Toxische Männlichkeit
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Sebastian Tippe. Toxische Männlichkeit
TOXISCHE. MÄNN. LICH. KEIT
Inhaltsverzeichnis
Vorwort von Christina Mundlos
1. Einführung in das Thema. 1.1 EINLEITUNG
1.2 DIE SOZIALE KONSTRUKTION VON GESCHLECHT
Geschlecht ist eine soziale Kategorie
Geschlechterstereotype
Definition Sexismus
Definition Diskriminierung
Definition von Männlichkeit
Was ist toxische Männlichkeit?
Der Begriff „Toxische Männlichkeit“
2. Wo zeigt sich toxische Männlichkeit?
2.1 MÄNNER ALS GEWALTTÄTER
Häusliche Gewalt und Femizide
Sexuelle Gewalt
Das Ausmaß ist viel höher
Gewalt in der Corona-Krise
Schutz für betroffene Frauen: Frauenhäuser und Schutzwohnungen
Strafvollzug
Gewalt unter der Geburt
Genitalverstümmelungen von Mädchen
Brustbügeln
Die Jagd
2.2 MÄNNER IM ÖFFENTLICHEN RAUM
Manspreading/raumaneignendes Verhalten
Manspreadingwalk
Mansplaining
Whataboutism und Derailing
Hepeating
Marginalisierung weiblicher Expertinnen am Beispiel Corona
Sprache
Objektivierung/Sexualisierung
Dick Pics
Schwangerschaftsabbruch
Gender Data Gap
Rap
Hörspiele
Filme und Serien
#toxicdriver
2.3 MÄNNER AM ARBEITSPLATZ. Verdienst & Rente
Gender Care Gap und Care-Berufe
Führungspositionen, Vorstände und Politik
Negative Wahrnehmung von Kompetenzen von Frauen
Diskriminierung von Schwangeren und Müttern
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Bundeswehr
Polizei
2.4 MÄNNER UND SEXUALITÄT
Sexualität
Prostitution
Pornografie
2.5 MÄNNER IN DER FAMILIE UND PARTNERSCHAFT. Elternzeit
Familienarbeit
Unterhalt
Kontaktabbruch zu den eigenen Kindern
Trösten
Heirat
2.6 MÄNNER UND IHRE GESUNDHEIT
2.7 ZUSAMMENHANG VON ANTIFEMINISMUS, ANTISEMITISMUS UND RASSISMUS
„Pick-Up-Artists/Pick-Up-Assholes“
Toxische Männlichkeit: Rechtsextreme terroristische Anschläge
Incels
3. Wie kann toxische Männlichkeit abgebaut werden?
3.1 SELBSTREFLEXION. Anerkennen
Beschäftigung mit dem Feminismus und mit toxischen Anteilen
Jeder Mann war bereits Täter
Beschäftigung mit den eigenen Gefühlen
Abgeben von Privilegien
Keinen Dank erwarten
Frauen sind nicht für die Aufklärung von Männern zuständig
Reflektion der Mediennutzung
Freundschaften
Verbündete
Männliche Performance
Intersektionalität
Auseinandersetzung mit den Erlebniswelten von Frauen
3.2 MÄNNER ALS GEWALTTÄTER. Aggressionen und Gewalt
Konflikte gewaltfrei lösen
Schreite ein, wenn Männer Frauen belästigen
Gewalt unter der Geburt
K.-o.-Tropfen
Waffen
Kampfsport
Körperhaltung und Körperposition
Gewalt in der Kindererziehung
Wettstreit
Woher die Bedrohung kommt
3.3 MÄNNER IM ÖFFENTLICHEN RAUM. Wenn Männer im Dunkeln oder an abgelegenen Orten Frauen begegnen …
Hinterherpfeifen und starren
„Flirten ist seit #metoo verboten“
Berührungen
Dick Pics
Mansplaining
Hepeating
Frauen sollten nicht unterbrochen werden
Frauen zuhören und ihre Lebensrealität anerkennen
Kein Whataboutism – „Was ist mit …?“
Sexistische Sprüche
Unterstützung von feministischen Medien
Spenden
Sprache
Leistungen von Frauen sichtbar machen
Begrüßung unter Männern
Victim blaming (Täter-Opfer-Umkehr)
Manspreading
Raum aneignen: Lautstärke
Raumaneignen: Spielverhalten
Angeben
Raumaneignen: Auf den Boden spucken
#toxicdriver
Wichtige Jahresdaten
Gender Data Gap
3.4 MÄNNER AM ARBEITSPLATZ. Einstellungsverfahren und Führungspositionen
Frauen dürfen nicht benachteiligt werden, weil sie Kinder haben oder welche bekommen könnten
Höhe des Gehaltes von Frauen
Vorstände und Politik
Keine Belästigung von Frauen
Lobe Frauen
Leistungsgedanke unter Männern
3.5 MÄNNER UND SEXUALITÄT. Nein heißt Nein – nur Ja bedeutet Ja!
Sexualität
Der weibliche Körper
Verhütung
Menstruation
Pornografie
Eifersucht: Masturbation
Prostitution
BDSM
Recht auf Sex …
3.6 MÄNNER IN DER FAMILIE UND PARTNERSCHAFT. Fehler zugeben und sich entschuldigen
Gemeinsame Haushaltsaufgaben
Wenn sich Kinder dreckig machen …
Respektiere die Grenzen der Partnerin
Krankheit
Die Welt dreht sich …
Auch die Partnerin braucht einmal frei
Muttertag und Vatertag
Elternzeit und Arbeitszeit
Kindererziehung
Abwesende Väter
Trösten
Trennung
Unterhalt
Kindern ein feministisches Vorbild sein
Taschengeld
Lasst auch Töchter die Welt erkunden
Fußball für Mädchen?
Heirat
Bewertung von Frauenkörpern
Körpergröße und Verdienst bei der Wahl der Partnerin
Geschlechterstereotype bei Kindern
Ghosting
Toxische Männlichkeit in der Corona-Krise
3.7 MÄNNER UND IHRE GESUNDHEIT. Vorsorgeuntersuchungen
Therapie
Stress
Gesunde Ernährung
Peniswaschen
Den Penis nach dem Urinieren säubern
Händewaschen
3.8 FORDERUNGEN
3.9 SHESPECT – UNTERSTÜTZUNG FÜR FRAUEN BEI HATE SPEECH UND SEXISMUS E. V
3.10 GRUPPE „TOXISCHE MÄNNLICHKEIT – ERKENNEN, REFLEKTIEREN UND VERÄNDERN“
3.11 FEMINISTISCHE JUNGENARBEIT
Praxisbeispiele
3.12 METHODENBEISPIELE
Methode: Nähe und Distanz
Methode: Körpersprache und Körperposition
Methode: Gehalt
Methode: Gefühle
Methode: Comic
Methode: Sprache
Methode: Quiz
4. Erfahrungsberichte
Ein Rückblick aufs Jetzt
Sozialisation zu toxischer Männlichkeit in der Schule & toxische Männlichkeit im Urlaub
Als hochsensibler Junge in unserer Gesellschaft
Die Auswirkungen von Pornografie auf mich
Der Freier. Warum Männer zu Prostituierten gehen, und was sie über diese denken (Mau 2016)
Freier
Komplizen. Sie wissen genau, was sie tun
Über andere Frauen. Ehefrauen und Freundinnen
Der nette Freier
Warum Männer zu Prostituierten gehen
Vom Freier zum Täter
Prostitution geht alle Frauen an
Erlebnisbericht eines DS-Lehrers (Oberstufe)
War vor Corona alles so toll? oder könnte die Zeit des Lockdowns eine Chance (gewesen) sein?
Einleitung
Im Club
Erklärungsversuch
Toxische Männlichkeit?
Kampfsport und toxische Männlichkeit
Der Weg in die Kampfsportwelt
(Männliche) Gewalt im Kampfsport
Toxische männliche Trainer
Abwertung von Weiblichkeit und Frauenhass im Judo
Kampfsport legt Finger in die Wunde verunsicherter Männlichkeitsbilder
Ein Judotraining jenseits toxischer Männlichkeit?
Wo können Kinder hingehen, um selbstbewusster zu werden?
5. Perspektive
6. Literaturverzeichnis
Отрывок из книги
Sebastian Tippe
Erkennen, reflektieren, verändern
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Armbruster (2010, S. 18) fasst unsere patriarchale Gesellschaft wie folgt zusammen: „Tatsache ist, dass die Erde in der heutigen Zeit, bis auf ein paar Alibifrauen, von Männern geführt wird. Diese geschlechtsspezifische Einseitigkeit, in Form einer patriarchal-männlichen Dominanz, führt zu einer Schieflage unserer Gesellschaft. Und diese patriarchal-männliche Dominanz finden wir ja in der heutigen Gesellschaft wirklich überall. Überall auf der Welt sind Patriarchen in Führungspositionen: In den Theologien, in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kriegsführung. Das Kapital liegt fast ausschließlich in den Händen von patriarchalen Männern, patriarchalen Männern gehört das Land. Und das Ergebnis von dieser patriarchal-männlichen Dominanz ist, dass das menschliche Leben, und das vieler anderer Spezies auf der Erde massiv bedroht ist. Probleme, wie ein von Menschen verursachter Klimawandel mit all seinen Auswirkungen, eine Versorgung mit sauberem Wasser, weltweit ein zu hohes Bevölkerungswachstum, viele Kriege militärischer und wirtschaftlicher Art, unser Finanzdesaster, das durch übermäßige Gier und damit verbundene Spekulationen ausgelöst wurde: All das sind Probleme, die uns hinlänglich bekannt sind und, wenn wir weiter hingucken, wissen wir auch, dass diese Probleme eben durch diese, heute weltweit herrschende, patriarchal männliche Dominanz bedingt sind.“ Guido Zurstiege (vgl. 2001, S. 201) schreibt: „In einer patriarchalen Gesellschaft ist es eben normal, Mann zu sein“.
Um nun Männlichkeit und männliche Sozialisation zu definieren, zu verorten und greifbar zu machen, ist zunächst bedeutsam, dass es nicht die eine Männlichkeit gibt. Männlichkeit beschreibt ein Kontinuum von möglichen sozialisationsbedingten Denk-, Verhaltens- und Präsentations-/Performancemustern. Bestimmte Muster sind jedoch übergeordnet feststellbar – beispielsweise ein überdurchschnittliches Konkurrenzdenken, der Wettkampf unter Männern oder die Abwertung von Frauen. Männlichkeit entsteht im Sozialisationsprozess durch unterschiedliche Aspekte. Einer dieser Aspekte besteht in der Abgrenzung: Männlich zu sein bedeutet auf der einen Seite nicht schwach und auf der anderen Seite stark zu sein (vgl. Heimvolkshochschule: Alte Molkerei Frille 1988, S. 65 ff.). Da Weiblichkeit gesellschaftlich als schwach bewertet wird (wir kennen die Formulierung des angeblich starken und schwachen Geschlechts) bedeutet dies für die Jungen, nicht weiblich sein zu dürfen oder so zu wirken. Der französische Soziologe und Sozialphilosoph Pierre Bourdieu (vgl. 1997, S. 215) konstatiert, dass Männlichkeit immer in Abgrenzung gegenüber Frauen und anderen Männern verstanden werden muss, wobei Männer diejenigen sind, die gegenüber Frauen dominieren wollen. Schnerring und Verlan (2014, S. 119) schreiben dazu: „‚Warmduscher‘, ‚Weichei‘, ‚Schwächling‘, ‚Muttersöhnchen‘ – Jungen lernen früh, dass es wichtig ist, sich von dem, was als weiblich gilt, zu distanzieren.“
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