Und waren voll Trauer und Sehnsucht
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Sebastian Kreuz. Und waren voll Trauer und Sehnsucht
Und waren voll Trauer und Sehnsucht
Vorwort
1. Kapitel: Die Erfindung der Liebe im Paradies
2. Kapitel: Die Frau in der Mitte (Jesus und die Ehebrecherin)
3. Kapitel: Und waren voll Trauer und Sehnsucht (Die Nixe im Teich)
4. Kapitel: Der vergessene Leichnam (Die verlorene Liebe im Traum)
5. Kapitel: Der die Gattin also zweimal verlor (Orpheus und Eurydike)
6. Kapitel: Eine Zwischenbilanz und ein Rückblick auf den Anfang
7. Kapitel: Der alternde Mann und die junge Geliebte
8. Kapitel: Ich will Dir noch die zehn Jahre des Affen geben (Die Lebenszeiten)
9. Kapitel: Mich treibt ein unbezwinglich Sehnen (Goethe und Ulrike von Levetzow)
10. Kapitel: Warum ergötzest du dich an der Fremden (Salomon über den Ehebruch)
11. Kapitel: Liebe in der Altsteinzeit
12. Kapitel: Welche sterben wenn sie lieben (Heinrich Heines Asra)
Epilog: Warum der Apostel Paulus die Liebe der Hochzeiter verfehlt
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Und waren voll Trauer und Sehnsucht
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Die höhere Macht vernimmt die stumme, unbewusste Klage des Gärtners und Wildhüters und arbeitet an einer Lösung. Und der Schöpfer lässt sich etwas einfallen. Der einfachste Weg wäre sicher, ein Duplikat des bisherigen Unikats Mensch zu schaffen. Doch das bewährte Verfahren, aus Lehm einen Körper zu formen und ihm Leben einzuhauchen, wird nicht wiederholt. Denn es soll das Gleiche und dennoch Andere in Einem werden. Dazu bedarf es einer Methode, die getrost als die erste Operation in der Geschichte des Kosmos bezeichnet werden darf. Der Gartenmensch wird in einen Tiefschlaf versetzt, einer Rippe beraubt. Aus diesem Material formt die Schöpfermacht eine Frau, die der Mensch spontan als ihm zugehörig erkennt. Die Ableitung von sich selbst erleichtert offenbar die Zuordnung und Erkennung: mir zugehörig, von mir genommen! Ein Duplikat oder der Blick in den Spiegel hätte diesen entscheidenden Schritt des Menschen aus Einsamkeit, sexueller Unbestimmtheit und fehlendem Selbstbewusstsein nicht vermocht. Eins an Leib und Seele sollen die beiden nun sein. Aus dem Gärtner und Wildhüter ist ein Mann geworden, der den ersten und einzigen Auftrag für eine mögliche Zukunft von späteren Nachfolgern des Ur-Paares erhält: Vater und Mutter zu verlassen, „um mit seiner Frau zu leben.“
Damit endet die Schöpfung. Es kommt nichts Neues mehr hinzu. Die folgenden Turbulenzen zerstören die Gartenidylle. Und zuletzt werden die beiden aus dem Paradies vertrieben und – als Paar – aufgefordert, fortan ihre eigene Geschichte zu schreiben und zu leben.
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