Horrorgeschichten aus dem Abyss Teil 3
Описание книги
9 Geschichten aus den Bereichen Horror, Weird Fiction und Fantastik. 3. Teil der «Horrorgeschichten aus dem Abyss».
Texte über fleischgewordene Albträume zwischen marternden Visionen und dämonischen Verheißungen, schnatternde Götter, fremdweltliche Präsenzen, durch und durch blutige Offenbarungen, sphärenreisende Abysskrieger, gewaltbereite Geister und die Belagerung eines geheimnisvollen Burgareals durch unbekannte Mächte.
In diesem Buch enthalten: Finstermahr, Der Herr der See, Die Form der uralten Sprache, Organismus, Ewiger Advent, Die goldene Zeit, Sternenlicht, Geistverhör, Das Ausharren inmitten der befestigten Burganlage derer von Lohe
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AUS DEM ABYSS
Teil 3
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Von da an, die Scheidung lag bereits zwei Jahre zurück – damit das klar ist: es bleibt eine philosophische Frage, inwieweit die erzwungene Unzucht mit abgebrühten Sukkuben als Ehebruch betrachtet werden kann –, begann ein ermüdender Marsch durch die Warte- und Sprechzimmer diverser Allgemeinmediziner, Psychologen, Heiler und Scharlatane. Von Pontius zu Pilatus pilgerte ich langmütig, und nichtsdestotrotz, ungeachtet der Befolgung all jener wohlmeinenden, wenn auch mehrheitlich naiven Ratschläge argloser Konzeptkaruselldreher: In den meisten Nächten begann mein ganz persönlicher Kreuzweg von vorn; ein mentales Ringen bis in die Morgenstunden. Der Tauchausflug in die aquatische Schreckenswelt der Kopffüßerbestie, die Wechselbalgheimsuchung auf mittelalterlichen Gassen, um bloß zwei peinigende Beispiele zu nennen. Was diese maliziösen Märchen mannigfaltiger Marterungen angeht, so könnte ich fraglos noch einige zum Besten geben, doch trauere ich ihren Sinngehalten ebenso wenig nach wie ich ihre Bereiche bewusst suche, und nun, während der dritten Nacht in dieser neuen Wohnung, zur Wintersonnenwende, hoffe ich abermals auf einen erholsamen, albtraumfreien Schlaf. Eine Veränderung, die im Namen aller schicksalsformenden Prinzipien mehr als überfällig ist – ein Lebensalter überfällig!
Ich lasse das Licht brennen, zu sehr frustriert mich das ständige Anknipsen der Nachttischlampe aufgrund eines jeden Insektenhuschens. Es ist kalt, und die Zimmertür mit Glaseinsatz gibt unter den wechselnden Temperaturen der Schlafstube ein meine hypervigilanten Sinne alarmierendes Knirschen von sich. Albern, ein erwachsener Mann fürchtet sich im Dunkeln, ängstigt sich vor Geräuschen. Nein, ich werde das Licht löschen!
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