Was die Bibel uns zu sagen hat
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Richard Rohr. Was die Bibel uns zu sagen hat
Inhalt
EINFÜHRUNG
HERMENEUTIK
DIE EWIGE TRADITION
Unsere eigene Hermeneutik entfalten
ZUSÄTZLICHE LINSEN NUTZEN
LÄSTIGE TEXTE
INKARNATION
WAS DIE BIBEL NICHT SAGT. Es gibt nur eine einzige unfehlbare Weise, die Wahrheit mitzuteilen
Wir brauchen „die tatsächlichen Worte“ Jesu – und anderer
Die biblischen Worte kommen ohne Vermittlung durch menschliche Schreiber, menschliche Irrtümer und menschliche Begrenztheiten in die Welt
Man kann die Bibel als isolierte Texte außerhalb irgendeines entsprechenden Kontexts verstehen
Die Bibel ist anders inspiriert als irgendetwas anderes, was Gott inspiriert
All das Gesagte macht die Bibel zu einem uninspirierten und nicht vertrauenswürdigen Text
WIESO HABEN CHRISTEN TEXTE OHNE KONTEXT AUSGELEGT?
WER WAREN DIE INTERPRETEN?
DIE JESUS-HERMENEUTIK
DIE ANDEREN VORLIEBEN JESU
WIE ALSO SOLLTE MAN DIE BIBEL BENUTZEN?
VERWENDETE UND WEITERFÜHRENDE LITERATUR
ENDNOTEN. EINFÜHRUNG
HERMENEUTIK
WAS DIE BIBEL NICHT SAGT
Отрывок из книги
Einführung
Hermeneutik
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Die frühen Jahrhunderte der Christenheit waren natürlich der transrationalen Welt Jesu und seines Lehrstils als Geschichtenerzähler noch wesentlich näher (was sich in der dogmatischen oder systematischen Theologie konzeptionell nicht darstellen lässt). Das Evangelium sagt: „Er sprach niemals zu ihnen – es sei denn in Gleichnissen“ (Matthäus 13,34). Jesus bevorzugte, wie es scheint, die indirekte, bildhafte und symbolische Ebene einer Geschichte oder Parabel, wenn er spirituelle Zusammenhänge vermittelte. Ein protestantischer Gelehrter geht sogar so weit zu behaupten, dass Jesu Umgang mit der Heiligen Schrift „andeutend, umschreibend und – soweit sich das feststellen lässt – eklektisch“ sei. Erstaunlich!5
Mit anderen Worten: Jesus trifft aus seiner eigenen Heiligen Schrift eine Auswahl und seine Auslegungen folgen normalerweise nicht eins zu eins dem geschriebenen Buchstaben, was ich weiter unten ausführen werde. Nachdem wir im Zusammenhang mit Sprache insbesondere im Gefolge der Aufklärung diese Art von Demut und Kreativität verloren haben, lassen wir diesen indirekten Lehrstil Jesu nicht mehr zu und nehmen ihn nicht einmal mehr wahr, obwohl er durchweg ziemlich offenkundig ist. (Bist du wirklich ein Schaf, ein Ziegenbock oder Teil einer Herde? Ist das Reich Gottes tatsächlich ein Senfkorn?) Wir haben die Wirklichkeit, wie sie unmittelbar vor unseren Augen liegt, mit symbolischen Behauptungen über diese Wirklichkeit verwechselt, was uns eine gewisse Distanz ermöglicht und gleichzeitig unmittelbare Erfahrung blockiert.
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