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Robin J. DiAngelo. Wir müssen über Rassismus sprechen
Vorwort. Keyser Söze, Beyoncé und das Zeugenschutzprogramm
Vorwort zur deutschen Ausgabe
Vorbemerkung zur amerikanischen Ausgabe. Identitätspolitik
Was ist mit Menschen, die mehreren »Rassen« angehören?
Von hier aus kommen wir nicht ans Ziel
Die Schwierigkeit, mit Weißen über Rassismus zu sprechen. Wir sehen uns nicht in Rassenkategorien
Unsere Meinungen sind uninformiert
Wir verstehen die Sozialisation nicht
Wir haben ein stark vereinfachtes Verständnis von Rassismus
Rassismus und White Supremacy
Die gesellschaftliche Konstruktion von »Rasse« in den Vereinigten Staaten
Die Wahrnehmung von »Rasse«
Rassismus
Weißsein als Status
White Supremacy
Der weiße »Rassen«-Frame
Rassismus nach der Bürgerrechtsbewegung
Farbenblinder Rassismus
Aversiver Rassismus
Kultureller Rassismus
Wie prägt die »Rasse« das Leben Weißer?
Zugehörigkeit
Freiheit von der Bürde der »Rasse«
Bewegungsfreiheit
Einfach Menschen
Solidarität unter Weißen
Die guten alten Zeiten
Die Unberührtheit Weißer von Rassenproblemen
Getrennte Leben
Die binäre Gegenüberstellung von Gut und Böse
Zum Abschluss
Antischwarzsein
»Rassen«-Trigger für weiße Menschen
Das Ergebnis: weiße Fragilität
Weiße Fragilität als eine Form von Schikane
Die praktischen Auswirkungen der weißen Fragilität
Weiße Fragilität und Verhaltensregeln
Die Tränen weißer Frauen
Die Männer, die uns lieben
Wie geht es weiter?
Abhilfe
Fortschritte machen
Die Schuldfrage
Eine positive weiße Identität?
Einige Strategien für die Zusammenarbeit
Der Umgang von Menschen of Color mit weißer Fragilität
Zum Schluss
Danksagung
Bibliographie
Fußnoten
Endnoten
Über Robin DiAngelo
Impressum
Отрывок из книги
Robin DiAngelo
Wir müssen über Rassismus sprechen
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Im Laufe der Geschichte haben heterosexuelle weiße Männer von einer Art Zeugenschutzprogramm profitiert, das ihre Anonymität wahrt und sie von all ihren Vergehen freispricht. Wir können die Erzfeinde der Demokratie, der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Gleichheit aber nicht benennen, wenn wir die Identitäten, mit denen sie verknüpft wurden, nicht beim Namen nennen. In Sachen »Rassismus« ist Robin DiAngelo der neue Sheriff in der Stadt. Sie hat in Rassenfragen eine etwas andere Art von Recht und Ordnung im Sinn als die alten Sheriffs. Statt ein Weißsein zu decken, das sich weigert anzuerkennen, welche Privilegien damit einhergehen und welches Unheil es anrichtet, setzt sie sich für die Würde und die Rechte der Verleumdeten und Geschädigten ein und zieht die Missetäter zur Rechenschaft.
Die Zeit ist reif für die Idee der »weißen Fragilität«. Es geht um die »verletzten Gefühle«, um das »erschütterte Selbstbewusstsein«, die »seelische Belastung«, das »körperliche Unwohlsein«, »die emotionale Überforderung« weißer Menschen. In Wahrheit erwächst ihr Leiden aus der Erkenntnis, dass sie weiß sind – dass ihr Weißsein ihnen im Leben einen enormen Vorsprung verschafft und die Träume anderer zunichte gemacht hat, dass ihr Weißsein das deutlichste Beispiel für die Identitätspolitik ist, von der sie behaupten, sie sei schädlich für die Nation, und dass ihr Weißsein sie so lange daran gehindert hat, genau diese Zusammenhänge zu durchschauen, da sie sich auf ihrem Lebensweg immer blindlings auf die Privilegien ihres Weißseins verlassen haben.
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