Оглавление
Renate Dr. Dillmann. China – ein Lehrstück
Vorwort zur neuen Auflage
China – Stand 2020
A. Ökonomie – Produktivkräfte für den Sozialismus?
Weltweit führende Produktionsmacht!
„Auf die eigenen Kräfte bauen“ 2.0
Chinesische Atomkraftwerke
Regenerative Energien
Staatliche Armutsbekämpfung – das deutsche Fernsehen berichtet
Löhne und Sozialversicherungen
Das chinesische Sozialkreditsystem
Finanzmarkt und Währung
Zwischenfazit:
B. Außenpolitik, Geostrategie, Militär
Die Neue Seidenstraße
Der Kampf der USA
Internationale Handels- und Investitionsabkommen
Chinas Aufrüstung und der „Inselstreit“ im südostasiatischen Meer
Chinas Marine
Fazit:
C. Zur Feindschaft das Feindbild: Ein neues. „Reich des Bösen“
Einige Bemerkungen zu den Uiguren
a) China als besonders ausbeuterischer Kapitalismus
b) China als besonders repressiver Staat
Der Zusammenhang von Geschäft und Gewalt in China
c) China als neo-koloniale oder neo-imperialistische Macht in Afrika
d) Hongkong
„Separatismus“
CHINA
Vorbemerkung
Häufig verwendete Abkürzungen:
Teil 1. Der Sozialismus in der Volksrepublik China
Kapitel 1. Das Reich der Mitte wird vom Imperialismus »erschlossen«
Die große chinesische Mauer
Kapitel 2. Die Kommunistische Partei – Programm und Durchsetzung
Kommunismus und Nation
Kapitel 3 »Neudemokratische Politik« und der Beginn des sozialistischen Aufbaus
Leistungen
Beurteilung37
Kapitel 4. Prinzipien staatlich geplanter Wertproduktion und ihre praktische Umsetzung: Ein Fehler und viele Widersprüche
Prinzipien der staatlich geplanten Produktion
Zwischenfazit in polemischer Absicht
Widersprüche geplanter Wertproduktion
Kapitel 5. Der Kampf zweier Linien
Kapitel 6. Maos Linie: Mit Moral die Massen mobilisieren
Lasst hundert Blumen blühen
Der Große Sprung nach vorn
»Alle Kräfte mobilisieren!«
Das Musterstatut der Volkskommunen, 1958
Die große proletarische Kulturrevolution
Ernährung im Dorf Glückseligkeit (Nordchina)
Arbeitstage auf dem Land
Liu Shaoqi: Der einzelne und die Partei
Die Geschichte von divg
Kapitel 7. Dengs Linie: Mit materiellen Anreizen die Produktivkräfte entwickeln
Deng Xiaoping,
Ursachenforschung
Erfordernis der »Modernisierung«: eine funktionierende Partei und ihre Gewalt
Kapitel 8. Die Volksrepublik China als sozialistische Großmacht
Koreakrieg
Bandung-Konferenz: »Prinzipien der friedlichen Koexistenz«
Freundschaft und Bruch mit der Sowjetunion
Kapitel 9. Kurzer Anhang zum »Maoismus«
Maoismus (I): Besonderheiten des »chinesischen Wegs«
Maoismus (II): Besonderheiten des chinesischen Sozialismus
Die Attraktivität des Maoismus für westeuropäische Linke
Teil 2. Der Kapitalismus in der Volksrepublik China
Kapitel 1. Die »neue Linie« ist ein neues System
Kapitel 2. Privatisierung der Landwirtschaft
Etwa 200 Millionen bäuerlicher Wanderarbeiter
Versuche zur Gegensteuerung:
Kapitel 3. Öffnung und Sonderwirtschaftszonen: Auslandskapital als Entwicklungshelfer
Ursachen eines Ausnahmefalls
Kapitel 4. Staatsbetriebe werden privatisiert, neue private Unternehmen entstehen
Reform der staatseigenen Unternehmen (I)
Gründung von Unternehmen neben dem Plan
Unternehmen konkurrieren auf einem freien Markt
Reform der staatseigenen Unternehmen (II)
Kapitel 5. Chinas neue freie Lohnarbeiter
Exkurs: Die »Werkbank der Welt«
Arbeiterproteste und Gewerkschaften
»Chinesische Arbeiter prügeln Manager zu Tode
Rettungskräfte behindert
Proteste im ganzen Land
Streikrecht aus der Verfassung gestrichen
Kapitel 6. Banken und Börsen; nationaler Haushalt und Geld
Börsen und Aktienspekulation
Spekulation auf Immobilien
Haushaltspolitik und nationales Geld
Kapitel 7. Chinas neue Kapitalistenklasse
»Der Fall des Chen Liangyu
Randbemerkung zum Lebensstandard und seinen Kosten
Kapitel 8. Die Widersprüche des »kapitalistischen Experiments« – das Jahr 1989
Was wollten die chinesischen Studenten?
Was sollen wir tun?
Manifest für einen Hungerstreik
Kapitel 9. Die KP ändert sich und ihren sozialistischen Staat – der neuen Ökonomie zuliebe
Demokratie und bürgerliche Staatsgewalt
Das Verhältnis von Staat und Partei
Rechtsstaatlichkeit
Politisches System
Wie stellen sich die chinesischen Kommunisten ihr politisches Leben und dessen Fortentwicklung vor?
Vorsichtige Demokratisierung des Wahlverfahrens
Mittelständische Kommunisten
Politisches Bewusstsein
Zur Nationalitätenfrage
Kapitel 10. China als kapitalistische Großmacht. China klinkt sich in die imperialistische Weltordnung ein
China baut sich als neue imperialistische Macht auf
Die Weltmacht USA sieht sich herausgefordert
China setzt sich gegen das amerikanische Unterordnungsgebot zur Wehr
Kapitel 11. Kurzer Anhang zur linken China-Literatur
Lehrstück China – ein Fazit
Fußnoten neues Vorwort
Fußnoten neues Vorwort Einschübe
Fußnoten. Fußnoten Teil 1
Fußnoten Teil 2
Literatur
Отрывок из книги
Renate Dillmann ist freiberufliche Journalistin. Studium der Politikwissenschaft und Geschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, Promotion (Staatstheorie) an der Fernuniversität Hagen. Seit vielen Jahren außerdem Lehrbeauftragte an der Evangelischen Fachhochschule Bochum, mehrere Forschungsaufenthalte in China.
Schön, dass nun eine ergänzte 4. Auflage zustande kommt. Denn dieses Buch hat sich immerhin zum Ziel gesetzt, das heutige China, das sich nach Maos Tod ökonomisch zum Kapitalismus gewendet hat und damit ungemein erfolgreich ist, ökonomisch und politisch in seinen wesentlichen Zügen zu erklären. Trotz aller Veränderungen, die zu konstatieren sind, braucht die prinzipielle Analyse des Landes, wie sie 2009 vorgelegt wurde, nicht korrigiert zu werden.
.....
Zudem legt China im eigenen Interesse – ökonomisch, um sein Geschäft voranzubringen und politisch als potenzielle Unterstützung in der Auseinandersetzung mit den USA – Wert auf freundschaftliche, stabile Beziehungen zu möglichst vielen anderen Nationen. Die muss es sich, als aufsteigende Großmacht, erst einmal erwerben bzw. absichern und kennt deshalb aus strategischen Gründen tatsächlich ein Moment von positiver Bezugnahme auf deren Interessen. China baut in Afrika Staudämme, Straßen und Eisenbahnen zu vorteilhaften Konditionen40; es vergibt Kredite günstiger als jene der Weltbank und anderer Anbieter; es bietet den durch die ökonomische Konkurrenz ruinierten Staaten Europas Alternativen zu den EU-Sparprogrammen (Beispiele Griechenland, Italien).
Keine Frage, dass auch chinesische Politik da, wo es ihr im eigenen Interesse nötig erscheint, zu mehr oder weniger heftigen Erpressungen greift und dafür die Mittel einsetzt, die sie sich in den letzten Jahren erworben hat: die ökonomischen Abhängigkeiten anderer Staaten, die chinesische Waren oder Kredite brauchen oder an China verkaufen müssen. Keine Frage auch, dass es deshalb Unzufriedenheit mit den geschäftlichen Konditionen oder dem „arroganten“ Auftreten der Chinesen gibt. Das gibt das Material dafür ab, China für seinen „neuen Imperialismus“ anzuklagen. Allerdings: Das ist das übliche Geschäftsgebaren in einer Welt konkurrierender Kapitale und Staaten. Erneut gilt hier, dass die Beschwerden über ein China, das nicht anders handelt als die etablierten Macher der geltenden Weltordnung, weniger die Besonderheit des chinesischen Aufstiegsprojekts als die Anspruchshaltung von USA und EU charakterisieren: Sie wollen die Nutznießer der globalen Konkurrenz sein und verlangen unbedingte politische Gefolgschaft der Nationen, die sie sich in ihren ökonomischen und politischen Bündnissen zugeordnet haben. Und es ist auf alle Fälle das, was es braucht, wenn ein Staat auf dem Weltmarkt erfolgreich sein und in dieser Ordnung Weltmacht sein will; die USA machen es schließlich täglich vor. Auch die EU und insbesondere ihre ökonomische Führungsmacht Deutschland verfahren nach demselben Rezept, haben sich Ost- und Südeuropa untergeordnet und können es überhaupt nicht leiden, wenn Beijing diesen Staaten auch nur bessere Verhandlungsmöglichkeiten gegen die „alternativlosen“ Ansagen aus Brüssel und Berlin beschert.
.....