Oper - aber wie!?

Oper - aber wie!?
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Opernkünstler im O-Ton
Oper fasziniert – und wie!? Aber wie wird Oper «gemacht», komponiert, gesungen, dirigiert, inszeniert?
In diesem Buch schildern Sänger, Dirigenten, Komponisten und Regisseure im Gespräch mit Richard Lorber ihre persönlichen Erlebnisse bei der Opernarbeit. Sie erklären ihre künstlerischen Anschauungen, verraten ihre musikalischen Vorlieben und berichten von ihrer Arbeitsweise. Das Buch bietet Einblicke in das Musiktheater des 21. Jahrhunderts: profiliert, lebendig, aktuell.
Zu Wort kommen – Stars des Opernlebens wie Jonas Kaufmann, Cecilia Bartoli und Christian Thielemann – Legendäre Persönlichkeiten wie Nikolaus Harnoncourt und Michael Gielen – Erneuerer des Musiktheaters wie Hans Neuenfels und Peter Konwitschny – Komponisten, die das Singen auf der Bühne um originelle Formen erweitert haben, wie Manfred Trojahn und Wolfgang Rihm.
In der Zusammenschau entsteht ein Panorama unterschiedlicher Zugänge, und nicht selten treten diese Akteure des heutigen Musiktheaters in eine Art imaginären Dialog miteinander.
Die Gesprächspartner: Cecilia Bartoli – Andrea Breth – Achim Freyer – Christian Gerhaher – Michael Gielen – Thomas Hampson – Nikolaus Harnoncourt – Jonas Kaufmann – Peter Konwitschny – Christof Loy – Hans Neuenfels – Aribert Reimann – Wolfgang Rihm – Christine Schäfer – Christian Thielemann – Manfred Trojahn
Der Herausgeber: Als Opernredakteur ist Richard Lorber in den letzten Jahren zahlreichen Künstlern des internationalen Opernlebens begegnet, die er in seinen Sendungen porträtiert hat. Richard Lorber vertritt als Produzent, Autor und Moderator die Gebiete Oper und Alte Musik im Kulturradio WDR 3. Darüber hinaus hat er in Zeitschriften und Tageszeitungen veröffentlicht.

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Richard Lorber. Oper - aber wie!?

Über den Autor

Inhalt

Einleitung

Was ist ein Mezzosopran?

Merkwürdige Geschichten erzählen in merkwürdigen Räumen

Eine Parallelwelt ist in jeder Oper unbedingt wichtig

In Papageno steckt sehr viel Melancholie

Szene oder Musik?

Bariton oder tiefer Tenor?

Meisterwerke entdecken und neu sehen

Kontrollierte Ekstase

Das Werk ist klüger als sein Autor

Die wesentlichen Dinge spreche ich manchmal gar nicht aus

Provokation oder Aufklärung?

Die Musik führt einen, nicht ich führe die Musik

Die Singstimme ist kein digitales Medium

Gegen den Betrieb

Ich mache nie Einzeichnungen in Partituren

Stücke schreiben, an denen das Publikum Spaß haben könnte

Register

Abbildungsnachweis

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Richard Lorber ist seit 1988 Musikredakteur beim WDR und vertritt als Produzent, Autor und Moderator die Gebiete Oper und Alte Musik im Kulturradio WDR 3. 2016 ist er Dramaturg bei den Bayreuther Festspielen für die Neuinszenierung von Wagners »Parsifal«. Darüber hinaus ist er in der aktuellen Berichterstattung für verschiedene Medien tätig. Er wurde 1990 mit einer Arbeit über die Musikgeschichte am Dresdner Hof in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts promoviert.

Oper – aber wie!?

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Das stimmt. Es gibt keine Trennwand. Man sitzt nah dran und will solche Szenen nicht sehen. In dem Stück »Motortown« von Simon Stephens, das ich am Wiener Akademietheater inszeniert habe, läuft ein ehemaliger Irakkämpfer Amok, schnappt sich ein junges Mädchen, geht mit ihm auf ein Militärgelände und erschießt das Mädchen. Ich hatte einen Spezialisten engagiert, der diese Tötungsszene so erscheinen ließ, als wäre es ein Durchschuss. Danach bekam ich viele Briefe, in denen mir gesagt wurde, wir hätten von Ihnen nicht erwartet, dass Sie so etwas auf die Bühne bringen. Es waren keine unintelligenten Briefe und auch keine Beschimpfungen. Ich habe dann zurückgeschrieben und gefragt, warum man solche Szenen ohne Weiteres akzeptiert, wenn sie in einer historisch-klassischen Situation gezeigt werden, was anders wäre bei Shakespeare, wo ununterbrochen gemordet wird. Der Unterschied ist, dass ein Stück wie »Motortown« so wirkt, als zeige es die Realität. Wenn wir aber im Fernsehen solche Bilder sehen, wirken sie nicht wie die Realität, obwohl sie wirkliches Geschehen dokumentieren. Wir schauen sie uns an wie einen Film, die Flüchtlinge in den Booten, die Opfer eines Terrorangriffs. Es kommt einem immer vor wie Kino.

Sie wollen Geschichten erzählen. Das ist vielleicht das, was man »psychologischen Realismus« genannt hat, der viele Ihrer Inszenierungen auszeichne. Wie verhält sich das bei Ihrer Inszenierung von »Eugen Onegin« bei den Salzburger Festspielen 2007? Das war ein sehr stringenter Erzählstrang. Sie haben aber gesagt, was Sie gezeigt hätten, sei an vielen Stellen surreal.

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