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Dramen 1928-1930
Rausch verandert das Leben der Menschen nicht weniger als Langeweile - das Leben mit seiner Vielfaltigkeit, sei-nen Abenteuern und seinen Gefahren. ›Im Spiel der Sommerlufte‹ wird »ein Stuck ›Sommernacht‹ lebendig« - das Unbedenkliche gewinnt die Dimension des Verantwortungsfreien; Treue wird zur Fiktion. Nach Abschlu? dieses Stucks hat Schnitzler 1930 zu einem weiteren, ›Landsknecht‹, lediglich einen skizzenartigen Entwurf mit einigen Dialogpassagen gemacht, doch er gibt damit einen deutlichen Blick frei in seine Werkstatt. Das letzte, was er fur das Theater schrieb, ist ein Drama in neun Bildern, ›Zug der Schatten‹; es ist unvollendet geblieben, d. h., Schnitzler hat es einer letzten Bearbeitung zur Buhnenreife nicht mehr unterziehen konnen. Der Titel wirkt wie ein Nocheinmal der alten Szene Wien und der alten Gestalten, und tatsachlich finden sich viele Gedanken und Charakterzuge hier aus seinen fruheren Werken zitathaft wieder. Es herrscht auch hier ganz bewu?t jene peinliche Atmosphare des Indiskreten, denn »von der Ehrlichkeit zur Indiskretion ist eben auch nur ein Schritt«. »Gefahrliches Spiel oder lacherlicher Ernst - in der Liebe gibt es keine andern.«