Toxische Männlichkeit

Toxische Männlichkeit
Автор книги: id книги: 1973535     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 1411,06 руб.     (13,79$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Зарубежная психология Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783949104046 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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"Toxische Männlichkeit" beschreibt schädliche männliche Verhaltensweisen: sich über Leistung definieren, Grenzen ignorieren, Frauen abwerten oder Gewalt ausüben. Der Pädagoge, Dozent und Blogger Sebastian Tippe erklärt, wie sich toxische Männlichkeit auswirkt: wie Männer in Familie und Partnerschaft, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum auftreten, wie sie mit ihrer Gesundheit, Sexualität und mit Aggressionen umgehen. Der Autor bietet einen umfassenden Überblick über die gesellschaftlichen Bereiche, in denen toxische Männlichkeit deutlich wird. Er gibt Anregungen, um eigene problematische Anteile zu hinterfragen und zu bearbeiten, Privilegien abzulegen und Frauen im Kampf um Gleichberechtigung zu unterstützen. Elf sehr persönliche Erfahrungsberichte geben einen Einblick in unterschiedliche Erfahrungen mit toxischer Männlichkeit. <ul><li> Erkennen von Verhaltensmustern und Lösungsmöglichkeiten: Wie prägt Pornografie unser Liebesleben? Wieso akzeptieren wir Frauenhass im Rap? Wie reagieren wir auf Übergriffigkeiten im öffentlichen Raum?</li> <li>Feministisches Grundlagenwerk zur aktuellen Diskussion um # Toxic Masculinity #Manspreading (raumaneignendes Verhalten, z.B. in der Bahn), #Mansplaining (Mann erklärt Frauen ungefragt die Welt), #Whataboutism (Ablenkung von unliebsamer Kritik), #Hepeating (Männer geben Ideen von Frauen als ihre eigenen aus), #Marginalisierung (Expertinnen werden nicht gefragt)</li> <li>Feministische Jungenarbeit – Handwerkszeug für Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen in Jugendtreffs und der offenen Kinder- und Jugendarbeit</li> <li> Elf sehr persönliche Erfahrungsberichte von ExpertInnen, Müttern, Vätern und Betroffenen geben einen Einblick in unterschiedliche Erfahrungen mit toxischer Männlichkeit</li> <li> Auswirkungen toxischer Männlichkeit: Pornografie, Prostitution, Amokläufe, religiös, rassistisch und antisemitisch motivierte Gewalt, Massentierhaltung oder Klimazerstörung</li></ul>

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Sebastian Tippe. Toxische Männlichkeit

TOXISCHE. MÄNN. LICH. KEIT

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Christina Mundlos

1. Einführung in das Thema. 1.1 EINLEITUNG

1.2 DIE SOZIALE KONSTRUKTION VON GESCHLECHT

Geschlecht ist eine soziale Kategorie

Geschlechterstereotype

Definition Sexismus

Definition Diskriminierung

Definition von Männlichkeit

Was ist toxische Männlichkeit?

Der Begriff „Toxische Männlichkeit“

2. Wo zeigt sich toxische Männlichkeit?

2.1 MÄNNER ALS GEWALTTÄTER

Häusliche Gewalt und Femizide

Sexuelle Gewalt

Das Ausmaß ist viel höher

Gewalt in der Corona-Krise

Schutz für betroffene Frauen: Frauenhäuser und Schutzwohnungen

Strafvollzug

Gewalt unter der Geburt

Genitalverstümmelungen von Mädchen

Brustbügeln

Die Jagd

2.2 MÄNNER IM ÖFFENTLICHEN RAUM

Manspreading/raumaneignendes Verhalten

Manspreadingwalk

Mansplaining

Whataboutism und Derailing

Hepeating

Marginalisierung weiblicher Expertinnen am Beispiel Corona

Sprache

Objektivierung/Sexualisierung

Dick Pics

Schwangerschaftsabbruch

Gender Data Gap

Rap

Hörspiele

Filme und Serien

#toxicdriver

2.3 MÄNNER AM ARBEITSPLATZ. Verdienst & Rente

Gender Care Gap und Care-Berufe

Führungspositionen, Vorstände und Politik

Negative Wahrnehmung von Kompetenzen von Frauen

Diskriminierung von Schwangeren und Müttern

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

Bundeswehr

Polizei

2.4 MÄNNER UND SEXUALITÄT

Sexualität

Prostitution

Pornografie

2.5 MÄNNER IN DER FAMILIE UND PARTNERSCHAFT. Elternzeit

Familienarbeit

Unterhalt

Kontaktabbruch zu den eigenen Kindern

Trösten

Heirat

2.6 MÄNNER UND IHRE GESUNDHEIT

2.7 ZUSAMMENHANG VON ANTIFEMINISMUS, ANTISEMITISMUS UND RASSISMUS

„Pick-Up-Artists/Pick-Up-Assholes“

Toxische Männlichkeit: Rechtsextreme terroristische Anschläge

Incels

3. Wie kann toxische Männlichkeit abgebaut werden?

3.1 SELBSTREFLEXION. Anerkennen

Beschäftigung mit dem Feminismus und mit toxischen Anteilen

Jeder Mann war bereits Täter

Beschäftigung mit den eigenen Gefühlen

Abgeben von Privilegien

Keinen Dank erwarten

Frauen sind nicht für die Aufklärung von Männern zuständig

Reflektion der Mediennutzung

Freundschaften

Verbündete

Männliche Performance

Intersektionalität

Auseinandersetzung mit den Erlebniswelten von Frauen

3.2 MÄNNER ALS GEWALTTÄTER. Aggressionen und Gewalt

Konflikte gewaltfrei lösen

Schreite ein, wenn Männer Frauen belästigen

Gewalt unter der Geburt

K.-o.-Tropfen

Waffen

Kampfsport

Körperhaltung und Körperposition

Gewalt in der Kindererziehung

Wettstreit

Woher die Bedrohung kommt

3.3 MÄNNER IM ÖFFENTLICHEN RAUM. Wenn Männer im Dunkeln oder an abgelegenen Orten Frauen begegnen …

Hinterherpfeifen und starren

„Flirten ist seit #metoo verboten“

Berührungen

Dick Pics

Mansplaining

Hepeating

Frauen sollten nicht unterbrochen werden

Frauen zuhören und ihre Lebensrealität anerkennen

Kein Whataboutism – „Was ist mit …?“

Sexistische Sprüche

Unterstützung von feministischen Medien

Spenden

Sprache

Leistungen von Frauen sichtbar machen

Begrüßung unter Männern

Victim blaming (Täter-Opfer-Umkehr)

Manspreading

Raum aneignen: Lautstärke

Raumaneignen: Spielverhalten

Angeben

Raumaneignen: Auf den Boden spucken

#toxicdriver

Wichtige Jahresdaten

Gender Data Gap

3.4 MÄNNER AM ARBEITSPLATZ. Einstellungsverfahren und Führungspositionen

Frauen dürfen nicht benachteiligt werden, weil sie Kinder haben oder welche bekommen könnten

Höhe des Gehaltes von Frauen

Vorstände und Politik

Keine Belästigung von Frauen

Lobe Frauen

Leistungsgedanke unter Männern

3.5 MÄNNER UND SEXUALITÄT. Nein heißt Nein – nur Ja bedeutet Ja!

Sexualität

Der weibliche Körper

Verhütung

Menstruation

Pornografie

Eifersucht: Masturbation

Prostitution

BDSM

Recht auf Sex …

3.6 MÄNNER IN DER FAMILIE UND PARTNERSCHAFT. Fehler zugeben und sich entschuldigen

Gemeinsame Haushaltsaufgaben

Wenn sich Kinder dreckig machen …

Respektiere die Grenzen der Partnerin

Krankheit

Die Welt dreht sich …

Auch die Partnerin braucht einmal frei

Muttertag und Vatertag

Elternzeit und Arbeitszeit

Kindererziehung

Abwesende Väter

Trösten

Trennung

Unterhalt

Kindern ein feministisches Vorbild sein

Taschengeld

Lasst auch Töchter die Welt erkunden

Fußball für Mädchen?

Heirat

Bewertung von Frauenkörpern

Körpergröße und Verdienst bei der Wahl der Partnerin

Geschlechterstereotype bei Kindern

Ghosting

Toxische Männlichkeit in der Corona-Krise

3.7 MÄNNER UND IHRE GESUNDHEIT. Vorsorgeuntersuchungen

Therapie

Stress

Gesunde Ernährung

Peniswaschen

Den Penis nach dem Urinieren säubern

Händewaschen

3.8 FORDERUNGEN

3.9 SHESPECT – UNTERSTÜTZUNG FÜR FRAUEN BEI HATE SPEECH UND SEXISMUS E. V

3.10 GRUPPE „TOXISCHE MÄNNLICHKEIT – ERKENNEN, REFLEKTIEREN UND VERÄNDERN“

3.11 FEMINISTISCHE JUNGENARBEIT

Praxisbeispiele

3.12 METHODENBEISPIELE

Methode: Nähe und Distanz

Methode: Körpersprache und Körperposition

Methode: Gehalt

Methode: Gefühle

Methode: Comic

Methode: Sprache

Methode: Quiz

4. Erfahrungsberichte

Ein Rückblick aufs Jetzt

Sozialisation zu toxischer Männlichkeit in der Schule & toxische Männlichkeit im Urlaub

Als hochsensibler Junge in unserer Gesellschaft

Die Auswirkungen von Pornografie auf mich

Der Freier. Warum Männer zu Prostituierten gehen, und was sie über diese denken (Mau 2016)

Freier

Komplizen. Sie wissen genau, was sie tun

Über andere Frauen. Ehefrauen und Freundinnen

Der nette Freier

Warum Männer zu Prostituierten gehen

Vom Freier zum Täter

Prostitution geht alle Frauen an

Erlebnisbericht eines DS-Lehrers (Oberstufe)

War vor Corona alles so toll? oder könnte die Zeit des Lockdowns eine Chance (gewesen) sein?

Einleitung

Im Club

Erklärungsversuch

Toxische Männlichkeit?

Kampfsport und toxische Männlichkeit

Der Weg in die Kampfsportwelt

(Männliche) Gewalt im Kampfsport

Toxische männliche Trainer

Abwertung von Weiblichkeit und Frauenhass im Judo

Kampfsport legt Finger in die Wunde verunsicherter Männlichkeitsbilder

Ein Judotraining jenseits toxischer Männlichkeit?

Wo können Kinder hingehen, um selbstbewusster zu werden?

5. Perspektive

6. Literaturverzeichnis

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Sebastian Tippe

Erkennen, reflektieren, verändern

.....

Armbruster (2010, S. 18) fasst unsere patriarchale Gesellschaft wie folgt zusammen: „Tatsache ist, dass die Erde in der heutigen Zeit, bis auf ein paar Alibifrauen, von Männern geführt wird. Diese geschlechtsspezifische Einseitigkeit, in Form einer patriarchal-männlichen Dominanz, führt zu einer Schieflage unserer Gesellschaft. Und diese patriarchal-männliche Dominanz finden wir ja in der heutigen Gesellschaft wirklich überall. Überall auf der Welt sind Patriarchen in Führungspositionen: In den Theologien, in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kriegsführung. Das Kapital liegt fast ausschließlich in den Händen von patriarchalen Männern, patriarchalen Männern gehört das Land. Und das Ergebnis von dieser patriarchal-männlichen Dominanz ist, dass das menschliche Leben, und das vieler anderer Spezies auf der Erde massiv bedroht ist. Probleme, wie ein von Menschen verursachter Klimawandel mit all seinen Auswirkungen, eine Versorgung mit sauberem Wasser, weltweit ein zu hohes Bevölkerungswachstum, viele Kriege militärischer und wirtschaftlicher Art, unser Finanzdesaster, das durch übermäßige Gier und damit verbundene Spekulationen ausgelöst wurde: All das sind Probleme, die uns hinlänglich bekannt sind und, wenn wir weiter hingucken, wissen wir auch, dass diese Probleme eben durch diese, heute weltweit herrschende, patriarchal männliche Dominanz bedingt sind.“ Guido Zurstiege (vgl. 2001, S. 201) schreibt: „In einer patriarchalen Gesellschaft ist es eben normal, Mann zu sein“.

Um nun Männlichkeit und männliche Sozialisation zu definieren, zu verorten und greifbar zu machen, ist zunächst bedeutsam, dass es nicht die eine Männlichkeit gibt. Männlichkeit beschreibt ein Kontinuum von möglichen sozialisationsbedingten Denk-, Verhaltens- und Präsentations-/Performancemustern. Bestimmte Muster sind jedoch übergeordnet feststellbar – beispielsweise ein überdurchschnittliches Konkurrenzdenken, der Wettkampf unter Männern oder die Abwertung von Frauen. Männlichkeit entsteht im Sozialisationsprozess durch unterschiedliche Aspekte. Einer dieser Aspekte besteht in der Abgrenzung: Männlich zu sein bedeutet auf der einen Seite nicht schwach und auf der anderen Seite stark zu sein (vgl. Heimvolkshochschule: Alte Molkerei Frille 1988, S. 65 ff.). Da Weiblichkeit gesellschaftlich als schwach bewertet wird (wir kennen die Formulierung des angeblich starken und schwachen Geschlechts) bedeutet dies für die Jungen, nicht weiblich sein zu dürfen oder so zu wirken. Der französische Soziologe und Sozialphilosoph Pierre Bourdieu (vgl. 1997, S. 215) konstatiert, dass Männlichkeit immer in Abgrenzung gegenüber Frauen und anderen Männern verstanden werden muss, wobei Männer diejenigen sind, die gegenüber Frauen dominieren wollen. Schnerring und Verlan (2014, S. 119) schreiben dazu: „‚Warmduscher‘, ‚Weichei‘, ‚Schwächling‘, ‚Muttersöhnchen‘ – Jungen lernen früh, dass es wichtig ist, sich von dem, was als weiblich gilt, zu distanzieren.“

.....

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