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Sam Watkins. Co. Aytch - Erinnerungen eines Konföderierten an den Bürgerkrieg
Widmung des Autors
Vorwort des Übersetzers
Kapitel 01: Rückblick
Kapitel 02: Shiloh
Kapitel 03: Corinth
Kapitel 04: Tupelo
Kapitel 05: Kentucky
Kapitel 06: Murfreesboro
Kapitel 07: Shelbyville
Kapitel 08: Chattanooga
Kapitel 09: Chickamauga
Kapitel 10: Missionary Ridge
Kapitel 11: Dalton
Kapitel 12: Hunderttageschlacht
Kapitel 13: Atlanta
Kapitel 14: Jonesboro
Kapitel 15: Vorstoß nach Tennessee
Kapitel 16: Schlachten in Tennessee
Kapitel 17: Die Kapitulation
Anhang
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Widmung des Autors
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Zwei Tage nachdem wir Warm Springs verlassen hatten, erreichten wir Big Springs. Es war August und trotzdem hatte sich Reif gebildet, wie man ihn sonst nur im Winter sah. Die Yankees waren angeblich in unserer unmittelbaren Nähe und Hauptmann Feild wurde mit einer Abteilung von zehn Mann zum Kundschaften vorgeschickt. Ich war in dieser Abteilung und als wir an jenem Abend das Lager verließen war es dunkel und trüb und der Regen nieselte herab. Nach einiger Zeit wurde der Regen heftiger und heftiger und bald waren wir alle bis auf die Knochen durchnässt - einschließlich unserer Musketen, Patronen und des Pulvers. Während ich am nächsten Morgen bei Anbruch des Tageslichts Wache stand, sah ich, wie sich eine Gruppe von 25 bis 30 Yankees näherte, also hob ich meine Muskete, um zu feuern und drückte den Abzug, aber es knallte lediglich das Zündhütchen. Sie entdeckten mich und gaben drei oder vier Schüsse auf mich ab, aber auch bei ihnen knallten nur die Zündhütchen, auch ihr Pulver war nass. Noch bevor ich ein neues Hütchen aufsetzen konnte, kam Hauptmann Feild mit seinem siebenschüssigen Gewehr angerannt und mit seinem ersten Schuss tötete er einen Yankee. Ich habe vergessen, wie viele er genau erwischte, aber wenn ich mich nicht irre, waren es 20 oder 21, denn ich erinnere mich, dass der Vorfall damals in beinahe jeder konföderierten Zeitung stand und der allgemeine Kommentar war, jeder Südstaatler sei so viel wert wie 20 Yankees. Wir blieben dicht an den Flüchtenden dran und ein wirklich tapferer und großmütiger Yankee, den es schwer erwischt hatte, sagte: „Meine Herren, Sie haben mich getötet, aber keine hundert Meter von hier steht unsere Hauptlinie.“ Wir gingen nicht weiter, sondern blieben genau dort, wo wir waren und nachdem wir aus dem verwundeten Yankee möglichst viele Informationen herausgeholt hatten, kehrten wir zum Lager zurück.
Eines Abends kam General Lee in unser Lager. Er war ein gutaussehender Gentleman und trug einen Schnurrbart. Seine Kleidung bestand aus blauem Baumwollstoff und insgesamt sah er aus wie der Großvater eines braven Burschen. Mir war danach, zu ihm hin zu gehen und ihm „einen guten Abend, Onkel Bob!“ zu wünschen. Wenn ich heute so darüber nachdenke, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich es nicht vielleicht sogar getan habe. Ich erinnere mich, dass ich mich in seiner unmittelbaren Nähe hinsetzte und seinem Gespräch mit den Offizieren unseres Regiments lauschte. Sein Auftreten war ruhig und beherrscht, seine Stimme war freundlich und milde und seine Augen waren so sanft wie die einer Taube. Das Gesamtbild seiner Person, seines Aussehens und seines Gebarens ergab eine Art freundlichen und beruhigenden Magnetismus, der jeden zu ihm hin zog und uns ihn lieben, respektieren und verehren ließ. Ich verliebte mich in den alten Herrn und es war mir danach, auf immer in seiner Nähe zu bleiben. Ich weiß, dass ich niemals einen besser aussehenden Mann noch einen Menschen mit freundlicherem und angenehmerem Gebaren getroffen habe. Sein Pferd stand dort und knabberte am Gras herum und als ich sah, dass Lee bereit war, aufzubrechen, rannte ich los, fing das Pferd ein und führte es zu ihm. Er ergriff die Zügel und sagte: „Danke, mein Sohn“ und als er weg ritt, ging mein Herz mit ihm. Er hatte niemanden von seinem Stab mit sich; er trug weder Schwert noch Pistole oder irgendein Abzeichen seines Ranges. Das Einzige, an das ich mich erinnere, war ein Opernglas, das ihm an einem Riemen über die Schulter hing.
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