Karriere oder Jakobsweg?
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Sabine Dankbar. Karriere oder Jakobsweg?
Vorwort
I. Mut zu Lebensbrüchen
II. Auf dem Jakobsweg. Sonntag, 21. Mai 2006. Münster – Clermont-Ferrand
Montag, 22. Mai 2006. Clermont-Ferrand – St. Jean-Pied-de-Port
1. Pilgertag, Dienstag, 23. Mai 2006. St. Jean-Pied-de-Port – Roncesvalles
2. Pilgertag, Mittwoch, 24. Mai 2006. Roncesvalles – Larrasoana
3. Pilgertag, Donnerstag, 25. Mai 2006. Larrasoana – Pamplona
4. Pilgertag, Freitag, 26. Mai 2006. Pamplona – Puente la Reina
5. Pilgertag, Samstag, 27. Mai 2006. Puente la Reina – Estella
6. Pilgertag, Sonntag, 28. Mai 2006. Estella – Los Arcos
7. Pilgertag, Montag, 29. Mai 2006. Los Arcos – Logroño
8. Pilgertag, Dienstag, 30. Mai 2006. Logroño – Nájera
9. Pilgertag, Mittwoch, 31. Mai 2006. Nájera – Grañón
10. und 11. Pilgertag, 1. – 2. Juni 2006. Grañón – Belorado – Agés
12. Pilgertag, 3. Juni 2006. Agés – Burgos
13. und 14. Pilgertag, 4. – 5. Juni 2006. Burgos – Hontanas
15. bis 17. Pilgertag, 6. – 8. Juni 2006. Hontanas – Boadilla del Camino – Carrión de los Condes – Terradillos de los Templarios
18. Pilgertag, 9. Juni 2006. Terradillos de los Templarios – Sahagún – León
19. und 20. Pilgertag, Samstag und Sonntag, 10. – 11. Juni 2006. Léon
21. und 22. Pilgertag, 12. – 13. Juni 2006. León – Hospital de Órbigo – Astorga
23. Pilgertag, 14. Juni 2006. Astorga – Rabanal del Camino
24. Pilgertag, 15. Juni 2006. Rabanal del Camino – Molinaseca
25. und 26. Pilgertag, 16. – 17. Juni 2006. Molinaseca – Cacabelos – La Faba
27. und 28. Pilgertag, 18. – 19. Juni 2006. La Faba – Triacastela – Barbadelo/O Mosteiro
29. bis 31. Pilgertag, 20.–22. Juni 2006. Barbadelo – Ligonde – Pontecampaña – Arzúa
32. Pilgertag, Freitag, 23. Juni 2006. Arzúa – Lavacolla
33. Pilgertag, 24. Juni 2006. Lavacolla – Santiago de Compostela
25. – 27. Juni 2006. Die letzten Tage in Santiago de Compostela
III. Neue Lebenswege
Dank
Отрывок из книги
Sabine Dankbar
Karriere
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Auf dem Weg nach Hause hatte ich an diesem Sonntagabend im Auto sehr viel Zeit meinen Tränen freien Lauf zu lassen und nachzudenken. Es war sehr viel Schmerz in mir, trotzdem konnte ich fahren, es war, als ob das Fahren auf der dunklen Autobahn meinen Kummer aus mir herausspülte und Platz machte, damit meine Gedanken frei fließen konnten. Ich ließ mein ganzes Erwachsenenleben Revue passieren, erinnerte mich an Schönes, an Trauriges, an meine ersten Berufspläne nach dem Abitur, meine beruflichen Stationen, meine erste große Liebe, meine erste Ehe, meine Partnerschaft danach. Ich fragte mich: Was macht dir so richtig Freude in deinem Leben? Wo sind deine Talente, was hast du aus ihnen gemacht? Was wünschst du dir am meisten? Bist du wirklich glücklich oder fehlt dir etwas? Warum waren meine Beziehungen gescheitert, warum hatte meine Ehe nicht gehalten? War ich bei der Liebe immer dem gleichen Muster gefolgt, hatte mir einfach den falschen Mann ausgesucht? Wurde ich deshalb nicht geliebt, weil ich die Liebe, die mir im Laufe der Jahre für mich selbst abhandengekommen war, bei anderen suchte und damit jeden Mann überforderte? Ich ging mit mir selber schonungslos ins Gericht, gab mir auf alle Fragen ehrliche Antworten, es hörte ja keiner zu. Aber es gab auch Fragen, auf die ich keine Antworten hatte, da blieb es in mir einfach stumm. Auf dieser Fahrt begriff ich, dass nur ich selbst die noch fehlenden Antworten finden konnte, ich allein war dafür verantwortlich, niemand sonst. Auch wurde mir klar, dass ich dafür Zeit brauchte. Was hatte Bernhard von Clairvaux noch geschrieben: »Es ist viel klüger, Du entziehst Dich von Zeit zu Zeit Deinen Beschäftigungen, als dass sie Dich ziehen und Dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem Du nicht landen willst.« Ich wollte mir nicht länger den Kopf darüber zerbrechen, ob ich so viel arbeitete, weil ich keine eigene Familie hatte oder ob ich keine Familie hatte, weil ich so viel arbeitete. Ich hatte es satt, als Karrierefrau abgestempelt zu werden. Ich wollte einfach nicht länger zwischen zwölf und vierzehn Stunden am Tag mit meinem Beruf verbringen, um am Ende meiner Berufslaufbahn alleine und eine dieser unzufriedenen Modetanten zu sein.
Als ich in Münster ankam, hatte ich Entscheidungen gefällt, die mein Leben verändern sollten. Ich war mir ganz sicher. Ich wollte noch in der gleichen Woche kündigen, ich wollte die Modebranche verlassen und noch mal etwas ganz Neues beginnen. Was das sein könnte, darüber würde ich in aller Ruhe nachdenken und die Zeit würde mir dabei helfen. Kurz nach meinem letzten Arbeitstag wollte ich mich auf den Weg nach Santiago de Compostela machen und mich endgültig zu dem spirituellen Seminar zwischen den Jahren anmelden. Dem nächsten Mann, in den ich mich verlieben sollte, wollte ich von vornherein klaren Wein einschenken: »Eine eigene Familie ist für mich wichtig. An einer Beziehung nach dem Motto, wir schauen mal, was draus wird, und lassen alles ganz langsam auf uns zukommen, habe ich keinerlei Interesse.«
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