A. S. Tory und die verlorene Geschichte
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S. Sagenroth. A. S. Tory und die verlorene Geschichte
Inhalt
Prolog. Berlin, November 1938
1. Campeto und Hannover. Campeto - Mittwoch, 26.09.2018
Hannover - Mittwoch, 26.09.2018
Samstag, 29.09.18
Die verlorene Geschichte
2. Rückkehr
Sonntag, 30.09.18
Die verlorene Geschichte
3. Venedig. Montag, 1.10.18
4. Emilia, Cannaregio und Bassani
Die verlorene Geschichte
5. Bassani erzählt
6. Ein venezianischer Abend
Die verlorene Geschichte
7. La Serenissima und The Ghetto. Dienstag, 2.10.18
8. Abraham und Elisabeth
Die verlorene Geschichte
9. Neue Reisepläne. Mittwoch, 3.10.18
10. Café Central und der Untergrund
Die verlorene Geschichte
11. Herr Wurzlgruber. Donnerstag, 4.10.18
12. Vom Naschmarkt zur Schönlatern
13. Freud und Leid
Die verlorene Geschichte
14. Recherchen. Freitag, 5.10.18
15. Hofers und Meierhoffs
Die verlorene Geschichte
16. Prater
17. Der Brief. Samstag, 6.10.18
18. Hasenherz
Die verlorene Geschichte
19. Wien - Berlin. Sonntag, 7.10.18
20. Berliner Luft
21. Ku'damm
22. Greta. Montag, 8.10.18
Die verlorene Geschichte
23. Der Abend
Die verlorene Geschichte
24. Fritz. Dienstag, 9.10.18
25. Mia. Mittwoch, 10.10.18
Die verlorene Geschichte
26. Alt-Treptow. Donnerstag, 11.10.18
Die verlorene Geschichte
27. Kreuzberg
Die verlorene Geschichte
28. Wiedersehen. Freitag, 12.10.18
29. Abschied. Samstag, 13.10.18
Nachwort
Отрывок из книги
Der Kellerraum war von Dunkelheit und Eiseskälte erfüllt. Ein modriger Geruch lag in der Luft. Boden und Wände waren rußig und feucht, an den Seiten die Umrisse einiger stählerner Regale mit Kisten und Blechdosen. Der Junge öffnete die Augen. Die Sprungfedern der schäbigen Matratze stachen ihm in die Rippen. Vorsichtig richtete er sich auf. Er fror, Schwindel erfasste ihn und Hunger breitete sich als Schmerz in seinem Magen aus. Mit der Zunge fuhr er sich über die aufgesprungenen Lippen. Vor ihm lag eine zerbrochene Schale mit einem letzten harten Brotkanten. Die Kanne war umgekippt. Nur noch ein feuchter Fleck auf dem staubigen Steinboden. Sein schmächtiger Körper tat weh, Arme und Beine fühlten sich taub an. Angst. Mit aller Gewalt kehrte sie zurück. In der Ecke zeichnete sich ein dunkler Haufen ab. Eine Kinderuniform. Ihn ergriff ein Schaudern. Was hatte er getan? Er musste fort. So schnell wie möglich. Hastig langte er in die Brusttasche seiner Jacke und zog zwei zerknickte Fotos hervor. Eine Frau, ein Mann, zwei Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Alle in dunkler Kleidung. Die Hände artig vorne gefaltet. Mit großen Augen starrten die beiden Kinder in die Kamera. Der Mann blickte ernst. Nur die Frau trug ein leichtes Lächeln. Das Blond ihrer Locken stach genauso hervor wie das kurze helle Haar des kleinen Jungen. Der Mann und das Mädchen waren dunkelhaarig. Im Hintergrund ein Ladeneingang – und ein Schild. Abraham Torani Bücher. Auf dem anderen Foto ein Junge mit fröhlichem Blick, in der Uniform der Pimpfe. Das Mädchen spöttisch lachend mit Dirndl und Zöpfen. Grenzenlose Trauer und Schmerz erfassten ihn. Er streichelte die beiden Bilder und schob sie in die Tasche zurück. Sein Blick fiel auf das winzige, zersplitterte Fenster unterhalb der Kellerdecke. Das offenstehende Gitter klapperte leise vor sich hin. Er stand auf, schritt mit wackligen Beinen auf die Regale zu, fasste nach den stählernen Stützen, suchte auf den Einlegebögen Halt und kletterte empor, bis er inmitten von Glassplittern vor der kleinen Kellerluke hockte. Das Metallregal quietschte und scheppernd fiel eine Dose zu Boden. Er drückte den rostigen Metallriegel zur Seite und riss das Fenster auf. Licht und kalte Luft strömten ihm entgegen, dann zwängte er sich mühsam und mit letzter Kraft durch die schmale Öffnung. Er blinzelte. Seine Augen tränten. Der Junge versuchte, sich aufzurichten. Seine Beine zitterten. Ein eisiger Wind streifte ihn, bevor er zusammenbrach. Er merkte nicht mehr, wie jemand ihn hochnahm und davontrug.
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Ich schrieb: Ja klar! Ich erzähle auch nichts von Tory! Und fügte einen Smiley mit Reißverschlussmund hinzu.
Chiaras Antwort kam prompt. Super! Sieh zu, dass du deine Mutter überzeugen kannst! Ich drücke dir die Daumen!
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