Traumzeit für Millionäre
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Roman Sandgruber. Traumzeit für Millionäre
INHALT
VORWORT
EINE EIN-PROMILLE-GESELLSCHAFT
929 MILLIONÄRE
DER REICHSTE DER REICHEN
VOM BANKIER ZUM BANKER
Die letzte Blüte der Privatbankiers
Die Macht der Bankdirektoren
HANDEL MACHT REICH
Die Holz- und Kohlenhändler
Alles ist Handel
Textilhändler und Warenhäuser
Abenteurer und Imperialisten
INDUSTRIELLE UND INNOVATOREN
Die Königin der alten Industrie
Brauherren und Zuckerbarone
Produzieren im Jugendstil
Innovation Elektrizität
Papier und Schreibwaren
Kreise um Wittgenstein
Rüsten für den Krieg
Das Zeitalter der Maschinen
Der aufgehende Stern der Autoindustrie
Die galizischen Ölmillionäre
DER GROSSE BAUBOOM
VON TELLERWÄSCHERN ZU MILLIONÄREN
NOBELADVOKATEN UND RECHTSVERTRETER
REICHE PROFESSOREN UND EIN PAAR NICHT ARME STUDENTEN
KUNST UND GELD
DIE ZEITUNGSZAREN
REICHE „ARME“ STAATSDIENER
AUSSER KONKURRENZ – DIE HABSBURGER
DER „ALTE“ ADEL – DIE „ERSTE“ GESELLSCHAFT
DER „NEUE“ ADEL – DIE „ZWEITE“ GESELLSCHAFT
LUSTIGE WITWEN UND REICHE TÖCHTER
JÜDISCHER REICHTUM
DIE RELIGIONEN UND DER GEIST DES KAPITALISMUS
KAPITALISMUS ALS RELIGION
REICHTUM UND BILDUNG
REICHTUM UND MOBILITÄT – SCHMELZTIEGEL WIEN
QUINQUIN – HEIRAT UND SEXUALITÄT IM UMBRUCH
ALLES NETZWERKE UND SEILSCHAFTEN!
„ORDEN SIND MIR WURSCHT!“
AUSSTEIGER UND SCHWARZE SCHAFE
DAS GROSSE STEUERUNRECHT
DER AUFSTAND DER ARMEN
DIE POLITIK DER REICHEN
„O, WIE HERRLICH LEBTEN SIE!“
DIE ORTE DER REICHEN
JAGDERGEBNISSE UND JAGDERLEBNISSE
BERGEROBERUNGEN
MILLIONÄRE AUF DEM RAD
HERRENREITER
HERRENFAHRER
POLO UND GOLF – DIE NEUEN SPIELE DER REICHEN
TENNISBEZIEHUNGEN UND TENNISDUELLE
REICH ZU STERBEN IST EINE SCHANDE
LEBEN UND WEITERLEBEN
DAS BUDDENBROOK-SYNDROM
WACHSEN UND ZERSTÖREN
„WENN DAS HAUS FERTIG IST, KOMMT DER TOD“
DIE KATASTROPHE DES HOLOCAUST
DIE WIEDERKEHR DER UNGLEICHHEIT
Anmerkungen
Literatur
Kurzbiographien
Geldeinheiten und Umrechnungen
Personenregister
Bildnachweis
Отрывок из книги
Cover
Titel
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Begründer einer Unternehmerdynastie: Adolf Ignaz Mautner Ritter von Markhof
Der Großgrund- und Brauereibesitzer Anton Dreher jun. galt als Inbegriff des Brauherrnreichtums. Als siebtreichster Wiener versteuerte er 1910 ein Jahreseinkommen von 2,6 Millionen Kronen. Es war seinem Vater Anton Dreher senior zu verdanken, dass Wien zum Standort der größten Brauerei auf dem Kontinent geworden war. Der Großvater war um 1760 als einfacher Kellner vom Bodensee nach Wien gekommen und hatte sich vom Schankburschen zum Brauereipächter emporgearbeitet. 1796 kaufte er das Brauhaus Klein-Schwechat. Anton Dreher senior holte sich seine Ideen in England. Gemeinsam mit Gabriel Sedlmayer aus der Münchener Spaten-Bräu-Dynastie hatte er zwei Besichtigungsreisen nach England unternommen, um die bereits industriell fertigenden Brauereien dieses Landes zu studieren. Ob die wilde Spionagegeschichte vom ausgehöhlten Spazierstock Drehers, der ihm dazu diente, beim Gang durch die Bräuhäuser insgeheim Proben von verschiedenen Stadien des Brauprozesses zu ziehen, nun stimmt oder nicht, die beiden kamen jedenfalls mit vielen Anregungen zurück: Gebinde aus Eisen, Steinkohle als Brennmaterial, maschinelle Hebe- und Transportvorrichtungen sowie mechanische Rührwerke brachten deutlich niedrigere Kosten, bessere Qualität und höheren Ausstoß. Anton Dreher setzte die gewonnenen Erkenntnisse konsequent um und entwickelte sie erfolgreich weiter. In seiner Brauerei in Klein-Schwechat produzierte er nach modernsten industriellen Methoden. Er verband die englische Mälzereitechnik mit dem bayerischen Brauverfahren und stellte 1836 von obergärigem auf untergäriges Brauen um. Das so erzeugte Bier war haltbarer – das Lagerbier war erfunden, ein Begriff, der um die Welt ging. 1836/37 erzeugte Dreher in Schwechat 16.000 hl pro Jahr, sein Sohn Anton Dreher jun. zum Ende des Jahrhunderts fast 800.000 hl. Er dehnte den Wirkungskreis der Dreherschen Brauereien auf die ganze Habsburgermonarchie aus, im böhmischen Micholup, in Steinbruch bei Budapest und in Triest gab es Dreher-Brauereien. Um die Jahrhundertwende bildeten die Dreherschen Brauereien das größte Brauunternehmen der Welt. Der Gesamtausstoß betrug 1,25 Mio. hl Bier. 1905 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt und 1913 mit der Simmeringer Brauerei Meichl und der St. Marxer Brauerei Mautner-Markhofs zur „Vereinigte Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering AG“ fusioniert. 1926 starb die Braudynastie Dreher mit dem frühen Tod von Anton Drehers erst zwölfjährigem Enkel Oskar Anton aus.151 Ein Schicksal wie die Buddenbrooks. Ihre Stelle nahmen die Mautner Markhof ein.
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