Schrittfehler
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Herbst 1980. In der kardiologischen Abteilung einer renommierten Ostberliner Klinik verscheiden merkwürdigerweise Patienten, denen ein Herzschrittmacher eingesetzt wurde. Die betroffenen Männer sind im Rahmen einer groß angelegten klinischen Studie zur Einführung der Schrittmachertherapie operiert worden. Alle litten an einer besonders schweren Form der Rhythmusstörung. Obwohl die Eingriffe komplikationslos verliefen und die Schrittmacher scheinbar störungsfrei arbeiteten, sterben die Männer kurz vor ihrer Entlassung an Herzversagen. Nichts deutet auf ärztliches Fehlverhalten hin. Nach dem dritten Todesfall leitet Major Bircher Ermittlungen ein, die sich zunächst auf die Studiengruppe konzentrieren: Oberarzt Dr. Peter Wohlfahrt, der die Operationen durchführt; Ingenieur Frank Schuster, der im Rechenzentrum die klinischen Daten der Probanden analysiert; Diplom-Biologe Klaus Behrens, der in den Blutproben der Patienten nach Risikomarkern forscht; Dr. Bäsler von der Chirurgie, der ebenfalls am OP-Programm teilnimmt. Zu seiner Verwunderung stellt Major Bircher bald fest, dass die Mediziner und Wissenschaftler noch etwas ganz anderes verbindet – ein spezielles Interesse an Wohlfahrts Ehefrau Renate … Und welche Rolle spielt Behrens' Vater, ein hohes Tier im Ministerium für Gesundheitswesen, in dem ganzen Szenario? Zu einer Zeit, als der Eiserne Vorhang noch klare Grenzen defi nierte, entfaltet sich dieser Krimi als ein subtiles Kammerspiel, das unter die Haut geht!
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Reisen gehörte nicht zu Birchers Leidenschaften. Im Ferienhaus war es ihm zu ungemütlich und man musste sich selbst versorgen, wie sollten Karola und er ihrer Leidenschaft nachgehen, abends zu kochen, wenn es nur einen Kochtopf und zwei stumpfe Messer gab; im Hotel störte ihn der Krach, zum Frühstück konnte er weder seine Zeitung lesen noch klassische Musik hören und die Gespräche am Nachbartisch waren ihm so lästig wie das Gedränge am Buffet. Seine Frau Karola sah das alles lockerer, fügte sich aber. Nun jedoch, da sie drei Jahre lang ihre freien Tage im Berliner Umland verbracht hatten, gelang es ihr, ein Machtwort zu sprechen.
»Du musst endlich mal raus in die Republik, Karl, lass uns in die Berge fahren, wo du als Kind wandern warst.«
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Klaus lachte erleichtert auf, das Thema schien erschöpft. Für einen Augenblick schwiegen beide.
»Es stört dich hoffentlich nicht, dass ich in der Arbeitszeit anrufe?«, vernahm sie seine dunkle Stimme, nun deutlich leiser.
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