Mariechen & Mops

Mariechen & Mops
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Описание книги

Mariechen, ein neugieriger Regenwurm, unternimmt zu ihrem Geburtstag eine aufregende Reise: Sie will heraus aus der Erde und an der Oberfläche leben! Dort schließt sie Freundschaft mit dem kleinen Jungen Mops, der ebenfalls Geburtstag hat. Und genau wie Mariechen hat er einen großen Wunsch: Er sucht nach einem wahren Freund. Die beiden erkennen, wie viel sie gemeinsam haben, und schließen Freundschaft. Gemeinsam verbringen sie die Ferien und erinnern die Menschen daran, wie wichtig Regenwürmer für die Natur sind sowie auf die Umwelt zu achten. Begleitet von liebevollen Illustrationen und Noten sowie Text für ein eigenes Kinderlied erzählt «Mariechen und Mops» die Geschichte einer besonderen Freundschaft mit einem lehrreichen Auftrag.

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Ria Maier. Mariechen & Mops

Impressum

Mariechen. Ich heiße Mariechen. Ich bin ein Regenwurm und ich lebe in der Erde. Bald habe ich Geburtstag! Zu meinem Geburtstag darf ich mir von meinen Eltern etwas wünschen. Meine Geschwister dürfen das auch. Mein größter Wunsch ist, AUF der Erde zu leben! Warum? Weil ich anders bin als meine Familie …

Max. Ich bin Max. Im Kindergarten nennen mich alle Mops. Warum? Weil ich dicker bin als die anderen Kinder. Morgen habe ich Geburtstag! Zum Geburtstag darf ich mir etwas wünschen. Ich wünsche mir zum Geburtstag einen Freund, der mich so mag, wie ich bin. Einen Freund, der mit mir draußen in der Natur sein will. Das wünsche ich mir sehr …

Mariechens Geburtstag. Mariechen hat heute Geburtstag. Sie wird heute ein Jahr alt. Ab heute ist sie ein erwachsener Regenwurm. Zu Mittag macht sie sich auf den Weg nach oben, auf die Erde. Normalerweise haben Regenwürmer keine Füße, sondern kurze Borsten. Mariechen hat Füße, neun Paar. Die vorderen vier Paare sind länger als die hinteren fünf Paare. Sie braucht daher einen größeren Gang, um durchkriechen zu können. Beim Aufwärtsbohren sind ihre zwei Augen ständig voller Erde. Mariechen hat im Gegensatz zu ihrer Familie Augen bekommen: zwei. Sie kratzen und brennen wie Feuer von der Erde. Das Gute daran ist, dass sie damit (wenn sie nicht mit Erde bedeckt sind) gut sehen kann. Endlich hat sie es geschafft. Sie ist oben! „Maahh!“, staunt sie. Sie sieht das erste Mal die Sonne

Begegnung. Mariechen kommt an einem Abhang aus der Erde heraus. Sie staunt über die Helligkeit, die Blumen, über die Wolken und über die schöne Welt, auf der sie nun steht. Sie putzt sich ihre verschmutzten Augen. Wie schön, sie kann gut sehen! Still steht sie da, blickt nach unten und staunt. Auf der Blumenwiese sieht sie einen kleinen Menschen liegen. Er hat die Beine und Hände weit von sich gestreckt. Für sie sieht das aus wie ein großes X mit Kopf. Neugierig ist sie, und aufgeregt sowieso. Sie will herausfinden, wer das ist. Ein wenig hat sie Angst. Trotzdem krabbelt sie entschlossen darauf zu. Mit ihren Füßen geht das sehr gut. Ihre nun ausgestreckten Fühler schieben das Gras zur Seite. Mariechen ist eben anders und hat daher Fühler. Von Weitem hört sie ein gleichmäßiges „Chri-pfui, chri-pfui“. Sie bleibt stehen und horcht genau hin. Mariechen ist sich ganz sicher. Dieses X mit Kopf ist ein Mensch, der schläft und dabei schnarcht. Bei ihm angekommen, steigt sie ganz vorsichtig auf seinen kleinen Finger. Das Schnarchen verstummt. Mariechen zieht den Kopf ein. Ihre Fühler knicken ein. Sie schließt ihre Augen. Ihre rosaroten Rückenborsten stellen sich auf. Plötzlich wird sie durch die Luft gewirbelt. Oh Schreck! Sie ist eingeklemmt! Sie kann nur schwer Luft holen, weil Regenwürmer durch die Haut atmen. Festgehalten zwischen Daumen und Zeigefinger, baumelt sie in der Luft. „Maahh!“, bestaunt sie der Mensch. „Wer bist denn du?“

Der nächste Tag „Hilfe, die Erde wackelt! Was ist das? Das laute Motoren­geräusch kommt näher! Oh, der Bauer mäht die Wiese! Was mache ich nur?“ Mariechen hüpft sofort aus dem Blatt und läuft los. Der Traktor mit dem Mähwerk nähert sich sehr schnell. Mariechen geraten die Füße durcheinander. Sie stolpert, stürzt, rappelt sich wieder hoch und läuft weiter, so schnell sie kann. Hinter ihr ist ein unerträglicher Lärm. Die Erschütterungen der Erde lassen sie immer wieder vom Boden abheben. Ihre Füße verknoten sich abermals „Jetzt ist es vorbei mit mir!“, ist sie sich sicher – und sie setzt instinktiv mit den hinteren Beinen zum Sprung an. Sie springt. Mit dem Kopf voran landet Mariechen auf etwas sehr Hartem. Mariechen liegt auf einem Stein im Bachbett. Da braust auch schon das Mähgerät auf der Wiese oben vorbei. Der Sog des Traktors zieht sie beinahe von ihrem Stein hinunter ins Wasser „Das war knapp!“, ist Mariechen entsetzt. Sie spürt eine riesige Beule zwischen ihren Augen wachsen. Das tut sehr weh. Mariechen wird ohnmächtig. Als sie nach kurzer Zeit wieder zu sich kommt, hört sie verschwommen noch das Motorengeräusch und das Plätschern des Wassers. Benommen rappelt sie sich hoch. In ihrem Spiegelbild erkennt sie die riesige Beule auf ihrer Stirn. „Ich sehe aus wie ein kleiner Dinosaurier!“, ist Mariechen bestürzt. Sie setzt sich benommen auf. Ihre Beine wackeln „Wie komme ich hier wieder weg?“, überlegt sie. Plötzlich wird es ganz dunkel über ihr. Mariechen lässt sich schnell ins Wasser fallen. Geschockt erkennt sie im Wasser liegend einen riesigen Vogel am Himmel, der nun wieder in die Lüfte steigt. Mit letzter Kraft paddelt sie an die Oberfläche und holt tief Luft. Sie klammert sich am Ufer an einen Busch. Mariechen zittert und der Busch zittert auch. Ihre Füße geben nach und sie landet wieder im Wasser. „Das habe ich mir einfacher vorgestellt über der Erde! Ich muss besser auf mich achtgeben!“, denkt Mariechen nun. Da geht auch schon im Osten die Sonne auf. Sie dringt auch zu Mariechen durch. Mit viel Mühe schafft es Mariechen, ans Ufer zu klettern. Ihr wird warm und sie lässt sich von den Sonnenstrahlen trocknen. Gut versteckt wartet sie nun auf ihren neuen Freund. Als die Sonne ganz hoch oben am Himmel steht, hört sie Mops rufen. „Mariechen, Mariechen, wo bist du? Bist du da? Bitte melde dich!“ Mariechen hebt den Kopf aus dem Ufergras. Mops tritt beinahe auf sie drauf „Gott sei Dank, da bist du!“, ist Mops froh. Sogleich hebt er sie zu sich hoch und setzt sie auf seine Handfläche „Wie siehst du denn aus?“, fragt er besorgt. Mariechen erzählt ihm von den Ereignissen des Vormittags. „Bitte setze mich wieder auf den Boden!“, sagt Mariechen. Mops ist wirklich bestürzt. Er kann den Blick nicht von ihr abwenden. „Du siehst aus wie ein kleiner Dinosaurier!“, sagt er zu ihr „Sehr witzig!“, antwortet Mariechen bissig. „Du hättest mir gestern sagen können, dass dein Vater die Wiese mäht. Um ein Haar hättest du deinen einzigen Freund verloren!“ „Entschuldigung, Mariechen, ich habe vergessen, es dir zu sagen, es tut mir sehr leid!“, antwortet Mops zerknirscht. Mops legt Mariechen zur Versöhnung wieder in seine Hand und schaukelt sie sanft. Hin und her, hin und her. Eine lange Zeit. Mariechen liegt eingerollt in seiner Hand. Sie fühlt sich gut. Lediglich die Beule am Kopf schmerzt noch ein bisschen „Morgen ist das Wetter schön. Machen wir einen Ausflug?“, fragt Mops spontan „Wo gehen wir denn hin?“, will Mariechen wissen „Das ist eine Überraschung!“, antwortet Mops „Oh ja, ich freue mich schon darauf!“, ist Mariechen entzückt. Später holt Mops von zu Hause eine Heilsalbe und cremt vorsichtig Mariechens Beule damit ein. Kurz darauf sagt Mariechen: „Es tut gar nicht mehr so weh!“, und ist dankbar dafür. Der kleine „Dinosaurier“ freut sich bereits irrsinnig auf den nächsten Tag und legt sich schlafen

Ausflug. Wieder ist es ein schöner Morgen. Mariechen frühstückt heute keine Löwenzahnblätter, sondern Veilchenblüten. Sie schmecken fantastisch! Dabei achtet sie auf Feinde, die sie eventuell fressen möchten. Sie hat viele Feinde wie etwa Vögel, Marder, Igel, Dachse, Füchse, die Hennen des Bauern oder auch Schlangen. Darum ist sie sehr wachsam. Gut versteckt, verspeist sie die Blüten und freut sich auf den Ausflug mit ihrem Freund. Da kommt er auch schon, heute viel früher als gestern. „Guten Morgen, musst du heute gar nicht in den Kindergarten?“, begrüßt Mariechen ihn „Heute ist Samstag, da habe ich frei!“, erklärt er, nimmt die mitgebrachte Salbe aus seiner Hosentasche und cremt abermals Mariechens Beule ein „Danke!“, sagt Mariechen nur „Bist du bereit für den Ausflug?“, fragt Mops gleich darauf. „Ja!“, antwortet Mariechen ganz aufgeregt. Mops hebt sie vorsichtig in die Höhe. Mariechen hat keine Angst. Sie landet in der linken Brusttasche seines Hemdes, in die ein kleines Loch geschnitten ist. Mariechens Kopf passt genau durch dieses Loch. Mariechen kann so alles sehen und muss zudem nicht selber gehen! Darüber freut sich Mariechen „Bist du bereit?“, fragt Mops abermals „Ja, ich bin bereit!“, schreit Mariechen durch das Loch hinaus. Schon setzt sich Mops in Bewegung

Er geht. Mariechen schwingt mit ihm mit. Er geht die Wiese entlang und dann einen Feldweg hinauf. Er geht an einem Dorf vorbei und biegt dann in einen Feldweg ein. Mariechen freut sich, weil sie nicht gehen muss. Gleichzeitig ist sie gespannt, wo dieser Weg enden wird. Sie kommen in einen Wald. Es wird dunkler, doch Mops geht zielstrebig weiter. Die Sonne kommt nun nicht mehr durch das Geäst. Nur die Schritte von Mops sind zu hören. Sonst nichts! Mariechen fühlt sich in der Tasche sicher. Plötzlich bleibt Mops stehen. Mariechen verkriecht sich tiefer in seiner Tasche „Wir sind da!“, flüstert Mops in seine linke Brusttasche. Mariechen hebt ihren Kopf und streckt ihn durch das Loch. Da gibt es gar nichts Spektakuläres! Da ist nur Wald, Wasser und ein Gebäude, das aussieht wie eine Kirche. „Was soll ich da?“, denkt Mariechen enttäuscht. Mops nimmt seine Freundin vorsichtig aus der Tasche. Er setzt sie auf der Erde ab und geht zum Ufer des nahen gelegenen Bachs. Mariechen sieht sich am Boden um. Mops steht am Flussufer und wirft Steine ins Wasser. Neben ihm ist eine große Pfütze. Mariechen kriecht auf ihren Freund zu. Sie will sehen, warum die geworfenen Steine immer wieder aus dem Wasser springen. Sie kommt aber nicht so weit, da sieht sie sie! Ihre Familie! Am Rand der Pfütze kriechen unzählige Regenwürmer. Mariechen bleibt abrupt stehen „Hallo!“, begrüßt einer der ältesten Mariechen freundlich „Hallo!“, grüßt Mariechen zögerlich zurück. Mariechen ist nervös. So viele Verwandte auf einmal hat sie noch nie zuvor gesehen! Sie nähert sich ihnen. Die Regenwürmer kommen auch neugierig näher. Mariechen überkommt Panik. Sie wartet, was nun passiert. Diese ungewöhnliche Situation kann sie nicht begreifen. Ihre Verwandten haben keine Augen, keine Ohren und keine Beine, trotzdem kriechen sie im Gänsemarsch auf sie zu. Sie bilden einen Kreis um sie herum. Mariechen ist umzingelt! Der größte Regenwurm fragt sie schließlich: „Bist du Mariechen?“ „Ja!“, antwortet sie leise. „Wir haben schon viel von dir gehört!“, erklärt der alte Regenwurm. Alle anderen nicken zustimmend. „Du willst unbedingt über der Erde leben?“ „Ja!“, flüstert Mariechen „Du bekommst nun einen Auftrag von uns!“, sagt der Regenwurm laut „Und welchen?“, fragt Mariechen ganz langsam. „Du sollst in unserem Namen den Menschen sagen, wie wichtig unsere Familie für die Erde ist, obwohl wir nicht schön sind, nichts sehen und auch nicht schnell laufen können!“ Mariechen überlegt nicht lange und sagt ganz laut zu allen: „Ja, das werde ich gerne tun!“ Der älteste antwortet freundlich: „Danke! Und gib gut auf dich acht.“ Mit diesen Worten kriecht er langsam davon. Die anderen Regenwürmer folgen ihm. Alle verabschieden sich noch mit einem kurzen „Tschüß!“ und bohren sich langsam in die Erde zurück. Kurz darauf sind sie alle wieder verschwunden. Mariechen stellt sich auf ihre Hinterbeinchen. Sie ist sprachlos. So etwas hat sie noch nie zuvor erlebt

Auf dem Bauernhof. Mariechen ist traurig. Sie fühlt sich allein. Ihr Freund kommt sie nicht besuchen. Jeden Tag wartet sie. Er kommt nicht „Vielleicht hat er sich verletzt und er kann mich gar nicht besuchen?“, überlegt Mariechen besorgt. „Ich muss etwas unternehmen!“ Ihr Entschluss steht augenblicklich fest. Sie wird ihren Freund besuchen. Gedacht, getan! Sie macht sich auf und geht entschlossen auf das Haus zu. Das Bauernhaus kommt immer näher. Mariechens Schritte werden langsamer. Am Hof angekommen, schleicht sie sich vorsichtig an der Hausmauer entlang. Sie hört die Hühner im Stall gackern. Die Kühe sind auch unruhig und muhen unentwegt „Vielleicht wollen sie auf die Weide!“, überlegt Mariechen „Wo wird nur mein Freund sein?“, rätselt sie. Vorsichtig trippelt sie zur Eingangstür. Die steht offen. Mariechen klettert über die drei Stufen hinauf. Sie schleicht sich ins Vorhaus. Da steht sie nun. Ihr Herz pocht so laut, dass ihre Fühler im Takt ihres Herzschlages mitwackeln „Mops, wo bist du? Ich bin es, Mariechen!“, schreit sie mutig. Es dauert nicht lange, da hört sie Schritte. Mariechen versteckt sich hinter dem Fuß des Schrankes im Vorraum „Oh, das ist nicht Mops, der da kommt!“, ist Mariechen geschockt. Sie möchte am liebsten sofort unter die Erde kriechen. Aber das geht hier nicht

Der Junge mit den Gummistiefeln beugt sich zu ihr hinunter. Er fragt: „Warum schreist du, willst du zu Mops?“ „Ja, bitte!“, flüstert Mariechen heiser. „Warum verstehst du meine Sprache?“, flüstert Mariechen weiter „Ich bin Tom, der Bruder von Mops!“, sagt er nur. Tom richtet sich auf und hebt Mariechen dabei vorsichtig auf die Kommode. Mariechen schließt die Augen. Sie fürchtet sich. Ihre Fühler baumeln vor ihren geschlossenen Augen. Das spürt sie. Neugierig, wie Mariechen nun mal ist, macht sie die Augen dann doch wieder auf. Im selben Augenblick holt Tom ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus seiner Hosentasche „Diese Zeilen soll ich dir vorlesen!“, erklärt ihr Tom. Er faltet den Zettel auseinander und beginnt zu lesen: Liebe Freundin! Ich bin krank und kann dich nicht besuchen. Ich habe meinem Bruder von dir erzählt. Er. hat mir versprochen, nett zu dir zu sein. Tom hat diese Zeilen für mich aufgeschrieben, weil ich noch nicht schreiben kann. Danke, dass du mich besuchen kommst! Es geht mir. schon wieder besser. Bald komme ich wieder. zu dir auf die Wiese! Mach es gut! Dein Freund Mops. Mariechen schnieft gerührt, auf der Kommode sitzend. Tom klappt den Zettel zusammen. Plötzlich nähert sich draußen ein Auto und parkt vor der Eingangstür. Augenblicklich verschwindet das Blatt Papier in seiner rechten Hosentasche. Mariechen wird gepackt und verschwindet im linken Hosensack. Um Mariechen herum ist es stockdunkel. Sie hört die Mutter draußen fragen: „Tom, hast du nach deinem Bruder gesehen?“ „Ja!“, antwortet Tom knapp „Gut!“, sagt die Mutter. „Ich bringe ihm gleich die Medizin. In einer Stunde essen wir!“, sagt sie dann und geht die Treppe hinauf „O. K.!“, schreit Tom ihr hinterher. Er beugt sich nach vorn und flüstert: „Mariechen, geht’s dir gut?“ „Jaaaaahh!“, schreit Mariechen laut aus der Dunkelheit „Pssssst, nicht so laut!“, ermahnt Tom sie. Mariechen hält sich sogleich den vordersten rechten Fuß vor den Mund „Ich bringe dich jetzt zurück!“, sagt Mops’ Bruder leise und geht aus dem Haus. Mariechen atmet auf. Sie klettert langsam aus der Tasche „Es ist schön, wieder das Licht zu sehen!“, denkt sie. Auf der Wiese beugt sich Mariechen zu weit aus der Hosentasche und fällt heraus. Tom bemerkt das gar nicht „Hilfe, Hilfe!“, schreit sie ihm hinterher. Tom kommt zurück, hebt sie hoch und setzt sie auf seinen Kopf „So, du neugieriger Regenwurm. Von hier aus kannst du alles besser sehen!“, sagt Tom fröhlich

Mariechen klammert sich an seine Haare. Plötzlich beginnt Tom zu laufen. Mariechen hüpft auf dem Kopf auf und ab. Das ist so lustig! Sie kommen an das Ufer des Baches „Wir sind da!“, schreit Mariechen fröhlich. Tom setzt sich. Mariechen klettert aus seinen Locken heraus. „Hilfst du mir?“ fragt sie. Tom legt sich um. Mariechen hüpft aus seinen Haaren „Warum kannst du meine Sprache verstehen?“, fragt Mariechen nun noch einmal. Tom antwortet: „Ich weiß es nicht! Warum verstehst du meine Sprache?“, fragt Tom ebenso „Ich weiß es nicht!“, antwortet Mariechen jetzt auch „Wir wissen nicht, warum wir uns verstehen. Aber es ist gut, dass wir uns verstehen“, sagt Tom schließlich. Mariechen nickt zustimmend. Tom nickt auch. Beide verstehen sich, und das finden sie schön

Familie auf dem Fahrrad. Mariechen hält Ausschau. Das macht sie gerne. Dazu sitzt sie auf ihrem Lieblingsplatz. Das ist ein Stein, der vollkommen mit Moos bedeckt ist. Mariechen kann wegen des Mooses ohne große Mühe auf den Stein hinaufklettern. Neben diesem Stein plätschert der Bach. Sie beobachtet alles von da oben aus. Das kann gefährlich sein, das weiß sie. Trotzdem ist es schön da oben. Heute starrt sie ständig auf das Haus, in dem Mops und Tom wohnen. Sie wird nicht mehr dort hingehen. Mops hat versprochen zu kommen, wenn er wieder gesund ist „Hoffentlich besucht er mich!“, wünscht sich Mariechen ganz fest „Ich darf nicht einschlafen, sonst bekomme ich einen Sonnenbrand!“, überlegt sie weiter. Die Kühe grasen auf der Weide. Mariechen schaut ihnen zu. Die Hühner gackern am Hof. „Wahrscheinlich haben sie wieder Eier ins Nest gelegt!“, überlegt sie weiter. Am Hof tut sich etwas. Sie kann das gut von ihrem Platz aus sehen. Fahrräder werden aus dem Haus geschoben, vier an der Zahl. Mops und Tom springen auf die Räder und setzen ihre Fahrradhelme auf „Hurra! Mops ist wieder gesund!“, denkt Mariechen sofort. Zwei große Menschen sind auch dabei. „Das müssen wohl die Eltern sein!“, ist sich Mariechen sicher. Alle vier fahren nun vom Hof auf die Wiese. Mariechen bleibt ruhig auf ihrem Platz sitzen „Mariechen!“, schreit Mops schon aus der Ferne

Mariechen bekommt Besuch. Heute fallen ständig Regentropfen auf die Erde. Mittags regnet es immer noch. Mariechen sitzt unter einem Blätterdach. „Es ist auch schön, wenn es regnet!“, sagt Mariechen zu sich selber. „Erstens ist Regen sehr wichtig: Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde. Zweitens kommt meine Familie bei schlechtem Wetter aus der Erde heraus.“ Mariechen wartet auf sie. Es dauert nicht lange, da kommt auch schon der erste Regenwurm. Sie reden. Bald kommen noch mehr Regenwürmer dazu. Alle sind neugierig. Sie wollen viel von Mariechen erfahren. Einer der Regenwürmer fragt sie: „Ist es so schön hier, wie du es dir vorgestellt hast?“ Mariechen antwortet: „Ja, es ist sehr schön über der Erde.“ Fortan beantwortet Mariechen geduldig viele Fragen. „Wie sind die Menschen zu dir?“ „Was isst du, wenn du hungrig bist?“ „Wie schützt du dich vor Feinden?“ „Wo schläfst du?“ „Was tust du den ganzen Tag?“ „Hast du Freunde gefunden und wie heißen sie?“ „Wo wirst du übernachten, wenn Schnee auf die Erde fällt?“, fragt ein ganz junger Wurm. Mariechen antwortet ihm, ohne nachzudenken: „Ich werde wieder zu euch kommen!“ Die Regenwürmer horchen auf und nicken zustimmend. Mariechen ist glücklich, weil sie im Winter unter der Erde willkommen sein wird. Lange sprechen sie noch gemeinsam über dieses und jenes. Ein Regenwurm fragt Mariechen letztendlich: „Hast du dein Versprechen gehalten und vielen Menschen von uns erzählt?“

Ein Lied. Mariechen hört in der Ferne Tom und Mops. Sie singen. Mariechen hört genau hin. Sie kann die Sätze verstehen, die wiederholt werden. Sie merkt sich die Wörter, die Melodie und sie beginnt nun auch zu singen: „Hell ist die Sonne, weit das Himmelszelt, am Größten soll die Liebe sein, für ALLES auf der Welt!“ Mariechen liegt dabei auf dem Rücken und klatscht mit ihren Beinchen den Takt dazu. Sie ist voll Überschwang. Tom und Mops schleichen sich an – Mariechen heran. Es ist ein schönes Bild, das die Brüder nun sehen. Mariechen liegt rücklings auf dem Stein, hält die Füße in die Höhe, klatscht sie zusammen und singt so voller Euphorie, dass sie um sich herum nichts mehr wahrnimmt. Sie wiederholt diese Zeilen immer wieder. Mariechen kann nicht gut singen, da sind sich Mops und Tom einig. Sie tut es jedoch voller Begeisterung. Deswegen unterbrechen sie Mariechen sanft. Mops sagt leise zu ihr: „Hallo Mariechen, weißt du, wie das Lied weitergeht?“ „Nein“, antwortet sie überrascht, „sonst hätte ich doch das ganze Lied gesungen!“ Mops und Tom verziehen entsetzt ihre Gesichter. „Dann bist du also damit einverstanden, wenn wir es dir lernen?“ „Ja, bitte!“, schreit Mariechen fröhlich und dreht sich auf den Bauch

Mops und Tom singen Mariechen das Lied „Die Liebe“ ein paar Mal vor. Mariechen singt mit. Und sie singt nun besser als zuvor. Die drei denken sich einen Chornamen aus. Sie sind ab heute: die MAMOTO-Sänger. Das kommt von Mariechen, Mops und Tom. An diesem Tag singen sie das gelernte Lied oft. Es klingt wunderschön

Ende der Ferien. Es ist Herbst. Die Blätter der Bäume verändern ihre Farbe. Überall in den Wäldern leuchten nun die Laubbäume orange, rot und gelb hervor. Im Herbst beginnt wieder die Schule. Nun fährt auch wieder der Schulbus und holt Mops und Tom von zu Hause ab. Mariechen sitzt jeden Morgen auf dem Stein und winkt den Brüdern im vorbeifahrenden Bus freudig zu. Mariechen denkt dabei: „In den Sommerferien war es schön.“ Mops und Tom besuchten Mariechen fast jeden Tag. Sie waren zusammen schwimmen, sie haben Spiele gespielt, neue Lieder gelernt, sie haben zusammen gegessen, zusammen gefaulenzt, einfach viel Zeit zusammen verbracht „Die Zeit ist viel zu schnell vergangen!“, denkt Mariechen auch wehmütig und frühstückt. Jetzt isst sie am liebsten Heuhalme, die auf der Wiese liegen. Dann versteckt sie sich. Das Versteck ist gleich neben dem Stein. Da ist eine Grube, die auch mit Moos bewachsen ist. Hohes Ufergras umgibt diese Grube. Mariechen ist geschützt. Wenn die Sonne ganz hoch am Himmel steht, klettert Mariechen wieder auf den Stein und winkt Mops und Tom, die mit dem Bus wieder nach Hause kommen. „Ich darf auch einmal in die Schule!“, denkt Mariechen jedes Mal. „Mops und Tom haben es versprochen!“ Aber meine Freunde sagten, dass ich Geduld haben muss „O. K., ich werde geduldig sein!“, denkt Mariechen und genießt den schönen Herbsttag

In der Schule. Mariechen ist pünktlich um sieben Uhr bei Mops und Tom. Sie hat gefrühstückt und sich vorbereitet. Sie möchte heute ihr Bestes geben. Sie hat es ihrer Familie versprochen. Mariechen ist sehr aufgeregt. Ihr Herz klopft doppelt so schnell wie sonst. Der Bus kommt. Mops nimmt Mariechen in die Hand. Mops mit Mariechen und Tom steigen ein „Guten Morgen!“, sagen alle zueinander. Mariechen sagt auch guten Morgen. Die Kinder im Bus wissen, dass Mariechen heute mitfährt, der Busfahrer auch. Sie betrachten Mops und Mariechen genau. Niemand sagt ein Wort. Mariechen fühlt sich in Mops Hand sicher … Die Kinder sind ein wenig neidisch auf Mops, weil er einen besonderen Freund hat. Mariechen spürt das genau. Sie steigen vor der Schule aus. Mops geht voran in die Klasse, die anderen Kinder folgen. An der Tafel steht ein großes R. Darunter ist ein Regenwurm aufgezeichnet. Mops geht zu seinem Platz. Er sitzt in der letzten Bankreihe. Er setzt Mariechen vorsichtig auf der Tischplatte ab. Alle Kinder sind völlig still. Sie starren auf Mariechen und Mops. Die Glocke läutet und die Lehrerin betritt das Klassenzimmer. Sie sagt: „Guten Morgen!“ Die Kinder stehen auf und sagen: „Guten Morgen, Frau Lehrerin!“ Sogleich beginnt Frau Puntigam, so heißt die Frau Lehrerin nämlich, zu den Kindern zu sprechen: „Liebe Kinder, wir freuen uns heute über einen außergewöhnlichen Besuch! Wie wir besprochen haben, hat Mops heute seinen Freund mitgebracht.“ Frau Puntigam nähert sich der letzten Bankreihe. „Du bist Mariechen?“, fragt sie laut. Mariechen winkt und nickt mit dem Kopf. Die Kinder klatschen. Mops auch. Mariechen wird überall am Körper rot und ihre Fühler wackeln. Frau Puntigam spricht weiter: „Wir möchten nun Mariechen bitten, uns mehr über ihre Familie, die Regenwürmer zu erzählen!“ Mops nimmt Mariechen sanft von der Tischplatte und geht mit ihr an die Tafel. Er hebt Mariechen hoch und sagt: „Das ist mein Freund, er ist ein Regenwurm. Er ist anders als die Regenwürmer in seiner Familie. Ich bin auch anders. Zu meinem Geburtstag habe ich mir einen Freund gewünscht, der mich so mag, wie ich bin. Hier ist nun mein Freund. Sie ist auch gleichzeitig meine Freundin, weil Regenwürmer Mann und Frau zugleich sind. Das Schönste aber ist, dass ich Mariechen verstehen kann. Wir können uns unterhalten und ich kann jedes Wort von Mariechen verstehen.“ Alle Kinder in der Klasse staunen mit offenem Mund. Mariechen winkt den Schulkindern mit ihrem rechten vordersten Fuß zu. Sie winken zurück. Mops sagt: „Ich werde euch nun übersetzen, was Mariechen zu erzählen hat. Seid ihr damit einverstanden?“ Die Kinder nicken. Mariechen beginnt zu sprechen: „Regenwürmer heißen auf Lateinisch Lumbricidae. Wir leben unter der Erde. Unsere Körper sind ähnlich wie ein Schlauch und in Ringel gegliedert. So können wir uns in der Erde gut weiterbewegen. Wir lockern den Erdboden und fressen abgestorbene Blätter und Pflanzen. Das hält den Boden sauber. Ich bin eineinhalb Jahre alt und ich bin nun schon ausgewachsen. Das ist normal für unsere Gattung. Wir haben viele Feinde. Maulwürfe, Vögel, Hühner und noch viele andere Tiere

Daheim. Von dem Tag an, an dem Mariechen in der Schule war, waren die Kinder sorgsamer. Sie erzählten daheim von Mariechen. Jedes der Kinder hatte von nun an eine Freundin und zugleich einen Freund mehr. Sie achteten fortan auf alle Tiere um sich. Sie traten nicht mehr auf die Käfer und Würmer am Boden. Im Gegenteil! Sie halfen ihnen sogar nach einem Regenguss von der Asphaltstraße zurück auf die Wiese. Sie begriffen, dass jedes Lebewesen auf der Welt von Bedeutung ist. Sie stritten nicht mehr so oft und spielten nun lieber im Garten als ständig mit ihren Computern. Sie hielten zusammen. Das gefiel Mariechen sehr. Sie hatte ihren Auftrag erfüllt. Im Spätherbst verabschiedet sich Mariechen von ihren Freunden. Sie geht wieder zurück zu ihrer Familie. Es ist Samstag. Langsam beginnt sie, sich in die Erde zu bohren. Sie hört Mops rufen und dreht sich noch einmal um. Er ruft: „Mariechen, alles Gute, wir sehen uns im Frühling wieder!“, dann legt er sich hin und sieht wieder aus wie ein großes X mit Kopf. Mariechen muss lachen, obwohl sie der Abschied traurig macht. Bei ihrer Regenwurmfamilie angekommen, hat Mariechen viel zu erzählen

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