Romantik an Rhein und Main
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Sabine Gruber. Romantik an Rhein und Main
Romantik an Rhein und Main
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Inhalt
Frankfurt RheinMain ist romantisiert
Hilmar Hoffmann. Zur Einstimmung
Wolfgang Bunzel/Michael Hohmann/Hans Sarkowicz. Eine historische, touristische und kulturtopographische Vermessung der Romantik an Rhein und Main
Walter Scharwies. Alzenau
Sabine Gruber. Aschaffenburg
Peter Lentwojt. Bacharach, St. Goarshausen und die Loreley
Gertrude Cepl-Kaufmann. Mythos Rhein. Vom romantischen Traum zur politischen Instrumentalisierung
Vorboten
Von Jena an den Rhein. Genese und Weltgefühl der Romantik
Vom romantischen ‚Irgendwo‘ zur rheinromantischen Besetzung
Matthias Schmandt. Bingen
Alexander Pechmann. Burg Frankenstein
Michael Hohmann. Eppstein
Wolfgang Bunzel. Frankfurt am Main
Irene Haberland. Die Rhein-Main-Region als Kreuzungspunkt der Nationen
„The castellated Rhine“ – Englische Künstler als Vermittler zwischen Deutschland und England
Die Franzosen und der Rhein
Die Rheinlandschaft im Blickpunkt der Künstler aus südlicheren Ländern
Frankfurter Verleger als internationale gesellschaftliche Kristallisationspunkte
Frankfurter Kunstsammlungen: ein Ausblick
Hans Sarkowicz. Gelnhausen und Meerholz
Heiner Boehncke. Hanau
Armin Schlechter. Koblenz
Gerhard Kölsch. Die Entdeckung des Taunus als ‚romantische‘ Landschaft
„in monte Tauno“
Badegäste und frühe Gipfelstürmer
Künstler auf ‚malerischer Reise‘
Romantische Täler, hohe Burgen und alte Sagen
Bergfeuer und Turnfeste
Michael Grus. Mainz
Marita Metz-Becker. Marburg
Wolfgang Bunzel. Niederwald und Ostein-Park
Michael Hohmann. Europäische Beiträge zur Romantik an Rhein und Main
Florian Balke. Oestrich-Winkel
Jürgen Eichenauer. Offenbach am Main
Holger Schwinn. Rödelheim
Rolf Göttert. Rüdesheim
Wolfgang Bunzel „Welche Freude ein Frankfurter zu sein“. Die Familie Brentano an Rhein und Main
Oliver Bock. Schlangenbad
Paul-Hermann Gruner. Starkenburg
Joachim Seng. Trages
Viola Bolduan. Wiesbaden und Biebrich
Siglen
Bildnachweis
Informationen zum Buch
Informationen zu den Autoren
Отрывок из книги
Wolfgang Bunzel, Michael Hohmann, Hans Sarkowicz (Hrsg.)
Eine Topographie
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Das gilt in besonderer Weise für die romantischen Intellektuellen. Die Romantik als literarische Bewegung weist ja mehrere, sukzessiv einander ablösende Zentren auf: Sie beginnt in Jena (mit Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Ludwig Tieck, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Caroline Michaelis-Böhmer-Schlegel, Dorothea Mendelssohn-Veit-Schlegel, Johann Wilhelm Ritter sowie dem korrespondierend teilnehmenden Friedrich von Hardenberg, genannt Novalis, und – in der späten Phase – Clemens Brentano),46 verlagert sich dann nach Heidelberg (mit Clemens Brentano, Achim von Arnim, Joseph Görres, Friedrich Creuzer und Joseph von Eichendorff)47 und weist schließlich einen markanten Schwerpunkt in Berlin (mit Ludwig Tieck, Wilhelm Heinrich Wackenroder, Friedrich Schlegel, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Clemens Brentano, Achim von Arnim, Bettine von Arnim, Friedrich de La Motte-Fouqué, E.T.A. Hoffmann, August Wilhelm Schlegel, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling)48 auf. Daneben gibt es freilich weitere Zentren in Dresden (mit Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Gotthilf Heinrich Schubert, Adam Müller, E.T.A. Hoffmann, Friedrich Schlegel, Ludwig Tieck)49, Wien (mit Friedrich Schlegel, August Wilhelm Schlegel, Adam Müller, Joseph von Eichendorff und Clemens Brentano)50 und München (Ludwig Tieck, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Bettine Brentano, Johann Wilhelm Ritter, Joseph Görres, Clemens Brentano)51.
Schon in der mittleren Phase der Romantik koexistierten verschiedene Zentren nebeneinander. Die Pluralisierung der Bewegung, die mit einer zunehmenden regionalen Differenzierung einherging – man kann deshalb mit Fug und Recht von einer „Romantik der Regionen“ sprechen52 –, macht es nötig, stärker als bisher nach Subzentren der Romantik Ausschau zu halten. Auf der Suche danach geraten diverse weitere Orte in den Blick, denen zwar kein vergleichbares Gewicht wie den bekannten Zentren zukommt, die aber zumindest Ansätze intellektueller Gruppenbildung aufweisen. Marburg etwa stellt fraglos ein solches romantisches Nebenzentrum dar53, ebenso das bayerische Landshut54. In anderen Städten wiederum gab es zwar gleichfalls Bemühungen um personelle Agglomeration und Vernetzung, allerdings blieben diese stecken, bevor ein regionales Subzentrum entstand. Als Anschauungsmodell für den gescheiterten Versuch, mit Hilfe strukturbildender Maßnahmen einen neuen personellen Schwerpunkt zu schaffen, kann beispielsweise Kassel dienen, wo trotz Clemens Brentanos Anstrengungen, befreundete Kollegen wie Achim von Arnim in die Stadt zu ziehen und einen Verleger für gemeinsame Publikationsprojekte zu finden, keine auch nur kurzzeitige Etablierung von Gruppenstrukturen gelang.55
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