Der Andere
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Reiner W. Netthöfel. Der Andere
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Отрывок из книги
Worauf hatte sie sich da eingelassen? Sie saß in diesem winzigen, stickigen Hotelzimmer, das sie bezogen hatte, nachdem sie den Schlüssel von einem sie unverhohlen lüstern betrachtenden Kellner, einem alterslosen Kerl mit schütterem Haar, entgegengenommen hatte, und fühlte sich verzweifelt. Hätte nicht jemand anderes diese Reise antreten können? Der Familienrat hatte beschlossen, dass es an der Zeit sei, das Problem ein für allemal zu lösen, dass der Zeitpunkt jetzt gekommen wäre, den Schleier zu lüften, den Schleier, der über Ereignissen lag, die die Geschichte ihrer Familie entscheidend geprägt hatten und die, so schien es, mit einer bestimmten Person zusammenhingen, so unglaublich das klang. Mit einer einzigen Person.
Holly öffnete den Koffer und räumte ihre Sachen in den einzigen Schrank, über den dieses Zimmer verfügte. Ihre Tochter Stefania fehlte ihr schon jetzt, einen Tag nach ihrer Abreise. Schon nach dem Start des Flugzeuges in New York waren ihr Zweifel gekommen. Zweifel an der Richtigkeit ihres Tuns, Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung, Zweifel an den Schlüssen, die aus den vorliegenden Indizien gezogen worden waren.
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„Na ja, ich habe euch gekauft, infolgedessen habt ihr jetzt meinen Namen. Montanus.“
Sie brachen auf und folgten ihrem Weg nach Norden. Sie kamen langsam, aber stetig voran, da ein schnelleres als Schritttempo nicht zu leisten war und sie menschliche Ansiedlungen zu vermeiden suchten und daher den einen oder anderen Umweg in Kauf nehmen mussten. In Kauf nahmen sie ebenfalls die erstaunten bis missmutigen Blicke der Menschen, denen sie begegneten und die augenscheinlich daher rührten, dass ein weißer Master seine schwarzen Sklaven reiten ließ, aber dem Master war das egal. Diese Gleichgültigkeit ihres Masters machte insofern Eindruck auf die beiden Schwarzen, dass sie bei solchen Begegnungen im Laufe der Zeit keine lähmende Angst mehr verspürten, sondern ganz auf ihren Master vertrauten, der mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein die ihnen Begegnenden angrinste und grüßte.
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