Die Geschichte von Garibaldi

Die Geschichte von Garibaldi
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"Die Geschichte von Garibaldi" ist ein zweiteiliger Roman, der über den Ersten Italienischen Unabhängigkeitskrieg und die Rolle des Kommandanten und Revolutionärs Giuseppe Garibaldi bei den Ergebnissen dieser Ereignisse berichtet. Im Jahr 1846 konnte Garibaldi aus dem südamerikanischen Exil zurückkehren und erhielt anschließend die Unterstützung von Karl Albert. Daraus begann sein Weg als Kommandeur, der ihn zum Anführer des il risorgimento und zum Nationalhelden Italiens führte.

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Ricarda Huch. Die Geschichte von Garibaldi

Die Geschichte von Garibaldi

Inhaltsverzeichnis

Band I. Die Verteidigung Roms

Band II. Der Kampf um Rom

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Ricarda Huch

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Brunetti verstand den Sinn des letzten Satzes nicht und bemühte sich auch nicht darum, eher versuchte er sich den ganzen Inhalt des Briefes aus dem Sinne zu schlagen; aber er konnte sich einer unheimlichen Empfindung nicht erwehren. Wenn der Charakter des Papstes so unzuverlässig war, wie sein eigner Bruder sagte, so konnte es leicht geschehen, daß die Partei der Sanfedisten, welche im alten Unflat der unumschränkten Priesterherrschaft sitzen bleiben wollte, die Oberhand gewann, und daß er dann diejenigen, die das Werkzeug oder gar die Triebfeder seiner anfänglichen Liberalität gewesen waren, verpönen, vielleicht sich ihrer ganz entledigen würde; Brunetti wußte viele Beispiele von der Grausamkeit päpstlicher Strafe und Rache. Während er unruhig im Zimmer auf und ab ging, lief ihm eine Reihe von Vorstellungen durch den Kopf, an deren Ende er seine Frau und seine Kinder, elend und gemieden, sich von Haus zu Haus betteln sah, ohne daß er helfen konnte; ein Gefühl von Uebelkeit und Schwäche überlief ihn plötzlich, und er stieß die Fensterläden auf, um Luft einzulassen, mußte sie aber sogleich wieder schließen, weil das Sonnenlicht wie eine Flamme hineinschlug. Indessen verging das Grauen schnell: der innere Quell seines Frohmuts floß zu tief, als daß er sich so leicht hätte verschütten lassen; er zerriß den Brief in kleine Stücke und lachte über sich selbst, daß er sich durch die vielleicht im Unmut hingeworfene Ansicht eines Mannes, der viele andre widersprachen, hatte beeinflussen lassen. Er hatte den Papst häufig gesehen und einigemal gesprochen und hielt ihn, wenn er auch seine Schwächen haben mochte, für einen edeln, liebenden Mann, was füglich Gewähr genug war; überhaupt aber mußte man jetzt vorwärts gehen, wollte man nicht den Augenblick, wo Italiens Geschick sich zum Heil wenden könnte, verpassen, und in der Entschlossenheit, mit der man es tat, lag die beste Bürgschaft des Gelingens. Er umarmte seine Frau, die ihn forschend betrachtet hatte, mit mutwilligem Ungestüm und zog sie behutsam in das große Schlafzimmer, wo ihr Neugeborenes, ein Mädchen von vier Wochen, in der Wiege lag. Neben der kleinen Maria, die gravitätisch schaukelte, niederkniend, staunte er das eingewickelte Wesen an, das nach ihm Angela benannt worden war, und berührte mit andächtigen Lippen ein paar Zehen, die sich aus den Windeln herausgearbeitet hatten und wie die rosigen Schnäuzchen weißer Mäuse hervorguckten. Er hatte für dieses Kind nicht nur die unterwürfige Zärtlichkeit, die er jeweilen für das Jüngste empfand, es kam ihm besonders ehrwürdig vor, weil es geboren war, als Pius IX. die Amnestie erlassen hatte, und er glaubte, es müsse in ebender Vollendung und Begnadigung heranwachsen wie die neue Zeit, deren Morgenröte an den ersten Tagen ihres Lebens über der Erde aufgegangen war.

Es war bekannt, daß der Papst die Vesper in der Kirche der heiligen Dreifaltigkeit auf der Höhe abhalten würde, deswegen hatte Brunetti den Spanischen Platz zu dem Orte bestimmt, wo ihm die Huldigung wegen der Ankunft der Amnestierten sollte dargebracht werden. Als nun Pius aus der großen Pforte trat, die auf die zum Platze hinunterführende Freitreppe geht, um in seinen Wagen zu steigen, sah er ein Volk zu seinen Füßen, aus dessen Summen und Brausen bei seinem Anblick ein einziger, langanhaltender Schrei des Jubels aufklang. Es überkam ihn ein leichter Schwindel, so daß er den Arm seines Begleiters, des Kardinals Lambruschini, ergreifen mußte; doch war dies Gefühl ebenso reizend wie ängstlich, und er gab ihm lächelnd nach. Anfänglich sah er nichts als eine große bunte Bewegung, die über die Treppenstufen, über die Häuser und Dächer schwankte und von rötlichem Goldfluß überall durchdrungen war, denn die Sonne stand gerade über dem Platze; dann unterschied er ungeduldig stampfende Pferde vor Karossen, in denen nach feinster Mode gekleidete Herren und Damen aufrecht standen, wehende Tücher und Hunderte von Armen, die sich in hingebender Begeisterung nach ihm ausstreckten. Auf beiden Seiten der Treppe standen von unten bis oben Frauen in der Gebirgstracht, die Körbe voll Rosen auf den Köpfen trugen, und er bemerkte, als er sie wohlwollend betrachtete, daß sein Wagen, anstatt oben vor der Kirche, unten auf dem Platze wartete, damit er sich gleichsam zum Volke herablassen und seine Huldigung in Empfang nehmen müsse. Der Ausdruck von Ueberraschung und Freude, der sich in seinen Zügen malte und den er mit Absicht steigerte, um dem Wunsche seiner Verehrer zu genügen, entzückte alle, die es sahen, um so mehr, als sein Gesicht von Natur, besonders wenn es Freundlichkeit ausstrahlte, hübsch und einnehmend war. Als er sich anschickte, die Treppe hinunterzusteigen, neigten die Frauen die Körbe, so daß die Rosen auf die Stufen stürzten und die besonnten Steine von ihrem Ueberfluß verhüllt wurden, und gleichzeitig wälzten sich die Rufe: »Evviva! Heil unserm Vater! Heil unserm König, dem Erlöser Italiens!« ihm entgegen und schienen ihn stürmisch umschlingen und fortreißen zu wollen. Die Empfindung des Schwindels wurde in diesem Augenblick so stark, daß ihm war, als ob er sich in das laute Gewoge hineinwerfen müsse und als ob das eine Lust sein würde. Tränen strömten über sein Gesicht, und als er die Arme zum Segnen erhob, war er sich nicht deutlich bewußt, ob er dabei dieselbe Mischung von herzlicher Liebenswürdigkeit und weltmännischer Würde an sich hatte, womit er vor großen Versammlungen aufzutreten liebte. Im Weitergehen zitterten ihm die Knie, so daß er glaubte, es müsse ihm jeder ansehen, dennoch wies er ungeduldig den Arm des Kardinals zurück, der nun hinter ihm die Treppe hinabstieg, und vollendete den Weg allein.

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