolitischer Ort

6 Orgel- und Klavierspiel im Krieg: Das Klindworth-Scharwenka-Konservatorium und zwei Leihklaviere

Kriegsjahre

Am Konservatorium Klindworth-Scharwenka

Das Konservatorium

Die Verdrängung des jüdischen Direktors

Helmut Schmidts Unterricht an der Orgel

Die Leihklaviere

Es bleibt ein kleiner Nachtrag

7 Der Bundeskanzler: Vom Flügel im Kanzlerbungalow, von Sommerfesten und den Hauskonzerten

Klavierspiel im Kanzlerbungalow

»Macher« und Kulturfreund

Die Kanzlerfeste in Bonn

Die Hauskonzerte im Palais Schaumburg

8 Das Mozart-Konzert für drei Klaviere: Der Kanzler als Pianist

Die Mozart-Einspielung in den Londoner Abbey Road Studios

Politische Rahmenbedingungen

Die zweite Mozart-Einspielung in Zürich

9 Helmut Schmidt und Johann Sebastian Bach: Frühe Begegnungen, eine Bach-Auszeit in Güstrow, Bach-Reden und das Bach-Konzert für vier Klaviere

Frühe Begegnungen

Fast ein Erweckungserlebnis

Eine Auszeit mit Johann Sebastian Bach im Dom zu Güstrow

Die Bach-Reden im Hamburger Michel 1985 und in der Thomaskirche zu Leipzig 1999

1985 – Das Bach-Jahr: Eine Konzerteinspielung für vier Klaviere

10 Der »verhinderte Organist«

11 Der Steinway-Flügel, ein Cembalet, eine Heimorgel und einige Klaviere

Die Geschichte des Steinway-Flügels

Eine kleine Klavierbiographie

Klavierspiel und Alter

12 Musik verbindet: Loki

13 Musik und Freundschaften: Yehudi Menuhin, Leonard Bernstein, Herbert von Karajan, Christoph Eschenbach, Justus Frantz

Die Hamburger Freunde

Musikerfreundschaften

Yehudi Menuhin

Leonard Bernstein

Herbert von Karajan

Christoph Eschenbach

Justus Frantz

14 Die Plattensammlung: Eine kleine Geschichte

15 Schlussakkord: Der Kanzler eröffnet sein Jazzfest

Danksagung

Zeittafel: Helmut Schmidt – Ein Leben mit Musik

Programm der Hauskonzerte 1975–1982

Literatur

Interviews

Verzeichnis der Archive

Bildteil

Endnoten

Über Reiner Lehberger

Impressum

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Reiner Lehberger

Helmut Schmidt am Klavier

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Die persönliche Bedeutung, die Helmut Schmidts Beziehung zur Musik und dem eigenen Musizieren hatte, wechselte mit den Lebensstationen. Nicht immer war sie gleichbedeutend stark, da ist sie aber immer gewesen. In seinen Kindheits- und Jugendjahren folgte er mit dem Klavierspiel zunächst dem Wunsch der Mutter, erfuhr aber bald, wie sehr die Musik das eigene Leben bereichern konnte und dass er selbst nicht ohne musikalisches Talent war. Seitdem er zehn, elf Jahre war, konnte er sich selbst für Musik begeistern. Die Umgebung der Lichtwarkschule, seine Musiklehrer Hermann Schütt und Ludwig Moormann gaben nicht nur Anregungen, sondern boten auch Möglichkeiten zum eigenen Musizieren. Neben der Schule hatte er über zehn Jahre hinweg Klavierunterricht, übte, spielte zu Hause vor und lernte dabei, dass Erfolge nur mit Disziplin und Ausdauer zu erreichen waren.

So wie für das Musizieren die eigene Beharrlichkeit, Konzentration und ein langer Atem notwendig waren, wurden diese Tugenden später auch zu Markenzeichen des Politikers Schmidt. Aus der Forschung wissen wir heute, dass Musikalität die Entwicklung der Intelligenz fördern kann und dass musisch kreative Menschen auch in anderen Bereichen des Lebens besondere Leistungen erbringen können. Auch hierfür könnte man Helmut Schmidt als treffendes Beispiel anführen.

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